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Schneeschuhtour im steirischen Murtal Winterausflug zur Edelrautehütte

Landschaft im Überfluss: Die Wanderung zur Edelrautehütte zählt zu den Schneeschuh-Klassikern in der Region Murtal. Die Tour führt hoch zum Großen Scheibelsee, der ganz in der Nähe der Hütte liegt. Wenn genug Schnee liegt, kann man sich bei der Hütte einen Schlitten ausleihen und ins Tal rodeln.

Von: Claudia Steiner

Stand: 26.01.2024

Winterausflug zur Edelrautehütte | Bild: BR; Weges

Tour zur Edelrautehütte

Die Tour ist leicht, sagt Wanderführerin Silvia Sarcletti. „Aber wir erreichen die Almfläche, also den alpinen Charakter, ohne dass wir uns im schwierigen Gelände bewegen müssen.“ Der markierte Weg führt sanft nach oben, immer durch den Fichten- und Lärchen-Wald. Doch der Schnee ist nass, so nass dass wir immer wieder einsinken, oft bis zu 30 Zentimeter tief, was das Gehen deutlich anstrengender macht. Im Steirischen hat man sogar einen ganz besonderen Ausdruck für so einen Schnee: „Tommerl“. Wie genau man „Tommerl“ schreibt, weiß Silvia zwar nicht, dafür aber, dass der Begriff auch in der Küche verwendet wird, zum Beispiel für weich gekochten Polenta.  

Gut beschilderte Touren

Silvia achtet darauf, dass wir immer auf den markierten Strecken bleiben und den pinken Wegweisern folgen. Rehe oder Hirsche sollen nicht aufgeschreckt werden, sonst brauchen sie im Winter zu viel Energie. Gut zu wissen: Die Tiere gewöhnen sich an die Schneeschuh-Routen und meiden diese. Auch viele Schneeschuhwanderer seien sensibler geworden, blieben eher als noch vor ein paar Jahren in der Spur und suchten sich nicht alle einen eigenen Weg.

Die Edelrautehütte zwischen den Bäumen

Nach knapp zwei Stunden lichtet sich dann der Wald und wir erreichen eine Almfläche, auf der ein paar mächtige Zirbenbäume stehen. Die knorrigen Bäume können mehrere hundert Jahre alt werden. Diese prächtigen Exemplare schätzt Silvia auf etwa 200 Jahre. Es bläst ein kräftiger Wind, kein Wunder, dass die Bäume durch Wind und Wetter stark geformt wurden. Kurze Zeit später haben wir einen Blick auf Großen Scheibelsee, der zu den sieben himmlischen Plätzen in Hohentauern gehört und auf die Edelrautehütte, die auf einem Moränenhügel liegt. Nun sind wir auf etwa 1.700 Metern. Vom See aus sieht man gleich auf drei Gipfel: den Großen Hengst, den Großen Bösenstein und das Hauseck. Der höchste ist der 2.448 Meter hohe Große Bösenstein, der höchste Berg im Bezirk Murtal.

Tour zur Edelrautehütte

Nach einer kurzen Brotzeitpause laufen wir um den See, vorbei an der Hütte und dann geht es wieder ins Tal. Im leichten Laufschritt springen wir gerade den Hang runter. Doch ich habe nicht richtig aufgepasst und mich ein kleines bisschen zu weit nach vorne gebeugt: Mein Schneeschuh klappt um. Ich sinke in den tiefen Schnee und stecke fest. Tatsächlich stecke ich so tief fest, dass ich meinen Fuß selbst gar nicht mehr aus dem Schnee bekomme. Wir müssen erst mit den Händen den Schnee wegschaufeln. Die restlichen Meter denke ich dann daran: Gewicht immer schön nach hinten verlagern.


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