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Neue Staffel: Hammer & Sichl Das Leben feiern

Im Bayerischen Fernsehen startet die zweite Staffel von „Hammer & Sichl“. Die heitere Serie mit Tim Wilde und dem bayerischen Original Wolfgang Fierek erzählt vom Leben in München – und von einer außergewöhnlichen Freundschaft

Von: Michaela Bold

Stand: 05.06.2015

Toni Sichl (Wolfgang Fierek) genießt eine Tasse Kaffee im Dönerladen. | Bild: BR/Chris Hirschhäuser

Die Kamera schwenkt über das Siegestor Richtung Ludwigstraße und Theatinerkirche, die gelb in der Sonne leuchtet. Fahrradfahrer schlängeln sich durch den dichten Verkehr in der Schellingstraße. Die Isar rauscht grün und träge an der Museumsinsel vorbei. Unter den Bildern klimpert eine gutgelaunte, entspannte Melodie. Was beginnt wie ein Werbespot des Münchner Tourismusamtes ist der Vorspann der Serie "Hammer & Sichl", deren zweite Staffel am 12. Juni im Bayerischen Fernsehen startet. Neben Wolfgang Fierek als Toni Sichl und Tim Wilde als Jens Hammer in einer weiteren Hauptrolle: die bayerische Landeshauptstadt. "Das ist München: Beine bis zum Hals", so beschreibt Toni Sichl in der Serie seine Heimat. Hier ist er zu Hause, kennt die Menschen und ihre Eigenheiten. Und hier trifft er auf Jens Hammer, der aus einer ganz anderen Welt kommt.

Was bisher geschah

Toni (Wolfgang Fierek, rechts) und Jens (Tim Wilde, Mitte) treffen vor dem Baureferat auf Rigips-Karli (Andreas Hoppe)

Heizungsinstallateur Jens Hammer ist von Stralsund nach München gezogen, er möchte sich mit einem Allround-Handwerksbetrieb selbstständig machen. Sein selbstbewusstes Motto: "Was ich nicht kann, können Sie nicht gebrauchen." Dann trifft er in einem Seminar des Arbeitsamts auf Toni Sichl, und die beiden tun sich, in Hammers Fall mit einigem Widerwillen, zusammen. Dass das zu Problemen führt, offenbart sich schnell, schließlich sind Sichl und "sein Ossi", wie er Jens Hammer nennt, so unterschiedlich, wie zwei Menschen nur sein können. Jens Hammer ist ein strebsamer und verlässlicher Kerl, der sich beweisen will und zumindest weiß, wo bei einem Schraubenzieher vorne und hinten ist. Toni Sichl sitzt lieber, wie es sich für einen Bilderbuch-Münchner gehört, bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Schampus in seinem Schwabinger Stammcafé, als ernsthafter Arbeit nachzugehen. Dank kleinerer, harmloser Gaunereien und vor allem dank seines vorzüglichen "Networkings" kommt er über die Runden. Vor allem bei seinen weiblichen Bekannten hat er mit seiner charmanten Art immer wieder durchschlagenden Erfolg. Trotz aller Unterschiede nehmen Hammer und Sichl also den Betrieb auf – mehr oder weniger zumindest, denn bald kommt es zu allerlei Katastrophen. Gegen Ende der ersten Staffel scheint die Zusammenarbeit der beiden ungleichen Partner vor dem Aus zu stehen. An diesem Punkt beginnen nun die neuen Folgen.

Fierek in einer Paraderolle

Die erste Staffel "Hammer & Sichl" kam gut an beim Publikum. "Viele freuen sich, Wolfgang Fierek wieder in einer Hauptrolle zu sehen", sagt Corbinian Lippl, der die Serie beim Bayerischen Rundfunk redaktionell betreut. Das Drehbuch stammt von Philip Kaetner und Oliver Mielke, der auch Regie führt. Schon als sie die Rolle von Toni Sichl schrieben, war klar: Wolfgang Fierek muss diesen Charakter spielen, ganz eindeutig. Dementsprechend viel von der Persönlichkeit des Schauspielers Fierek steckt in der Rolle, vor allem der Freiheitsdrang von Toni Sichl ist Fierek vertraut. "Ich habe mein Leben immer sehr freiheitlich gestaltet. Wenn die Leute mit Anzug rumgelaufen sind, dann habe ich meinen verkauft und mir Cowboystiefel gekauft und eine Lederjacke und Hawaiihemden", sagt er. "Es ist genau die Serie, nach der ich mich gesehnt habe. Es ist weder ein Kommissar, noch ein Ermittler, noch irgendwie etwas Abgedrehtes, sondern das, was ich am besten kann. Ich spiele hier in einem Terrain, in dem ich mich einfach auskenne." Auch die Rolle des Jens Hammer ist genau auf Tim Wilde zugeschnitten, auch hier sind die Parallelen eindeutig: Beide stammen aus Stralsund, Wilde ist tatsächlich gelernter Heizungsinstallateur, und als bodenständiger Typ hat er auch charakterlich viel Ähnlichkeit mit Jens Hammer. Die Geschichte von "Hammer & Sichl" ist trotz aller Pannen eine Erfolgsgeschichte, meint Redakteur Lippl. "Es ist schön zu sehen, wie es sich entwickelt. Die beiden starten beim Arbeitsamt, sozusagen bei Null, und dann kann der Zuschauer mitverfolgen, wie nach und nach mit guter Laune und Erfindungsreichtum das Leben gemeistert wird." Und in der zweiten Staffel kommt auch der Erfolg, so viel sei verraten. Und wie geht es weiter mit der Freundschaft zwischen Toni Sichl und Jens Hammer? "Toni ist schlitzohrig bis an die Grenzen", beschreibt Lippl die Figur, "aber er ist ein gutherziger Mensch, der hilft, wenn er gebraucht wird." Und so kann ihm Hammer nicht lange böse sein, auch wenn Sichl ihn immer wieder in unangenehme Situationen bringt. Zum Beispiel, wenn er plötzlich Sushi zubereiten soll, was nicht unbedingt in den Tätigkeitsbereich seines Handwerks fällt. "Wenn du anfängst mit: ‚Weißt du, was ich mir überlegt hab’, dann läuten bei mir schon alle Alarmglocken", sagt er einmal genervt zu seinem Partner. "Wer die Charaktere kennenlernt, der wird sie lieben", sagt Lippl. Getreu nach Sichls Motto, der Antwort auf die Frage, was es denn zu feiern gebe: "Wie immer: das Leben natürlich!"


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