Bayern 2 - Nachtmix

Neuerscheinungen der Woche Neue Alben von Waxahatchee, Gossip und Adrianne Lenker

Die Neuheiten der Woche im kompakten Überblick. Mit neuer Musik von Waxahatchee, Gossip, Adrianne Lenker, Jlin, Ferge X Fisherman, Su Yono und der Hochzeitskapelle aus München, The Jesus and Mary Chain, Christin Nichols, Logic1000 und Julia Holter

Von: Ann-Kathrin Mittelstraß

Stand: 20.03.2024

Adrianne Lenker, Bright Future | Bild: 4AD/BEGGARS GROUP / INDIGO

Waxahatchee – Tigers Blood

Die Platte, auf die ich am meisten gespannt war diese Woche: Tigers Blood, die neue von Katie Crutchfield alias Waxahatchee. Seit Teenagertagen ist sie als Musikerin unterwegs, zuerst mit ihrer Zwillingsschwester Allison in einer Band, dann als Waxahatchee mit teils stürmischem Indie-Rock. Und seit ihrem Durchbruchs-Album „Saint Cloud“ 2020 mehr in der Americana-Tradition ihres großen Vorbilds Lucinda Williams. Auch Country blitzt jetzt immer wieder durch, mit Pedal Steel und einem Banjo, das durch die Songs pluckert. Kurz stand im Raum, ob sie nach dem Erfolg von „Saint Cloud“ auf dem neuen Album eine poppigere Richtung einschlagen sollte. Aber dann ist MJ Lendermann von der Indie-Rockband Wednesday im Studio dazugestoßen, der jetzt auch auf mehreren Songs singt. Ab da war klar, dass man sich nicht neu erfinden musste.

Vielmehr ist „Tigers Blood“ jetzt ein richtiges Waxahatchee-Band-Album geworden, mit Katie als „stage mom“, wie sie selbst sagt, die ihre Jungs im Studio anleitet. Stimmlich kämpft sie manchmal mit den hohen Tönen – sehr schön, auf ihre Waxahatchee-Art. Das bewahrt das Album davor, zu geschliffen zu wirken – es klingt nämlich schon nach verdammt gutem Country-Rock und einem Sprung in größere Konzerthallen. Vor allem aber hören wir hier keine suchende, ängstliche Katie Crutchfield mehr wie beim letzten Album. Sondern eine, die so selbstsicher und in sich ruhend klingt wie noch nie. Zum Beispiel auf dem Song „365“. Hier geht es um Ko-Abhängigkeit, also suchtförderndes Verhalten gegenüber suchtkranken Menschen. Etwas, womit Waxahatchee selbst Erfahrung gemacht hat. Zusätzlich zu ihrem eigenen ungesunden Lebensstil auf Tour mit viel Alkohol. Das liegt alles hinter ihr. Seit 5 Jahren trinkt sie gar nicht mehr, findet es super, ein möglichst ruhiges Leben zu führen und älter zu werden. Die Inspirationsquelle für sie ist nicht mehr das Drama, sondern der Ausflug zum See („Lone Star Lake“). Ich freu mich mit ihr auf den Sommer und das Älterwerden. (8,1 Punkte)

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Bored | Bild: Waxahatchee - Topic (via YouTube)

Bored

Adrianne Lenker – Bright Future

Adrianne Lenker ist Sängerin der gefeierten US-Folk-Rockband Big Thief und begnadete Songwriterin, die darin mittlerweile sogar Workshops gibt. Ihr neues Solo-Album heißt „Bright Future“. Aufgenommen hat sie es in einem analogen Studio, irgendwo in einem Wald im Nordosten der USA. Das kennt man von ihr, sie mag’s abgeschieden. Und sie mag’s, dass man den Raum und den Ort hört und spürt. Also Knarzen, Quietschen, Atmen. Was uns ganz nah ran bringt an die Aufnahmen und daran, wie sie ihr Innerstes für uns öffnet, siehe der tolle Song „Free Treasure“. Adrianne Lenker beschreibt hier Szenen und Gefühle, die sich mit den Melodien zusammen einbrennen: Der schöne Fleck unten am Fluss, wo die wilden Himbeeren blühen und man auf den Felsen rumklettern kann. Das Abendessen, das so gut riecht, zubereitet von der Person, die einem Liebe schenkt ohne Ende, „love without measure“. An anderer Stelle („Real House“) sind es Kindheitserinnerungen: wie der Familienhund eingeschläfert wird und sie ihre Mutter zum ersten Mal weinen sieht.

