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"jetzt red i" aus Bergen Streit um Bär und Wolf - Wie viele Wildtiere verträgt Bayern?

Mitte Mai hat sie wieder begonnen - die Saison auf den Almen. Die Bauern treiben ihre Tiere wieder auf die Hochwiesen. Auch dieses Jahr wieder mit einem ängstlichen Gefühl, denn es wurden mehrmals Wölfe und Bären gesichtet.

Stand: 17.05.2023 22:15 Uhr | Archiv

Er ist zurück. 17 Jahren nachdem „Bruno“ durch die bayerischen Alpen streifte, wurden Mitte April im Landkreis Rosenheim wieder Schafe von einem Braunbären gerissen. Auch in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgaden wurden Bären gesichtet – ob es sich dabei um das selbe Tier handelt, ist noch unklar. Was Umweltschützer freut, versetzt die Bauern in große Sorge. Sie haben nicht nur Angst um die Tiere, sondern fürchten auch um ihre eigene Sicherheit. Auch Bergwanderer beschleicht auf ihren Touren bisweilen ein mulmiges Gefühl. Sorgen, die der Traunsteiner Landrat, Siegfried Walch (CSU), nachvollziehen kann: "Wenn ein Bär bei uns in der Region heimisch wird, ist das eine Gefahr für die Sicherheit von Mensch und Tier."

Zäune, Herdenschutzhunde oder Abschuss?

Neben den Bären, sind es vor allem die Wölfe, die den bayerischen Landwirten Kopfzerbrechen bereiten. Besonders schwierig ist die Situation für die Almbauern, denn sie können ihre Tiere im bergigen Gelände nur schlecht durch Zäune schützen. Selbst in Wohngebieten werden immer wieder Wölfe gesichtet, wie im oberbayerischen Bergen, als im Dezember 2021 ein Wolf durchs Dorf streifte. Die bayerische Staatsregierung hat jetzt eine Verordnung verabschiedet, die den Abschuss von Wölfen in Zukunft erleichtern soll. Für Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ein Schritt in die richtige Richtung: „Wir handeln, sonst stirbt die Almwirtschaft.“

Jagd auf Wölfe umstritten

Die Opposition sieht das anders. Ludwig Hartmann, Fraktionschef der Grünen im Landtag, kritisiert das Vorgehen als „typische Markus Söder Nebelkerze“. Er verweist darauf, dass der Wolf europäischen Schutzstatus genieße – und den könnten CSU und Freie Wähler nicht einfach aushebeln. Der BUND Naturschutz hat deshalb auch bereits Klage gegen die neue Wolfsverordnung eingereicht.   

Sollen Wolf und Bär geschossen werden, wenn sie Weidetiere gefährden? Oder müssen wir lernen wieder mit den Wildtieren zu leben? Wie gefährlich sind Wolf und Bär für die Menschen? Welche Alternativen gibt es zum Abschuss?

Über diese und andere Fragen diskutieren bei „jetzt red i“ Bürgerinnen und Bürger live mit Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) und Christian Hierneis, Sprecher für Umwelt-und Tierschutz der Grünen im Bayerischen Landtag.

"Raubtiere wie Wolf und Bär direkt neben unseren Weidetieren: Das wird in einem dicht besiedelten Land einfach nicht funktionieren. Wir handeln, sonst gibt es bald keine Tiere mehr auf den Weiden."

Michaela Kaniber (CSU), Landwirtschaftsministerin Bayern

"Die Diskussion um die großen Beutegreifer ist seit 17 Jahren – als der erste Bär und der erste Wolf in Bayern aufgetaucht sind – die gleiche: Die Bayerische Staatsregierung fordert in jedem Wahlkampf lautstark den Abschuss des Wolfes, kümmert sich dann aber nicht um echte und umfassende Lösungen. Das geht zu Lasten vor allem unserer Almwirtschaft. Wir müssen endlich ein umfassendes Management der großen Beutegreifer angehen! Und zwar alle gemeinsam und ohne Polarisierung."

Christian Hierneis, Sprecher für Umwelt-und Tierschutz der Grünen im Landtag

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Kommentieren

HeimatObb, Mittwoch, 24.Mai 2023, 23:01 Uhr

26.

Werte Frau Ministerin Kaniber,
Ihre Sorge um Nutztiere angenommen, lassen Sie diese Sorge auch den Tieren in manchen Ställen wie in Rimsting zukommen???
33 Tote Rinder, teilweise von Ratten angefressen...
Ggg. ein Einzelfall in Ihrer Zuständigkeit, oder auch nicht?

Müller, Mittwoch, 24.Mai 2023, 21:24 Uhr

25. Wolf-Bär vergraulen

Die großen Beutegreifer gewöhnen sich daran , unbescholten sich zu bedienen an den Weidetieren .
Wie wird denn eine Gummigeschoss /Schreckschuss "Bejagung" eingeschätzt ?

Gerhard Weihrauch, Mittwoch, 24.Mai 2023, 21:20 Uhr

24. Der Wolf und die Bauern

Nun sieht das doch eher so aus als war das heute eine organisierte Veranstaltung des Bauernverbandes. Die Sendung ist sehr na ja sagen wir mal von einfälltigen Landwirten belastet und gebildete Argumentatoren die etwas aussagen können haben gefehlt. Und der selbstgefällige Jäger geht ja schon gar nicht.

Stefan , Mittwoch, 24.Mai 2023, 21:01 Uhr

23. Umsiedlung

Wölfe und Bären in den Englischen Garten umsiedeln

  • Antwort von Franziska Seitz, Mittwoch, 24.Mai, 22:45 Uhr

    Stefan, Ihre Ansicht finde ich nicht mal so schlecht. Dann würde der Englische Garten sauber von Müll bleiben, weil Wölfe und Bären den Park dann beherrschen und nicht mehr der Schmutzfink-Mensch. SATIRE!
    Jetzt ernst gemeint, Wölfe und Bären gehören nicht in Nähe von Menschen in Deutschland. Andere Länder andere Wildtier-Sitten wo Wölfe und Bären bis jetzt schon immer lebten. Die Bevölkerung dort ist es gewohnt. Bei Deutsche sehe ich das Problem, dass Wölfe und Bären sich schlecht integrieren lassen als Mitbewohner im Land.

Wolfsburger, Mittwoch, 24.Mai 2023, 21:00 Uhr

22. Bär in ITL

In ITL wurden auch Bären angefüttert von einigen Hotelies, für die Touristen... Das ist natürlich auch ziemlich dumm...
Bär und Wolf fehlt bei uns einfach der Platz. Aber hier ist nicht das Tier Schuld, sondern wiedermal der Mensch...