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Mountainbiketour im Thierseetal Geomantische Kraftplätze rund um die Glemmbachklamm

Körper, Geist und Seele in der Natur stärken: Wer mit dem Mountainbike im Thierseetal in Tirol unterwegs ist, der kann das tun. Denn auf einer Strecke rund um die Gemeinde Landl an der bayerisch-tiroler Grenze gibt es einige Kraftorte, die den Körper mit Energie durchziehen sollen und mit dem Bergradl gut erreichbar sind. Die Runde ist knapp 30 Kilometer lang mit 600 Höhenmetern. Man kann den ausgewiesenen Kraftorten folgen oder sich selbst eigene Plätze in der Natur suchen.

Von: Chris Baumann

Stand: 07.06.2023

Nach einem kleinen Anstieg öffnet sich der Weitblick Richtung Hundsalmjoch im Dorf Jochberg - von hier geht es weiter nach Riedenberg | Bild: BR/Chris Baumann

Startpunkt für die Tour ist die Gemeinde Landl, kurz hinter der Grenze zwischen Bayern und Tirol. Von dort führt eine kleine Teerstraße moderat bergauf nach Jochberg. Dann ist Zeit für ein erstes Durchschnaufen, um Kraft zu tanken: Der Blick reicht über weite Wiesen bis zum bewaldeten Hundsalmjoch. Oberhalb der Glemmbachklamm wird der Weg dann zur Forststraße, später zu einem schmalen Pfad. Malerisch stehen im Wiesenhang eine Handvoll Häuser – das Dorf Riedenberg. Nördlich von Riedenberg zeigt ein kleiner Wegweiser zum ersten Kraftort: das „Waldbad Riedenberg“ mit einem Steinkreis, einer Waldschaukel und einem Yoga-Platz.

Naturpädagogin Maria Bachmann

Maria Bachmann ist Naturpädagogin und befasst sich mit den Kraftorten im Thierseetal: „Der Steinkreis ist dort entstanden, weil Menschen erkannt haben, dass an diesem Platz eine extreme Energie ist. Die Stelle ist von einer Geomantin bestätigt worden, die dann die Steinanordnung energieoptimiert konstruiert hat.“

Geomantie ähnelt dem chinesischen Feng Shui. Und nicht jeder Mensch empfinde die Kraft solcher Plätze gleich, so Bachmann. Für manche sei die Energie auch zu stark und sie müssten den Steinkreis relativ schnell wieder verlassen. Andere wiederum spüren nichts. Die Idee des Steinkreises: „Da geht man hin, wenn man in seinem Leben was bereinigen möchte. Oder wenn man ein nicht so schönes Erlebnis loswerden möchte“, erklärt Maria Bachmann. Im Steinkreis könne sich der Mensch gute Energie holen.

Glemmbachklamm

Nach dem Energietanken führt die Tour auf einer Forststraße durch das Längtal um den Nöck herum zum nächsten Kraftort. Dieser liegt auf der anderen Seite der Glemmbachklamm. Dort hat E-Bikerin Andrea aus Hinterthiersee auf einer Bank ihren ganz eigenen Platz zum Entspannen gefunden. „Wir haben hier die Glemmbachklamm, den Thierseer Grand Canyon. Es geht eine tiefe Schlucht runter, unten sieht man den Bach oder hört ihn rauschen. Die Bäume schimmern in verschiedenen Grüntönen. So ein Ausblick gibt mir Kraft.“

Steinlabyrinth in Breitenau

Zum nächsten Kraftort, dem Steinlabyrinth in der Breitenau, geht es den Berg hinauf nach Modal. Das Steinlabyrinth sei ein ganz besonderer Ort, weiß Kraftortkennerin Maria Bachmann. Die Orte seien ausgependelt worden, geben eine gute Energie und bereiten die Mountainbiker oder auch Wanderer auf das Waldreich mit versteckten Kraftorten vor. Doch: Einfach nur in die Mitte des Labyrinths zu gehen, bringe nichts, sagt Bachmann, denn: „Der Mensch muss in erster Linie loslassen und sich auch mit der Natur verbinden können. Wenn ich in Gedanken woanders bin, dann geht das nicht.“ Voll und ganz auf den Platz einlassen sei wichtig, und während des Reinschreitens solle Ballast abgegeben werden. Das Resultat: Bei manchen Besuchern kribble es in den Füßen in der Mitte des Kreises, vielleicht sogar durch den ganzen Körper. Beim Hinausgehen aus dem Labyrinth kann dann Energie aufgetankt werden - und mit der aufgetankten Energie geht es dann von Hinterthiersee zum Ausgangspunkt nach Landl zurück.


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