Begleitet nur von ein paar Klaviertupfen wie von weit weg, gespielt von Neo-Soul-Musiker Nick Hakim. Einer ihrer Lieblingsmenschen, sagt Adrianne Lenker, genau wie Gitarrist Mat Davidson alias Twain. Die schwedische Violinistin Josefin Runsteen komplettiert die Band. Adrianne Lenker nimmt Alben gerne „versehentlich“ auf, hat sie dem Musikexpress erzählt. So wie diesmal auch: die Songs einfach mal spielen, ohne den Druck, dass am Ende ein Album rauskommen muss. Ist es jetzt aber. Und noch dazu mal wieder ein ziemlich fantastisches, zwischen filigranem Singer/Songwriter-Sound und rohem Scheunen-Folk. (8,3 Punkte)

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Fool | Bild: Adrianne Lenker - Topic (via YouTube)

Fool

Julia Holter – Something in the Room She Moves

Die Avantgarde-Pop-Musikerin Julia Holter aus L.A. hat ihr neues Album „Something in the Room She Moves“ genannt. Eine Anspielung auf den Beatles-Song „Something“, der mit der Zeile beginnt: „Something in the way she moves“. Bei Julia Holter bewegt eine „sie“ irgendwas im Raum, wird also nicht mehr passiv nur beobachtet. Da sei etwas Surreales aus ihrem Unterbewusstsein rausgekommen, sagt sie über den Titel. Und so surreal wirkt eigentlich das ganze Album. Julia Holters Musik fühlt man entweder. Oder nicht.

Sie wollte auf dem neuen Album eine Welt erschaffen, die fließend und wasserähnlich klingt und an die innere Klangwelt des Körpers erinnert. Es hilft, sich Science-Fiction-mäßig vorzustellen, wie man zwischen Organen und Blut herumschwimmt, um einen Zugang zu dieser Klangwelt zu bekommen. Die wechselt zwischen traumwandlerischen Sequenzen, fast klassisch orchestriert, jazzigen Bläsern und Synthesizer-Ambientflächen. Im Song „Sun Girl“ kann man fast noch sowas wie eine Songstruktur ausmachen. Ihre Stimme entfaltet zuweilen eine betörende Schönheit („Materia“). Manchmal aber auch eine Nervigkeit. Im 6-Minuten-Stück „Meyou“ wird das Wort „Meyou“ so oft wiederholt und in die Länge gezogen wie ein Kaugummi, dass ich am Ende nur noch „Miau“ höre und das Katzengejammer ausmachen will. Beim zweiten Versuch, die sechs Minuten durchzuhalten, klingt’s immerhin wie Kirchengesang. Aber hey – wenn schon Avantgarde-Pop, dann so. (7,5 Punkte)

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Spinning | Bild: Julia Holter - Topic (via YouTube)

Spinning

The Jesus and Mary Chain – Glasgow Eyes

Seit 40 Jahren gibt es The Jesus and Mary Chain, die schottische Band um das Brüderpaar William und Jim Reid. In den 80ern haben sie Pop-Geschichte geschrieben mit ihrem Debüt PSYCHOCANDY. Zuckersüße Beach-Boys-Harmonien waren das, vergraben unter Tonnen von Feedback-Lärm. 1998 hat sich das Brüderpaar auf der Bühne in Los Angeles so heftig zerstritten, dass sich die Band getrennt hat. Dieser Vorfall wird auch auf dem neuen Album reflektiert. JAMC haben sich soweit zusammengerauft, dass sie seit 2007 wieder auf Tour gehen und es auch wieder halbwegs im Studio miteinander aushalten. „Jamcod“ heißt der Song, der für „Jesus and Mary Chain Overdose“ steht. Eine Überdosis an Substanzen und Zusammensein unter Brüdern.

