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Zwölfuhrläuten Hagenhausen in Mittelfranken

Von 1057 bis 1075 leitete Bischof Gundekar II. das Bistum Eichstätt; er weihte in diesen 18 Jahren nicht weniger als 126 Kirchen. So manches Dorf taucht in einer entsprechenden Auflistung des Bischofs in seinem "Gundekarianum" erstmals aus dem Dunkel der Geschichte auf - auch Hagenhausen, heute ein Ortsteil von Altdorf, und seine Kirche St. Maria Dolorosa.

Von: Klaus Alter

Stand: 10.09.2023 | Archiv

Die Pfarrkirche wurde um 1072 geweiht. Das Dorf hat – bedingt durch die Grenzlage zur Oberpfalz – im Laufe der Zeit unterschiedliche Herren, Herrscher und Verwalter gesehen.
Der Raschbach, der mitten durch Hagenhausen fließt, stellte viele Jahre auch eine konfessionelle Grenze dar. Je nach dem Bekenntnis der jeweiligen Herrschaft waren die Untertanen mal lutherisch, calvinistisch oder katholisch. Schwierige Zeiten für die Hagenhausener!

Schatzkästlein sakraler Kunst

Heutzutage ist das Miteinander im Dorf glücklicherweise von Harmonie und viel ehrenamtlichem Engagement geprägt. Besonders für ihre Kirche fühlen sich viele im Dorf verantwortlich - dies mit gutem Grund: Ein wahres Schatzkästlein feiner sakraler Kunst ist "Maria Dolorosa", angefangen vom Gnadenbild der "Schmerzhaften Gottesmutter" im Hochaltar bis hin zu den geschnitzten Statuen aller Apostel, die an den Seitenwänden oder im Chorraum zu bewundern sind. Mehrfach ist Maria zu sehen, ferner Johannes der Täufer, der Heilige Sebastian, die Erzengel und Christus als Schmerzensmann.
Und wer noch nie einen "Heiligen Wandel" gesehen hat, kann dies in Hagenhausen tun: Eine Figurengruppe aus den 1950er Jahren zeigt Maria, Josef und den Knaben Jesus auf dem Pilgerweg nach Jerusalem.

Mittelalterliche Marienglocke

Hörenswert ist auch das Geläut: Droben im Turm vereinigen sich die Klänge einer wertvollen mittelalterlichen Marienglocke, die wohl in Nürnberg entstand, mit denen zweier Nachkriegsglocken, die David Lotter in Bamberg goss.


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