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BR-Magazin-Tipp: Kultur Facettenreich

Außergewöhnliche Filme zum muslimischen Fastenmonat Ramadan

Stand: 19.06.2015

Filmszene aus "Halbmondwahrheiten" | Bild: Eikon Süd/Susanne Schüle

Diesen Sommer widmet sich der BR mit dem Themenschwerpunkt "Ramadan – Kein Monat wie jeder andere" der muslimischen Fastenzeit. Zwischen dem 17. Juni und dem 17. Juli 2015 wird es zahlreiche Angebote zum Ramadan geben, die informieren und zum kulturellen Austausch anregen sollen. Während viele Magazine und Sendungen – von der "Rundschau" bis zu "Dahoam is Dahoam" – immer wieder mit einzelnen Beiträgen das Thema aufgreifen, wird es am ersten Wochenende einen Themenabend mit dem Spielfilm "Fasten auf Italienisch" und der Dokumentation "Der heiße Monat – Ramadan in Bayern" geben. Auch der Hörfunk und BR.de befassen sich mit den vielfältigen Facetten des Ramadan.

Männer im kulturellen Widerspruch

Über türkische Männer existieren viele Klischees, wie das des Paschas, der seine Frau schlägt, der seine Ehre bis aufs Blut verteidigt, den Gebetskranz immer bei der Hand. Dass die Realität ganz anders aussehen kann, zeigt der Film "Halbmondwahrheiten". Regisseurin Bettina Blümner porträtiert Teilnehmer der deutschlandweit ersten Selbsthilfegruppe für türkischstämmige Männer. Sie treffen sich einmal in der Woche bei dem Psychologen Kazim Erdogan. Sie alle sind in einen kulturellen Widerspruch geraten, haben Probleme in der Familie und wollen ihre Lebenssituation mithilfe der Gruppe verändern.

Fasten in Bayern

In "Der heiße Monat – Ramadan in Bayern" gewähren acht Muslime aus Bayern Filmemacher Dirk Schäfer Einblicke in das traditionelle Fasten während des Ramadans. Darunter der Schuhmacher Hisen aus Regensburg, der Museumswärter Hasan aus Nürnberg und die Zahnarztassistentin Zübeyde aus Freising. Doch in Deutschland braucht die Sonne fast 18 Stunden, um unterzugehen. Erst danach darf das Fasten gebrochen werden.

Zwei beeindruckende Frauen

Hülya, Tochter türkischer Einwanderer, wächst in der Oberpfalz auf. Mit 16 bricht sie die Schule ab, um Sängerin zu werden. Sie ist schnell erfolgreich. Für alle überraschend beschließt sie plötzlich, das Kopftuch zu tragen und ihr Bühnenleben zu beenden. Acht Jahre hält sie sich streng an die Regeln des Islam. Dann, auf einer Pilgerreise nach Mekka, beschließt sie, das Kopftuch wieder abzulegen, und beginnt eine neue Musikkarriere – "Lebenslinien" porträtiert die leidenschaftliche Sängerin.

"Suli. Hier. Jetzt." ist eine moderne Comingof- Age-Geschichte. Wie viele junge Migranten in Deutschland bewältigt die 26-jährige Uigurin Suli, die mit elf Jahren aus China geflohen ist, entspannt den Alltag und hat sich perfekt angepasst. Aber ist Suli schon bei sich angekommen? Oder repräsentiert sie eine Gruppe in unserer Gesellschaft, die gelernt hat, Widersprüche als Teil ihrer kulturellen Identität zu begreifen?


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