Musikalisch ist das JAMC-Erfolgsrezept aus den 80ern fast gleich geblieben: Chaos, Struktur und Lärm. Auf dem neuen Album „Glasgow Eyes“ noch ergänzt durch Elektronik, erklärt Sänger Jim Reid im Musikexpress-Interview. Seine Liebe zum Jazz sei indirekt auch in die Studio-Arbeit mit eingeflossen. Aber sehr indirekt. Neben tollen Noise-Pop-Songs („Venal Joy“) gibt’s auch einige ruhigere, fast meditative Stücke („Chemical Animal“). Der Song „The Eagles and The Beatles“ ist eine Huldigung an ihre Helden. Zu denen auch Lou Reed gehört, der im Song „Hey Lou Reid“ kurzerhand in die schottische Familie Reid aufgenommen wird. Sie schreiben seinen Familiennamen hier wie ihren eigenen. Humor haben die zwei Zankäpfel-Brüder. Und die Platte macht Spaß. Im Laufe des Jahres soll zum 40-jährigen auch eine Bandbiographie erscheinen. (7,9 Punkte)

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Girl 71 | Bild: The Jesus And Mary Chain - Topic (via YouTube)

Girl 71

Gossip – Real Power

Das große Comeback dieser Veröffentlichungs-Woche: Gossip bringen nach 12 Jahren Album-Pause und zeitweiliger Bandauflösung ihr neues Album raus: „Real Power“. Gossip sind in Olympia an der US-Westküste in der Riot Grrrl-Musikszene durchgestartet und hatten Mitte der Nullerjahre ihren internationalen Durchbruch. Dank Hits wie „Standing in the Way of Control“ und dem Charisma und der überbordenden Energie ihrer Frontfrau Beth Ditto. Die wurde zum frühen Rolemodel der Body Positivity, war zeitweise Muse von Karl Lagerfeld und ist bis heute Gallionsfigur der LGBTQ+ Community. Zuletzt hat sie nach Solo-Ausflügen ihre alte Band vermisst.

Das neue Gossip-Album beginnt energiegeladen: „Every beat of my heart / is a merciful Act of God“ schleudert sie uns auf „Act of God“ entgegen und man fühlt sich sofort in die Nullerjahre zurückgebeamt, als die vertraute Stimme von Beth Ditto die Indie-Discos beschallt hat – bis rüber in den Mainstream. Songs wie „Real Power“ vermischen Dance-Rock mit Disco. Noch mehr Disco gibt’s auf „Give it up for Love“. Hier würde es mich nicht wundern, wenn statt Produzent Rick Rubin in den Credits Mark Ronson und Nile Rodgers stünden. Einen Ticken zu glatt für meine Verhältnisse – was mich an anderer Stelle aber gar nicht stört. Ich finde grade die ruhigen Songs ziemlich stark. Die Melodien von „Crazy Again“ oder „Edge of the Sun“ kriechen mir nachhaltiger ins Ohr als gedacht. Und der Song „Tough“ klingt dank der markanten Gitarre wie Gossip feat. The xx (2009). Wird „Real Power“ ein Album sein, das bleibt? Eher nicht. Aber für den Moment ist es schön, dass Gossip wieder da sind. Der Zündfunk präsentiert's! (7,7 Punkte)

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Gossip - Act Of God | Bild: MDSH Coffee House (via YouTube)

Gossip - Act Of God

Christin Nichols – Rette sich, wer kann

Zurück nach Deutschland und zu Christin Nichols, die morgen ihr zweites Solo-Album veröffentlicht. Die Deutsch-Britin könnte man auch von ihrer Elektro-Punk-Band Prada Meinhoff kennen. Oder als Schauspielerin. Aktuell ist sie am Berliner Renaissance Theater zu sehen in Molières „Tartuffe“. Auf ihrem neuen Album „Rette sich, wer kann“ beschäftigt sie sich aber mit deutlich „zeitgenössischeren“ Themen: vom Rechtsruck bis zu Rammsteins Row Zero. Ganz schön großartig: der Song „Bodycount“. Christin Nichols packt hier Zeilen rein, die man sich am liebsten irgendwo einrahmen würde. Angefangen mit „Ich will leben, als ob die AfD was dagegen hätte“ bis hin zu „Ich gender dich, bis du weinst“.

