BR Fernsehen - Sehen statt Hören


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23. September Zum internationalen Tag der Gebärdensprache

Der Internationale Tag der Gebärdensprache findet jedes Jahr am 23. September statt. Ziel ist es, an diesem Tag auf die Bedeutung der Gebärdensprache und die Notwendigkeit barrierefreier Kommunikation aufmerksam zu machen. Sehen statt Hören fasst zusammen, was sich in den letzten Jahren in Sachen Gebärdensprache und Inklusion getan hat - aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.

Stand: 15.09.2022

Weltweit existieren rund 7.000 Sprachen – davon gehen Forscher der Max-Planck-Gesellschaft aus. Und es werden immer wieder neue entdeckt. Wie sieht es dabei mit Gebärdensprachen aus? Es gibt mehr als 200 verschiedene, die von über 70 Millionen gehörloser Menschen weltweit verwendet werden. Anerkannt sind davon bislang nur 67 – die Deutsche Gebärdensprache gehört erfreulicherweise dazu. Und das seit 20 Jahren.

Gehörlose sehen sich überwiegend als sprachliche Minderheit. Und: Gehörlosigkeit wird immer noch als Behinderung angesehen. Wer entscheidet also in einer Gesellschaft, was normal ist? Welche Bedeutung haben Diversität und Vielfalt? Und ändern sich die gesellschaftlichen Strukturen – vor allem durch den offeneren Umgang mit Andersartigkeit? Konsens ist, dass gesellschaftliche Veränderungen am besten bei den Jüngsten beginnen – um so eine „neue Normalität“ von klein auf zu ermöglichen.

In bislang drei Ismaninger Inklusionsgesprächen wurden all diese Themen mit verschiedenen Expertinnen und Experten besprochen. Außerdem hat Sehen statt Hören einen Blick in die Schulen geworfen, ob und welche Auswirkung die Empfehlung der Kultusministerkonferenz (KMK) vom Oktober 2021 zur Einführung des Unterrichtsfaches Deutsche Gebärdensprache hat.


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