Bayern 2 - Zeit für Bayern


102

Aufstand in letzter Minute "Achtung, Achtung, hier spricht FAB"

"Achtung, Achtung! Es spricht der Sender der Freiheitsaktion Bayern. Beseitigt die Funktionäre der Nationalsozialistischen Partei. Die FAB hat heute Nacht die Regierungsgewalt erstritten." In den frühen Morgenstunden des 28. April 1945 ertönte diese Durchsage mehrfach über die Rundfunksender.

Author: Thies Marsen

Published at: 8-4-2020 | Archiv

Freiheitsaktion Bayern | Bild: BR / Maximiliane Saalfrank

Portrait Rupprecht Gerngroß | Bild: sz-photo.de zum Artikel Kriegsende 1945 | Befreiung Bayerns (5) Die Freiheitsaktion Bayern

Nur wenige Tage vor Kriegsende ruft die "Freiheitsaktion Bayern" zum Widerstand gegen die Nationalsozialisten auf. Ihr Mittel: Das Radio. Die SS beendet die Aktion allerdings blutig. Von Birgit Beck [mehr]

Die US-Army hatte zu diesem Zeitpunkt schon weite Teile Bayerns befreit. Ihre Truppen waren bis zu Lech und Donau vorgedrungen. Der Angriff auf die Metropolen Augsburg und München stand unmittelbar bevor. In dieser Situation entschlossen sich mehrere Gruppen von oppositionellen Bürgern und Soldaten zum Aufstand gegen das NS-Regime. Entsprechende Pläne waren seit Monaten geschmiedet worden. Die Anführer standen in Kontakt mit den Alliierten. Die USA hatten zudem begonnen, Agenten nach Oberbayern einzuschleusen, die von mutigen Nazi-Gegnern versteckt und unterstützt wurden.

Aufstand wurde von Nazis blutig niedergeschlagen

Freiheitsaktion Bayern: Podcast - Aufstand in letzter Sekunde

Trotzdem wurde der Aufstand blutig niedergeschlagen. Dutzende Bürgerinnen und Bürger wurden von SS, Volkssturm und Wehrmacht ermordet. Laut neuesten Forschungen waren an der Freiheitsaktion Bayern weitaus mehr Menschen beteiligt als angenommen. Der Aufstand beschränkte sich zudem nicht nur auf München und Umgebung. Anlässlich des 75. Jahrestags der Freiheitsaktion widmet sich Bayern 2 in der Reihe "Zeit für Bayern" diesem weitgehend unbekannten Kapitel der Radiogeschichte und der Geschichte Bayerns, wobei auch zahlreiche Zeitzeugen der Ereignisse zu Wort kommen.


102