Bayern 2 - radioWissen


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Download-Service Einsatz im Unterricht

Stand: 15.05.2013 | Archiv

Vorarbeit

Ziele

Die Schülerinnen und Schüler sollen

  • Kenntnisse zu den in der Sendung angesprochenen Formen des Aberglaubens erhalten,
  • Entstehungshintergründe und Bedeutung des Aberglaubens im historischem Kontext reflektieren,
  • darin unterstützt werden, gegenüber kommerziellen und anderen fragwürdigen Erscheinungsformen heutigen Aberglaubens eine kritische Haltung zu wahren.

Impuls: Umfrage "Von Glücksbringern und Unglücksboten"

Kaum jemand von uns, der in seinem Alltag nicht mit althergebrachten Bräuchen oder kleinen abergläubischen Ritualen in Berührung kommt.

Zur Vorbereitung der Stunde erhalten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, in ihrem Umfeld, im Familien- und Freundeskreis, unter den MitschülerInnen oder auch im Supermarkt an der Ecke eine kleine Umfrage (bei 1-2 Leuten) zum Thema Aberglauben durchzuführen. Mögliche Fragen wären: Glaubst du/ glauben Sie an die Kraft von Glücksbringern (z.B. Maskottchen, Daumen drücken) oder günstigen bzw. ungünstigen Zeichen (z.B. Scherben, die Zahl 13, zerbrochener Spiegel)? Wenn ja, an welche und warum? Gibt es (noch) andere Dinge, die deiner/Ihrer Meinung nach Einfluss auf unser Leben haben? (z.B. die Sterne) Wenn ja, welche? Gibt es dazu eigene Erfahrungen/Beobachtungen?

Ihre Interviews können die SchülerInnen mit Stift und Papier oder mit Mikrofon und Kassettenrekorder durchführen. In der Unterrichtsstunde werden die Aussagen der Befragten auf einem Wandbild stichpunktartig festgehalten und um eigene Erfahrungen und Handlungen der Jugendlichen zum Thema Aberglauben ergänzt.  

Themenorientierung

Als Hinführung zur Sendung ordnen die SchülerInnen mit Hilfe der Lehrkraft und der Folie die Formen des Aberglaubens ein in 

  • Observation (zeichenhaft, z.B. Scherben bringen Glück)
  • Divination (vorhersehen, z.B. Astrologie)
  • Zauberei (abwehren/herbeiführen, z.B. Daumen drücken, Maskottchen):

Einsatz im Unterricht 

Hören mit Arbeitsaufträgen

Die Sendung wird in voller Länge angehört. Fachbegriffe und Fremdwörter (s. Glossar) sollten zuvor erklärt werden. Die Klasse wird in 4 Arbeitsgruppen eingeteilt, jede Arbeitsgruppe bearbeitet ein in der Sendung angesprochenes Thema. Während des Hörens machen sich die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der Arbeitsblätter bereits Notizen zu ihrem Thema, das sie dann in ihren Arbeitsgruppen vertiefend bearbeiten. Ihre Arbeitsaufträge bearbeiten die Gruppen in Form von Kurzvorträgen (ca. 5-10 Minuten). Je nach Umfang können sie mit Hilfe des Internets oder anderer Medienquellen weitere Informationen einholen und/oder an Anschauungsmaterial (Bilder, Zitate) für ihre Vorträge gelangen:

Nacharbeit

Diskussion: Ein Leben ohne Aberglauben - Macht das Sinn?

Vor dem Hintergrund ihrer gewonnenen Erkenntnisse diskutieren die Schülerinnen und Schüler die Fragen, warum mancher Aberglaube auch heute noch für uns Menschen Bedeutung hat, wo sie die Grenze zwischen harmlosen und bedenklichen Aberglauben ziehen, und worauf aus ihrer Sicht es sich bei der Lebensgestaltung wirklich zu vertrauen lohnt. Das eingangs erstellte Wandbild wird um die zentralen Aussagen der Diskussion abschließend ergänzt.