Die feministische Message kommt hier so selbstbewusst wie launig rüber. Ganz viele Beobachtungen und Themen auf dem Album sind sehr treffend und nachempfindbar. Es geht um Versagens- und Existenzangst („Rette sich, wer kann feat. Fatoni“), darum, dass manchmal einfach gar nichts in Ordnung ist („In Ordnung feat. Julian Knoth“). Um den Druck, als Künstlerin ständig eine Followerschaft auf Social Media bespaßen zu müssen („Kein Anschluss“). Und manchmal einfach nur „Jung & Schön“ und ein bisschen dumm sein zu wollen. Musikalisch klingt das mal nach Joy Division, mal wie Molly Nilsson („Direct Flight to Seattle“). Auf jeden Fall wie eine sehr coole Wave-Party am Abgrund einer absurden Welt. (8,0 Punkte)

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Christin Nichols feat. Fatoni - Rette sich, wer kann! | Bild: Christin Nichols (via YouTube)

Christin Nichols feat. Fatoni - Rette sich, wer kann!

Ferge X Fisherman – Good Mother

Ferge and Fisherman heißt das HipHop-Kollektiv rund um den Rapper Fritz Fisherman und den Produzenten Ferge. 2018 haben sie bei unserem Zündfunk-Punschkonzert ein tolles Radiokonzert gespielt. Ihr souliger, funkiger, jazziger Sound transportiert sich aber nicht nur live, sondern auch auf Platte. Ihr mittlerweile drittes Album heißt „Good Mother“. Auf dem Song „What Have We Become“ hat ihr US-Rap-Kollege Mick Jenkins einen Gastauftritt – neben vielen Streichern, die wir auf dem neuen Album öfter hören und die zuweilen für ein Gefühl von Filmmusik sorgen. Ein bisschen vintage, aber vor allem zeitloser Sound. Genau wie das Thema, das Rapper Fritz Fisherman beackert: erwachsen werden. Oder – wie im Song „Supposed“ – Unsicherheit, was männliche Sexualität angeht. Auch mal ganz erfrischend im immer noch oft genug „Dicke Hose“-Genre HipHop. Das klingt hier entspannt, fast loungig, man meint die Eiswürfel im Glas klirren zu hören. Und wem das Album auf Dauer zu smooth und einlullend wird, der dürfte sich über ein paar kleine Ausreißer („Caterpillar/Butterfly“ und „Racing“) freuen, wo’s mal schneller und druckvoller wird. (7,8 Punkte)

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Ferge X Fisherman ft Mick Jenkins - What Have We Become (Official Video) | Bild: Wordplay Magazine (via YouTube)

Ferge X Fisherman ft Mick Jenkins - What Have We Become (Official Video)

Jlin – Akoma

Von den entspannten Kopfnicker-Vibes jetzt zu einem Sound, der die Synapsen im Hirn zum Glühen und die Füße zum Zucken bringt. Das, was die gefeierte amerikanische Künstlerin Jerrilynn Patton unter dem Namen Jlin macht, ist verwandt mit und inspiriert von Footwork. Ein Genre, das in den späten 90ern in Chicago entstanden ist und mit Elementen von House, HipHop und Drum’n’Bass vor allem charakteristisch ist für schnelle, gegeneinander laufende Rhythmen und Synkopen. Es klingt also im ersten Moment vielleicht chaotisch, ist aber rhythmische Präzisionsarbeit der Extra-Klasse, die Jlin auf ihrem neuen Album „Akoma“ wieder be- und auf die Spitze treibt.

2017 war sie ja Album des Jahres bei uns im Zündfunk und Nachtmix. Diesmal hat sie sich Gäste geholt wie Björk und auf dem Track „The Precision of Infinity“ den Minimal Music-Begründer Philipp Glass. Faszinierend, wie sich hier zusammenfügt, was im ersten Moment überhaupt nicht zusammenzugehen scheint: die nervös zuckenden Beats mit den fließenden Klavier-Arpeggien oder an anderer Stelle den Streichern des Kronos Quartet. Jlin lotet Rhythmen bis zum Äußersten aus, dekonstruiert sie, fügt sie mit kleinsten Sound-Details wieder zusammen. Manchmal hat man das Gefühl, man steht inmitten einer geschäftigen Fabrik („Summon“) oder dann doch auf dem Notting Hill Carnival („Challenge – To Be Continued“). Jlin stößt einen vor den Kopf und reißt einen im nächsten Moment wieder mit. Letztes Jahr war die ex-Mathe-Studentin übrigens für den Pulitzer Prize in Musik nominiert. (8,2 Punkte)

