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Auf dem Jurasteig nach Kallmünz Eine Rundwanderung im Naabtal in der Oberpfalz

Der Markt Kallmünz galt schon im vergangenen Jahrhundert als Perle des Naabtals. Auch berühmte Künstler wie Wassily Kandinsky haben den Ort in der Oberpfalz bekannt gemacht. Eine abwechslungsreiche Rundwanderung führt von Heitzenhofen durch das Naabtal und über den Jurasteig zur Burgruine Kallmünz und wieder zurück.

Von: Ulrike Nikola

Stand: 02.11.2023

Jurasteig nach Kallmünz: Schöner Ausblick von der Burg Kallmünz | Bild: BR/Ulrike Nikola

Start ist am alten Schloss in Heitzenhofen, das idyllisch an der Naab liegt. Im Mittelalter war es ein bedeutender wirtschaftlicher Umschlagplatz, denn im damaligen Hammerschloss wurde Eisenerz geschmiedet und nach Regensburg geliefert. Umgekehrt kam wertvolles Salz von Regensburg mit dem Schiff nach Heitzenhofen. Die Lage direkt an der Naab ist bis heute ideal, denn das Wasser wird mittlerweile zur ökologischen Stromerzeugung genutzt. Nachhaltigkeit ist im Naabtal auch am sanften Tourismus und den naturbelassenen Ufern und Magerwiesen erkennbar.

Von Heitzenhofen führt die Wanderung zunächst durch das bewaldete und beschauliche Girnitztal. Dann folgen ein paar Höhenmeter hinauf nach Dallackenried, wo es am Ortsrand weiter auf dem Jurasteig in Richtung Kallmünz geht. Das blau-gelbe Jurasteig-Wanderschild markiert den Weg.

Auf der Burgruine Kallmünz

Schon bald taucht am Horizont die Burgruine Kallmünz auf. Ein rot-weiß markierter, steiler und stufenreicher Weg führt hinter der Kirche von Kallmünz hinauf zu den alten Mauerresten mit gotischen Bögen und spätromantischen Arkaden. Der Ausblick von der Burgruine über den Ort und den Zusammenfluss von Vils und Naab ist prächtig.

Wer einen noch besseren Rundumblick sucht, kann ein paar zusätzliche Höhenmeter im Burgturm erklimmen. Der Schlossberg in Kallmünz gilt als eine der ältesten bebauten Höhensiedlungen in Bayern. Seine Geschichte wird in einem Hörbeitrag des Marktes Kallmünz auf dessen Internetseite erzählt. Demnach liegt die Burg strategisch günstig auf einem von steilen Hängen beschirmten Felssporn. Schon in prähistorischer Zeit haben die Menschen diesen topographischen Vorteil erkannt. Sie siedelten bereits 1.900 Jahre vor Christus auf der Anhöhe und nutzten und kontrollierten die Handelswege auf und entlang der Vils und Naab. Funde aus der Bronzezeit belegen die frühe Besiedlung.

Bauchstecherle mit Kraut

Von der Burg geht es auf der anderen Seite über einen weniger steilen Wanderweg wieder hinab. Auch hier zeigt sich das Naabtal von seiner schönen Seite mit der in weiten Schleifen ruhig dahinfließenden Naab. Im Markt Kallmünz überquert man noch einmal den Fluss und findet einige schöne Einkehrmöglichkeiten mit traditionellen Oberpfälzer Spezialitäten wie den herzhaften „Bauchstecherle“ oder süßen Zwetschgenbuchteln.

So geht es gut gestärkt auf dem Rückweg nach Heitzenhofen wieder an der Naab entlang mit Abstechern auf die Anhöhen. Graspfade führen über die Jurahänge mit schönen Felsformationen, von denen sich noch einmal schöne Ausblicke ins Tal bieten. Zurück in Heitzenhofen lässt sich die Rundwanderung mit einem Besuch in der Schlosswirtschaft abschließen.

Info

Die Beschreibung der Tour ist auch im Rother Wanderführer „Rund um Regensburg“ zu finden. Für die 18 Kilometer lange Rundwanderung werden fünfeinhalb Stunden Gehzeit angegeben.


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