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Tierspuren-Wanderung bei Kochel Auf der Suche nach Abdrücken von Pfoten, Klauen und Krallen

Wandern kann langweilig werden - das empfinden zumindest Kinder manchmal so. Geht man aber in der Gruppe und hat dazu noch eine Aufgabe wie Tierspuren suchen, dann macht die Bewegung in der Natur auch Grundschülern Spaß. Fährten lesen wie die Indianer – das ist ein echtes Abenteuer. Schüler der Franz-Marc-Grundschule Kochel am See waren im Bergwald gleich hinter der Schule unterhalb des Rabenkopfs unterwegs.

Von: Barbara Weiß

Stand: 09.02.2024

Tierspuren: Auf der Suche nach Tierspuren ... | Bild: BR/Barbara Weiß

Vom Pausenhof sieht man das Gipfelkreuz am Rabenkopf und am Herzogstand. Die Franz-Marc-Grundschule in Kochel am See liegt direkt am Waldrand, am Berg. Auf der Wiese hinter der Schule ist auch schon die erste Tierspur zu entdecken: ein Abdruck im matschigen Boden. Ist sie von einem Fuchs oder Reh? Die Schüler der dritten Klasse sind sich nicht sicher. Glücklicherweise ist Rudi Müller mit dabei. Er wohnt nicht weit weg von der Schule und kennt sich in der Natur aus. Der ehemalige technische Leiter des Botanischen Gartens München kann das Rätsel lösen: Er erkennt, dass die Spur nicht frisch ist und von einer Kuh stammt, die hier im Sommer auf der Wiese neben der Schule geweidet hat.

Nicht nur im Schnee hinterlassen Tiere Abdrücke ...

Dass kein Schnee liegt, ist natürlich schade, denn im Schnee lassen sich Tierspuren viel einfacher lesen. Aber auch im Matsch finden die Kinder Fährten. Rudi rät, am Wasser zu suchen, wo die Erde weich ist und wohin alle Wildtiere aus dem Wald kommen müssen, um zu trinken. Bald findet sich ein Hasenversteck nicht weit von der Quelle und ein Platz, wo sich Eichhörnchen aufhalten, wie Rudi Müller den Schülern bestätigt, direkt neben einer Eiche und einem Haselnussstrauch. Die Augen auf den Boden gerichtet geht es weiter durch den Wald. Da die Kinder beschäftigt sind, merken sie kaum, wie sie Schritt vor Schritt setzen und eine richtige kleine Wanderung machen. Selbst Lehrer Jakob Dondl wird von der Neugier der Kinder angesteckt, sucht mit und findet eine Höhle, die – wie Rudi vermutet – ein Fuchs oder Marder als Schlafplatz benutzt.

Marder, Mäuse, Hasen, Rehe - viele Tiere leben hier im Wald. Dass sie hier wohnen, merkt man an den Spuren, die sie hinterlassen, aber nicht nur an den Fußspuren, sondern auch an den Höhlen und an den Hinterlassenschaften – kurz an der „Kacke“. Die Kinder finden das spannend und lustig zugleich.

Die Grundschüler aus Kochel hören Rudi gespannt zu.

Tierspuren haben die Schüler an diesem Vormittag jede Menge gefunden. Die Tiere selbst aber hat die Gruppe nicht gesehen. Bei so viel Lärm ist das auch kein Wunder. Aber es gibt halt so viel zu lachen und erzählen. Die Schüler der dritten Klasse der Grundschule Kochel hätten noch ewig wie die Indianer oder Jäger durch den Wald unterm Rabenkopf streifen können.


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