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20 Jahre Ötzi Kuriosa & esoterische Blüten

20 Jahre ist es inzwischen her, dass Ötzi auf dem 3210 Meter hohen Tisenjoch in den Ötztaler Alpen nahe der Similaunhütte gefunden wurde.

Stand: 03.09.2011 | Archiv

Sonderausstellung "Ötzi20" | Bild: South Tyrol Museum of Archaeology

Am 19. September 1991 kam der 5300 Jahre alte Mann aus dem Eis wieder ans Tageslicht.

Das Südtiroler Archäologiemuseum.

Aus diesem Anlass ist das Rucksackradio in einer kleinen Serie auf den Spuren von Ötzi unterwegs. Es geht um aktuelle Forschungen, neue Interpretationen, um die Zeitzeugen von damals und vieles mehr. Zum Auftakt geht es in die Sonderaussstellung "Ötzi 20" im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen – sie ist noch bis zum 15. Januar 2012 zu sehen und der Besuch lohnt sich, denn über die bereits bekannten Artefakte hinaus gibt es ganz neue Fassetten zu "Frozen Fritz" wie die Briten Ötzi liebevoll nennen, zu sehen und zu erleben.

Die Ausstellungsräume.

Ötzi hat nicht nur das Bild von der scheinbar primitiven Jungsteinzeit revolutioniert, sondern auch Musiker inspiriert. In der Sonderausstellung sind viele Ötzi-Songs zu hören. Die Besucher kriegen da schnell mal den Blues, vor allem im 3. Stock, denn hier kann man in Kuriositäten, Skurrilitäten und esoterischen Blüten rund um den Eismann schwelgen. Dafür hat auch Beat Gugger, der Schweizer Kurator der Ausstellung mit seinem Blick von außen gesorgt.

Der "echte" Ötzi.

Ötzi als Außerirdischer, als Verlorener der Sintflut oder als polnischer Offizier, als Eunuch, ägyptische Mumie oder als babylonischer Astronom, der am Tisenjoch durch einen Kometeneinschlag zu Tode gekommen ist – die Fantasie der Menschen ist grenzenlos und wird in der Ausstellung in Form von Briefen und Hörbeispielen dokumentiert. Schnell wird klar, wie sehr Ötzi die Menschen der Gegenwart bewegt hat.

Die Künstler Kennis.

Auch die touristische wie kommerzielle Vermarktung von Ötzi - vom Gummibärchen bis zur Schuhmarke – ist ein Thema. Doch nicht jeder findet Ötzi als handliche Mumie aus Schokolade zum Anbeißen. In einem OP-artigen Museumsraum lässt sich Ötzi auf einem großen Tisch via touchscreen sezieren, natürlich nur virtuell – neben dem Blick in die Kühlkammer mit Ötzi im Original der Renner der Ausstellung.

Die Ötzi Rekonstruktion.

Ungebrochen interessant sind auch Ötzis Tätowierungen und dabei noch viele Fragen offen, zum Beispiel warum sich Brad Pitt die Silhouette von Ötzi auf den Arm tätowieren ließ. Noch wartet das Museum auf eine Antwort der Hollywoodgröße.

Die Fundstelle.

Während feststeht, dass der Mann aus dem Eis durch einen Pfeilschuss zu Tode kam, ist die Frage nach dem möglichen Mordmotiv unbeantwortet. Deshalb gibt es in der Sonderausstellung eine mordsmäßig interaktive Ecke, wo jeder seine Theorie per Zettel an eine Kachelwand kleben kann, wie es die Ermittler in einem Kriminalfall tun. Nächsten Samstag geht es in der Ötzi-Serie im Bayern1-Rucksackradio um die aktuellen Genforschungen und medizinischen Erkenntnisse sowie um die neu rekonstruierte Gestalt des Eismanns.


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