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"Women in Music Days" Zum Weltfrauentag am 8. März

Wie sieht es mit der Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Musikbusiness aus und wie ausgeglichen sind die Geschlechterverhältnisse tatsächlich? Zum Weltfrauentag am 8. März startet die EBU eine gemeinsame Aktion, die "Women in Music Days", an denen sich auch der BR beteiligt.

Stand: 25.02.2020

Logo "Women in Music Days" | Bild: Bild: EBU / bearbeitet von Maxi Schumann

Die Gleichstellung von Frauen und Männern – in all ihren unterschiedlichen Formen und Facetten - ist ein wichtiges Thema im BR und geht alle an. Deshalb setzt der BR ein weiteres Zeichen und beteiligt sich mit seinen Hörfunkwellen am 8. März 2020 an den ersten EBU "Women in Music Days".

Auch die Europäischen Rundfunkunion (EBU) fördert ein Gesellschaftsbild, das der Gleichberechtigung von Frau und Mann verpflichtet ist. Hier findet bereits seit Anfang 2019 ein intensiver "Best Practice" Austausch zu Gleichstellungsfragen statt.

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EBU Gender Equality Guide | Bild: European Broadcasting Union (via YouTube)

EBU Gender Equality Guide

2020 wird erstmalig am Weltfrauentag eine gemeinsame Aktion aller 116 Mitglieder der EBU aus 56 Nationen gestartet: die "Women in Music Days". Dieser Tag wird auch von der UNSECO unterstützt.

Die Idee hinter dieser Aktion ist einfach wie durchschlagend: An diesem Tag – bei manchen Sendern auch am 9. März - soll in möglichst vielen europäischen Radiostationen ausschließlich Musik von Frauen gespielt werden. In der weiteren programmlichen Ausgestaltung sind die Hörfunkwellen frei. Nach "oben" sind keine Grenzen gesetzt. Es dürfen also auch gern ausschließlich weibliche Stimmen ans Mikro, aber auch thematisch darf es "weiblich" zugehen. Ziel der Aktion ist es, das Bewusstsein für das unausgewogene Verhältnis in der Musikbranche zu schärfen.

Wieso braucht’s das?

Viele Studien und Forschungen erfassen die Gleichberechtigung von Frauen in der Gesellschaft. Aus den Ergebnissen dieser Daten geht hervor, dass speziell die Musikindustrie auch heute noch eine Branche ist, in der Frauen deutlich benachteiligt werden. Die "Grammy Awards", die international als höchste Auszeichnung für Künstlerinnen und Künstler gelten, sind ein Paradebeispiel für die Benachteiligung von Frauen in der Branche: zwischen 2013 und 2019 waren im Durchschnitt nur 10 Prozent aller Nominierten weiblich.

Auch in der klassischen Musik ist eines deutlich: Sie ist männerdominiert. Derzeit gibt es in Deutschland 130 Profiorchester – von denen lediglich fünf von Frauen geleitet und dirigiert werden. Von 444 Opern, die im vergangenen Jahr aufgeführt wurden, waren vier von Frauen. Das zeigt ein deutliches Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern.

Die Rolle der Öffentlich-Rechtlichen

Es ist unsere Aufgabe, negativen Trends entgegenzuwirken und die Ausgewogenheit in der Gesellschaft zu fördern. Die "Women in Music Days" sollen das Bewusstsein der Gesellschaft für die Ungleichbehandlung in der Musikindustrie schärfen und durch Aufklärung zu einem Umdenken in der Branche anregen.

Die ARD beteiligt sich mit 32 Radioprogrammen an den "Women in Music Days". Der BR ist am 8. März mit BAYERN 1, Bayern 2, BAYERN 3, B5 aktuell, PULS, BR KLASSIK, B5 aktuell, BR Heimat, Bayern plus, dem BR Fernsehen und ARD-alpha stolzer Teil der EBU-Aktion.

Aktivitäten im Radio

Die Kontrabassistin Alexandra Scott - im Interview am 8. März in der Symphonischen Matinee bei BR-KLASSIK

Bei Bayern 2, BR-KLASSIK wie auch im DAB-Radio BR Heimat werden zum Beispiel die moderierten Sendungen überwiegend von Frauen präsentiert. Im Rahmen der Aktion "EBU Women In Music Day" spielen Bayern 2 und PULS außerdem ausschließlich Musik, die von Frauen gesungen wird. Bei BAYERN 3 lautet das Motto: #FrauenFeiern – ebenfalls mit Musik von Sängerinnen, Girlbands und weiblichen Stars der Branche. Bei BR-KLASSIK stehen außerdem Komponistinnen, Dirigentinnen und Musikerinnen thematisch im Fokus. Das Inforadio B5 aktuell diskutiert ab 11 Uhr, wie es um die Gleichberechtigung bestellt ist und BAYERN 1 berichtet über Lenelotte von Bothmer, die 1970 im Deutschen Bundestag als erste weibliche Abgeordnete eine Rede in Hosen hielt und damit einen Skandal auslöst. 

Bei der digitalen Schlagerwelle Bayern plus können sich Hörerinnen ab sofort Musik für Frauen wünschen, die ihnen besonders wichtig sind: im Internet über bayern-plus.de oder telefonisch unter 089 / 5900 911 (kostenfrei) bis Donnerstagmittag, 5. März. Die Wunschlieder gibt es in der Sendung "Wunschsonntag" am 8. März von 12 bis 15 Uhr.

Auch das Fernsehen ist dabei

Dagmar Fuchs moderiert am 8. März die Frankenschau

 Von Rundschau über Frankenschau bis Schwaben & Altbayern: Die aktuellen Nachrichten und Magazine im BR Fernsehen werden am 8. März überwiegend von Frauen moderiert. Thematisch stehen in zahlreichen Sendungen starke Frauen im Mittelpunkt: Die Europa-Reportage zum Beispiel begleitet eine Airbus-Pilotin, bei "Schwaben & Altbayern" werden Geschichten über Försterinnen und Mechanikerinnen erzählt, bei Bergauf-Bergab geht es um die Bergsteigerin Jaqueline Fritz und für "Unter unserem Himmel" porträtiert Kathrin Meyer vier junge Bierbrauerinnen in Bayern.

ARD-alpha beteiligt sich mit der Sendung "RESPEKT" zum Thema "Sexismus im Alltag“ sowie mehreren Jazz-Konzerten hochkarätiger Künstlerinnen am Weltfrauentag.


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