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Zwischen Sonne und Mond Glossar

Stand: 11.02.2016 | Archiv

BegriffeErklärung
BrackwasserWasser, dessen Salzgehalt zwischen dem von Salz- und Süßwasser liegt. Es ist zum Beispiel dort anzutreffen, wo ein Fluss ins Meer mündet. Je ausgeprägter die Gezeiten sind, desto größer ist die Brackwasserzone. In Westeuropa reicht sie bei einigen Flussmündungen viele Kilometer weit ins Landesinnere. In diesen Bereichen schwankt der Salzgehalt mit den Gezeiten, was für die Tiere im Wasser wegen des wechselnden osmotischen Drucks eine große Herausforderung ist. Deshalb sind Brackwasserzonen ganz spezielle ökologische Nischen, auch für die Pflanzenwelt.
SturmflutHochwasser, das durch einen Sturm auf die Küste gedrückt wird und dadurch höher als üblich aufläuft. Besonders gefährlich sind Sturmfluten dann, wenn ohnehin ein stärkerer Tidenhub als üblich ansteht, nämlich bei Voll- oder Neumond (Springtide). Die Deutsche Bucht gilt als eines der am stärksten durch Sturmfluten gefährdeten Gebiete weltweit. 1951 und 1962 kam es an der Nordsee zu zwei großen Sturmfluten, die in Großbritannien und den Niederlanden (1951) bzw. in Hamburg (1962) große Schäden anrichteten. Auch in Bangladesh treten regelmäßig verheerende Sturmfluten auf (zuletzt 1991 mit 138.000 Toten).
TidenNiederdeutsch für Gezeiten. Abseits der Küsten werden häufig damit zusammenhängende Begriffe verwechselt: Ebbe ist der gesamte
Zeitraum, in dem Wasser abläuft; der Zeitpunkt des niedrigsten Wasserstandes heißt Niedrigwasser. Umgekehrt bezeichnet Flut den Zeitraum bis zum Eintreten des Hochwassers. Der Höhenunterschied zwischen den beiden Wasserständen ist der Tidenhub.
WattKüstenzone, die bei Niedrigwasser trocken fällt. Fachleute unterscheiden zwischen Felswatt (vorwiegend bei Steilküsten) und Sedimentwatt. Zu Letzterem zählt das Wattenmeer an der Deutschen Bucht, das aus Sand und Schlick besteht. Es ist ein einzigartiger Lebensraum und deshalb als Nationalpark ausgewiesen. Typische Bewohner des Watts sind Seepocken, Napfschnecken und Rotalgen (Felswatt) bzw. Wattwürmer, Strandkrabben und Watvögel (Sandwatt).

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