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Thomas Gottschalk bei Bayern 1 Er ist wieder da!

Thomas Gottschalk freut sich auf seine neue Sendung auf Bayern 1. Der Entertainer kehrt damit zurück zu seinen Wurzeln – zum BR, wo seine Karriere einst angefangen hat. Das BR-Magazin zu den Hintergründen des Coups.

Author: Daniela Wartelsteiner

Published at: 30-12-2016

Thomas Gottschalk moderiert ab Januar 2017 bei Bayern 1 | Bild: BR/Markus Konvalin

Unbekümmertheit ist das, was ihn ausmacht. Die konnte er sich auch mit seinen 66 Jahren bewahren – dazu seine witzige und lockere Art, frei von der Leber weg zu sprechen. Dafür lieben ihn Millionen Fans. Viele von ihnen freuen sich, dass Thomas Gottschalk, der große Moderator mit den "herbstblonden" Locken, ab 8. Januar einmal im Monat drei Stunden live auf Bayern 1 zu hören ist. Mit seiner Rückkehr zum Bayerischen Rundfunk schließt sich für viele Hörerinnen und Hörer, die in den 80er-Jahren mit dem frechen Gottschalk vor dem Mikrofon in Bayern 3 ihre Jugend gerockt haben, wunderbar ein Kreis.

Die Facebook-Kommentare bei Bayern 1 sind überschwänglich. Bayern 1-Chef Maximilian Berg sagt: "Die Resonanz ist unglaublich groß – sowohl beim Publikum als auch in Medienkreisen." Es sei auch das Ziel, dass draußen ankommt: "Gottschalk und Bayern 1 – das ist ein Ding." Viele glaubten irrtümlicherweise immer noch, Bayern 1 spiele Volksmusik und Schlager. Dabei repräsentiere Gottschalk die Musik, für die Bayern 1 steht: "Große Hits der Rock- und Popgeschichte von den 70ern und 80ern bis heute. Das ist seine Musik und die Musik, die auf Bayern 1 läuft", sagt Berg.

Walter Schmich, Leiter des Programmbereichs Bayern 1, Bayern 3 und Puls, erklärt: "Die jetzige Zielgruppe von Bayern 1 ist mit Thomas Gottschalks Radio-Sendungen 'Pop nach 8' oder der 'B3-Radioshow' groß geworden. Mit seiner Verpflichtung ist uns ein weiterer Schachzug geglückt, mit dem wir den Hörerinnen und Hörern der sogenannten Babyboomer-Generation zeigen, dass Bayern 1 für sie die neue Radio-Heimat ist." Um Gottschalk zu gewinnen, hat Schmich den gebürtigen Bamberger, der in Malibu in den USA wohnt, oft kontaktiert. Bei vielen dieser Gespräche war auch Fritz Egner, sein Freund und alter Weggefährte bei Bayern 3, dabei.

Gottschalk kann sein Comeback vor dem Mikro kaum erwarten und hat "richtig Bock auf die neue Sendung". Bayern 1-Chef Berg, der dann im Studio live dabei sein wird, freut sich, denn: "Thomas Gottschalk wird aus dem Bauch moderieren: unterhaltsam, emotional und lustig. Dafür lieben ihn ja die Menschen!"

Technisch wird der Moderator von Tom Glas, Musikredakteur und "Classic Rock"- Moderator auf Bayern 1, unterstützt. Er spürt schon ein "vorfreudiges Bauchkribbeln" wegen der Zusammenarbeit mit Gottschalk: "Wenn man das Studio sieht, dann schaut das schon ein wenig aus wie bei der NASA: vier Monitore, 15 Regler, die man zu bestimmten Zeiten bedienen muss – das ist schon eine komplexe Geschichte." Bayern 1-Chef Berg ist von der perfekten Symbiose der beiden überzeugt: "Glas ist ein Profi am Mischpult, Gottschalk ein Profi am Mikrofon. Und Glas steht auch für diese Musik, für diesen Rock-Touch, den Gottschalk so liebt."

Gottschalk live aus München

Dass die Sendung parallel zum "Tatort" im Ersten läuft, kommentierte Gottschalk gewohnt lässig: "In meiner Veranstaltung wird es dafür garantiert wenige Leichen geben. Und jemand, der dem Tode aus dem Weg gehen will, ist bei mir sozusagen gut aufgehoben." Für ihn war klar: Wenn er überhaupt wieder Radio macht, "dann nur beim BR". Musikalisch werde er sich dabei vor allem im Classic-Rock-Bereich bewegen: "Was ich am Sonntagabend treiben werde, weiß ich noch nicht ganz genau, aber der erste Titel steht schon fest: Golden Earring mit ‚Back Home‘." Zudem möchte er Songs von Sting, Phil Collins, Eric Clapton, David Bowie, Talking Heads, Rolling Stones und vielen mehr spielen: "Musik, von der ich glaube, sie ist es wert, noch gespielt zu werden. Eine Oldies-Sendung wird es aber nicht, weil ja nicht alle aufgehört haben, Musik zu machen", betont Gottschalk, der für diese Live-Sendungen extra aus Malibu anreisen wird. Die Sendung vorab aufzuzeichnen kam für ihn nicht in Frage: "Ich glaube nicht daran, dass ich am Donnerstagnachmittag in Malibu etwas fühlen kann, was am Sonntagabend in München noch funktioniert. Das geht bei mir nicht." Nach dem Motto "Life is live" wird er also pendeln, was für ihn kein Problem sei. "Ich bin ja noch jung und knusprig und kann mir Business leisten", scherzt er und fügt in Bezug auf den neuen US-Präsidenten Donald Trump hinzu: "Blonde Männer mit Scheißfrisuren müssen nicht immer das Ende bedeuten."

Ein Honorar bekommt Gottschalk vom BR nicht. Gesponsert wird die Sendung von einem bayerischen Mittelstandsunternehmen. Dass ihn die Gehaltsdiskussionen der letzten Jahre genervt haben, daraus macht er kein Hehl: "Ich koste den BR kein Geld und werde es wie Donald Trump machen und einen Euro im Jahr nehmen." Seine Fans erwarten nun weitere freche Sprüche und vor allem eine besondere Auswahl an Rocksongs.

Gut, dass Walter Schmich hartnäckig an einer Zusammenarbeit mit Gottschalk drangeblieben ist: "Im Oktober bekam ich eine Mail von Thomas Gottschalk mit dem Betreff 'Bayern 1 auf dem Freeway 10' und er schrieb: 'Bin mit meinem Auto auf dem Rückweg von San Diego nach L. A. und höre glasklar Bayern 1. Verrückt oder? Gruß Thomas'. Auf dem Auto-Display des angehängten Bildes war das Logo von Bayern 1 über der kalifornischen Landkarte zu sehen. Spätestens da wusste ich, dass Thomas es ernst meint mit Bayern 1", sagt Schmich und lächelt. Dann einfach mal reinhören und – keep on rocking mit Thomas Gottschalk!


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