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BR-Magazin-Tipp: Wissen Jugoslawiens langer Arm

Ein Dokumentar?film über die Geheimdienstmorde des Tito-Regimes in der Bundesrepublik

Stand: 10.10.2014

Mord in Titos Namen  | Bild: BR

Es ist die wohl längste unaufgeklärte Mordserie der deutschen Nachkriegsgeschichte: Jugoslawische Agenten liquidierten in der Bundesrepublik mindestens 29 Menschen. Die Opfer waren Exilkroaten, die sich von hier aus gegen das Regime in ihrer Heimat engagierten.

Als Ergebnis einer einjährigen Recherche ist ein 45-minütiger Film mit spannenden Szenen, exklusiven Enthüllungen und starken emotionalen Momenten entstanden, den der Bayerische Rundfunk und die Deutsche Welle gemeinsam produziert haben. Den Autoren Philipp Grüll und Frank Hofmann ist es gelungen, einen Mann aufzuspüren, den deutsche Behörden wegen Morden in der Bundesrepublik auf der Liste der meistgesuchten Verbrecher führen. Er lebt bis heute völlig unbehelligt in Bosnien. Außerdem berichtet ein hochrangiger jugoslawischer Ex-Agent freimütig im Interview, wie er Attentate in Deutschland mitorganisiert hat.

Bundesminister a.D. Gerhart Baum

Roter Faden des Films ist Roberts Zagajskis Suche nach Wahrheit. Sein Vater wurde 1983 in München ermordet. Er findet tatsächlich einen der früheren Agenten, der Zagajskis Vater bespitzelt hat. Die Filmautoren konfrontieren diesen vor der Kamera mit brisanten Geheimdienstakten. Auch Politiker wie Gerhart Baum, ehemals Bundesinnenminister, und der frühere Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Klaus von Dohnanyi, kommen zu Wort.


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