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Bayerischer Rundfunk Ulrich Wilhelm zum neuen Intendanten gewählt

Der BR-Rundfunkrat hat den Sprecher der Bundesregierung, Ulrich Wilhelm, zum Nachfolger von BR-Intendant Dr. Thomas Gruber gewählt. Wilhelm setzte sich mit 40 von 44 Stimmen gegen Landtagskorrespondent Rudolf Erhard durch. Der neue BR-Intendant tritt sein Amt am 1. Februar nächsten Jahres an.

Stand: 07.05.2010

BR-Intendant Dr. Thomas Gruber und sein Nachfolger Ulrich Wilhelm | Bild: BR /Ralf Wilschewski

Der 48 Jahre alte Wilhelm bedankte sich beim Rundfunkrat für den "überwältigenden Vertrauensbeweis" und kündigte an, sein Amt als Regierungssprecher voraussichtlich im Juli aufzugeben. Er wolle einen "angemessenen Abstand" zum Beginn seiner Tätigkeit als BR-Intendant sorgen. Die Amtszeit beträgt fünf Jahre. Wilhelm kann als gebürtiger Münchner künftig wieder mit seiner Frau und den beiden Kindern unter einem Dach in der bayerischen Landeshauptstadt leben - statt im kleinen Berliner Apartment.

Nach seiner Wahl betonte der 48-Jährige, er sehe den Bayerischen Rundfunk "sehr gut aufgestellt". Dass der Sender auch nach den fünf Jahren seiner Amtszeit so gut dastehe wie jetzt, sei ihm "vornehme Aufgabe". Er werde sich "mit ganzer Kraft, Leidenschaft und aller Professionalität, die ich aufbringen kann, einbringen." Dazu gehöre auch, das Prinzip der Staatsferne im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu schützen. Dies werde von ihm als Intendanten künftig "verkörpert, geschützt und bewältigt", so Wilhelm. Kritiker hatten moniert, dass die Staatsferne nicht gewährleistet sei, wenn ein langjähriger Regierungssprecher nahtlos ins Amt des BR-Intendanten wechselt.

Als freier Journalist beim Bayerischen Fernsehen

Wilhelm ist gelernter Journalist und zudem Jurist. Von 1981 bis 1983 studierte er an der Deutschen Journalistenschule in München und erwarb dort das Redakteursdiplom. Von 1983 bis 1990 folgte das Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Passau und München, das er nach einem Referendardienst - unter anderem als Congressional Fellow beim US Congress - als Volljurist abschloss. In dieser Zeit arbeitete er als freier Journalist für Zeitung, Hörfunk und Fernsehen, bis 1990 auch in der Chefredaktion Bayerisches Fernsehen.

Seit 1991 im Staatsdienst

1991 folgte der Eintritt in den Staatsdienst, zuerst im Bayerischen Staatsministerium des Innern, ab 1993 dann in der Bayerischen Staatskanzlei. Von 1999 bis Ende 2003 war Wilhelm Pressesprecher des Ministerpräsidenten Edmund Stoiber und der Bayerischen Staatsregierung, sowie Leiter der Abteilung Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Medien. Anschließend leitete er als Amtschef das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Im November 2005 wurde Ulrich Wilhelm von Bundeskanzlerin Angela Merkel als Sprecher nach Berlin berufen.


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