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Jlin - The Precision Of Infinity (ft. Philip Glass) | Bild: Polofayot (via YouTube)

Jlin - The Precision Of Infinity (ft. Philip Glass)

Logic1000 – Mother

Auch elektronisch aber etwas konventioneller und zugänglicher geht es bei Logic1000 zu. Dahinter steckt die australische Produzentin und Musikerin Samantha Poulter, die in Berlin lebt und jetzt nach diversen Singles und EPs ihr Debütalbum veröffentlicht. „Mother“ hat sie es genannt, weil die Geburt ihrer kleinen Tochter und ihr Muttersein so einen kreativen Hunger und Schub in ihr ausgelöst hat, dass viel davon jetzt in ihrem Album steckt. In Berlin organisiert sie Day-Raves für Eltern und Menschen, die sich nicht mehr die Nächte um die Ohren schlagen wollen, um zu tanzen.

„Heartbeat“ heißt einer der minimalistischsten Track auf ihrem Debütalbum, das sich zwischen Techno, House und Pop bewegt. Logic1000 arbeitet auch gerne mit Vocal-Samples, auf einigen Tracks auch mit Gastsängerinnen. Sehr spannend: der Track mit der in Miami lebenden Venezolanerin MJ Nebrada („Every Lil“). Die nachhallende Percussion erinnert hier an Nicolas Jaar. An anderer Stelle muss ich an Caribou und Four Tet denken. Und vor allem an ihre ebenfalls in Berlin lebende Kollegin Sofia Kourtesis. Die peruanische Produzentin hat ihr Debütalbum witzigerweise ähnlich genannt – „Madres“, Mütter. Im Vergleich zu ihr ist der Logic1000-Sound nicht ganz so warm, aber ähnlich cool. (8,0 Punkte)

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Logic1000 - Every Lil' (ft. DJ Plead & MJ Nebreda) (Official Video) | Bild: Logic1000 (via YouTube)

Logic1000 - Every Lil' (ft. DJ Plead & MJ Nebreda) (Official Video)

Su Yono – Wellen

In der Münchner Indie-Szene gibt es ein neues Trio namens Su Yono. Das sind Pola Dobler, die sonst mit ihren Witches of Westend einen feministischen Indie-Chor leitet. Außerdem Marcus Grassl von der Band Aloa Input und Chris Hofbauer von Micro Circus. Als Su Yono machen sie auf ihrem ersten Album „Wellen“ eigentümlich verzauberten Folk auf Englisch und Deutsch. Mich kriegt das Album vor allem ab der Mitte. Hier wird es psychedelisch, spacig und ein bisschen märchenhaft, mit hinreißenden Melodien, z. B. auf „Moonbeams“. Der erste Song „Rot“ ist eine Art Geisterfolk, auf den man sich noch einlassen muss. „Heute bin ich rot und morgen tot“ singt Pola Dobler mit ihrer hellen, fast kindlichen Stimme, was einen interessanten Kontrast ergibt zu den wiederkehrenden morbiden Motiven. Ein Album, das einen in eine ganz eigene Welt entführt. (7,9 Punkte)

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Lucid Dreams | Bild: Su Yono - Topic (via YouTube)

Lucid Dreams

Hochzeitskapelle – We Dance EP

Eine neue feine EP bringt die Münchner Hochzeitskapelle raus, bei der u.a. die beiden Acher-Brüder von The Notwist mitspielen und ihre Lieblingslieder in charmanten Rumpeljazz verwandeln, mit Banjo, Tuba, Trompete und vor allem Fan-Liebe. Auf den vier Songs der neuen EP „We Dance“ covern sie instrumental Songs von Pavement (siehe Albumtitel), Wir sind Helden und den US-Indie-Rockern Low. Und zur Abwechslung gibt es auch zwei Stücke mit Gesang: Enid Valu heißt die in München lebende Amerikanerin, die sonst Bands fotografiert und filmt und sich hier mit ihrer schön beiläufigen Art zu singen als Talent am Mikro entpuppt. (7,7 Punkte)