Referate/Unterrichtseinheiten

Zur Vertiefung bieten sich z. B. folgende Themen an:

  • Satanismus und schwarze Messen
  • Die klingenden Kassen der Esoterik
  • Von Trollen und Rauhnächten: Brauchtümer und Riten in Bayern
  • Das Bild von Hexen und Zauberern in den Medien: z. B. in Kinderbüchern, Fernsehsendungen …
  • Auf der Suche nach dem Stein der Weisen: Die Alchimie
  • Zahlen und ihre Bedeutung: Der Kabbalismus
  • Ausdruck einer universalen Weltanschauung: Die Astrologie im alten Babylon
  • Von Kräutern und anderen Heilmitteln: das medizinische Wissen früher
  • Bauernregeln: Erfahrungen oder Aberglaube?
  • Die heutige Kirche und der Aberglaube

Film

Zur vertiefenden Bearbeitung bietet sich außerdem der folgende über die Landesbildstellen zu beziehende Unterrichtsfilm an: "Teufelsglaube und Hexenverbrennung" (DVD oder VHS/ D 1989 ohne Altersbeschränkung, 20 Minuten). Darstellung der Gründe für die Entstehung der Hexenverfolgungen sowie einzelne Phasen dieser Verfolgung. Zur Sprachen kommen außerdem der Ablauf der Hexenprozesse sowie schließlich der Sieg der Aufklärung über den Hexenaberglauben im 18. Jahrhundert.

Fächerübergreifendes Prinzip

Geschichte/Soziologie: Weltanschauungen von Theologen und Philosophen sowie Brauchtümer und Riten in ihren jeweiligen historischen und gesellschaftlichen Kontexten.

Deutsch: Sprachhistorische Betrachtungen; Erstellung von schriftlichen und mündlichen Beiträgen: Vorträge, Durchführung von Interviews ...

Mathematik/Naturwissenschaften: Der Satz des Pythagoras, Zahlensysteme; nachweisliches Wissen versus (Aber)Glauben anhand von Beispielen aus Physik, Biologie und Chemie.

Lehrplanbezug

  • Lehrplan für bayerische Hauptschulen: Eth 8.1 Wege zur Sinnfindung im Alltag. Gründe für die Faszination von Esoterik, Okkultismus und Spiritismus; Kriterien für eine Orientierung auf dem Psychomarkt. Ev 7.4 Wunschträume, Ängste, Gebet: Auswirkungen von Träumen und Ängsten auf die Lebensgestaltung, wie z. B. Wirklichkeitsverdrängung durch Tagträume, Machtphantasien, Computerspiele, Aberglauben, Drogen. K 8.5 Religiosität und Lebensdeutung im Angebot – Orientierung auf dem Psychomarkt.
  • Lehrplan für die bayerische Realschule: Eth 8.1 Wege zur Sinnfindung im Alltag. Gründe für die Faszination von Esoterik, Okkultismus und Spiritismus; Kriterien für eine Orientierung auf dem Psychomarkt. Ev 7.4 Wunschträume, Ängste, Gebet: Auswirkungen von Träumen und Ängsten auf die Lebensgestaltung, wie z. B. Wirklichkeitsverdrängung durch Tagträume, Machtphantasien, Computerspiele, Aberglauben, Drogen. K 8.5 Religiosität und Lebensdeutung im Angebot – Orientierung auf dem Psychomarkt.
  • Lehrplan für das bayerische Gymnasium: Eth 8.1 Wege zur Sinnfindung im Alltag. Gründe für die Faszination von Esoterik, Okkultismus und Spiritismus; Kriterien für eine Orientierung auf dem Psychomarkt. Ev 7.4 Wunschträume, Ängste, Gebet: Auswirkungen von Träumen und Ängsten auf die Lebensgestaltung, wie z. B. Wirklichkeitsverdrängung durch Tagträume, Machtphantasien, Computerspiele, Aberglauben, Drogen. K 8.5 Religiosität und Lebensdeutung im Angebot - Orientierung auf dem Psychomarkt.

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