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Fünf Frauen unterwegs in Österreichs größtem Almgebiet Schneeschuhwandern auf der Postalm

Die Postalm im Salzkammergut ist das größte Almgebiet Österreichs. Von zwei Seiten - vom Wolfgangsee und von Abtenau – führen Mautstraßen hinauf zu den Ausgangspunkten für zahlreiche sportliche Aktivitäten. Im Winter sind das: Skitourengehen, Winterwandern, Langlaufen und Rodeln. Wir haben das Almgelände mit Schneeschuhen erkundet.

Von: Mona Karama

Stand: 02.03.2024

Fünf Frauen unterwegs in Österreichs größtem Almgebiet | Bild: BR; Mona Karama

Ausgangspunkt für die Schneeschuhtour über die Postalm ist der Parkplatz Lienbachhof auf rund 1.200 Meter Höhe. Ziel unserer Wanderung ist die Pitschenbergalm. Wir sind fünf Frauen, die sich auf einer gemeinsamen Alpenüberquerung kennengelernt haben. Regelmäßig treffen wir uns in Österreich zu einem gemeinsamen Bergwochenende. Barbara ist gebürtig vom Wolfgangsee und hat für uns den Ausflug geplant.

Die Wegweiser-Schilder schauen glücklicherweise noch aus dem Schnee heraus.

Vorbei an der im Winter nicht bewirtschafteten Rosserhütte geht es leicht, aber stetig bergauf. Von der Lienbachalm aus sehen wir den Labenberg, einen Skitourenberg für Anfänger. Langläuferinnen und Langläufer drehen auf einer fünf Kilometer langen Einsteiger-Loipe ihre Runden. Nach einigen weiteren Höhenmetern bergauf lassen wir den Bergwald hinter uns und sehen das erste Mal unser Ziel, die Pitschenbergalm.  Doch bis wir dort sind, dauert es noch. Nicht, weil der Weg so weit ist, es ist die Landschaft, die uns staunen und immer wieder anhalten lässt: weißblauer Himmel, Sonnenschein und eine wunderschöne Winterlandschaft. In der Ferne erkennen wir runde Kreise im Schnee. Sie zeigen, wie der Schnee vom Wind verweht wurde, erklärt uns Barbara.

Unverspurte Hänge.

Das Plateau der Postalm ist eine weitläufige, hügelige Landschaft. Manche Berge, die wir unterwegs in der Nähe oder aus der Ferne sehen, rufen schöne Erinnerungen an vergangene gemeinsame Touren in uns wach, zum Beispiel die österreichischen Dolomiten. So wird der Gosaukamm gern bezeichnet. Wir sehen ihn von der Pitschenbergalm aus. Doch zuvor haben wir noch einen anderen bekannten Berg entdeckt: den Schafberg am Wolfgangsee. Ein Highlight im Mai ist der Schafberglauf, erzählt uns Barbara. Viele Athleten laufen vom See bis zur Bergstation hinauf. Die Anmeldung für den Trailrun hat bereits begonnen. Ich erinnere mich nur zu gut an die Bergtour zum Schafberg vor zwei Jahren an einem heißen Mai-Wochenende, vor allem der letzte steile Anstieg hatte es in sich. Über die Postalm geht es heute auf Schneeschuhen viel gemächlicher dahin. Ob es nicht doch langweilig ist, so ohne Gipfelsturm, will ich von meinen Bergfreundinnen wissen. Dem ist nicht so. Sie genießen die Ausblicke in alle Himmelsrichtungen. Für sie muss es nicht immer ein Gipfel sein. Hauptsache sie sind mitten in den Bergen unterwegs.

Bergab geht es die letzten Höhenmeter hinunter zum Parkplatz.

Unser höchster Punkt, die Pitschenbergalm, liegt auf gut 1.400 Metern. Im Winter bietet sie keine Einkehrmöglichkeit, dafür aber einen atemberaubenden Blick bis zum Dachstein. Wir genießen doppelt: den Ausblick und unsere Brotzeit aus dem Rucksack. Eine Gruppe kommt im Abstieg an der Alm vorbei. Sie waren mit Schneeschuhen auf dem Pitschenberg. Eine Einkehr darf auf dem Rückweg dann doch nicht fehlen. Die Huberhütte ist geöffnet. Wir genießen das windgeschützte Bad in der Sonne an der Hauswand. Zum Kaffee gibt es eine österreichische Spezialität: Pofesen, eine Mehlspeise mit Zwetschgenmarmelade. Dann heißt es Abschied nehmen. Wir steigen rasch die letzten Höhenmeter hinunter zum Parkplatz, bevor die Sonne ganz hinter den Bäumen verschwindet. Ein wunderschöner Bergtag mit Bergfreundinnen geht zu Ende.


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