Bayern 2 - Das Kalenderblatt


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12. August 1981 Der erste Personal Computer von IBM kommt auf den Markt

PC: die Abkürzung wurde ab 1981 exklusiv für den IBM Personal und dessen dessen IBM-kompatiblen PC-Nachbauten verwendet - eine Frage der Marktdominanz.. Autorin: Yvonne Maier

Stand: 12.08.2016 | Archiv

12 August

Freitag, 12. August 2016

Autor(in): Yvonne Maier

Sprecher(in): Andreas Wimberger

Illustration: Tobias Kubald

Redaktion: Frank Halbach

Tablets, Smartphones und Laptops. Die kleinen, schnellen und bunten Freunde des PCs, des Personal Computers. Des persönlichen Computers. Der in ein Zimmer passt, ja sogar auf den Schreibtisch! Noch in den 1970er Jahren war das Science Fiction. Damals waren Computer große Schränke, die von Fachleuten bedient wurden. Vielen Frauen, übrigens. Denn Programmieren, das war lange Zeit ein typischer Frauenberuf. Zwar gab es schon zu der Zeit erste PCs. Erst zum selber bauen, später auch fertig zu kaufen. Durchschlagenden Erfolg hatte aber keiner.

Wie bringt man einem Elefanten das Steppen bei?

Bis am 12. August 1981 die Firma IBM ihren ersten Personal Computer auf den Markt brachte – und zwar nach nur knapp einem Jahr Entwicklungszeit. Die Experten in der Branche hätten nicht gedacht, dass das klappen würde. "Das wäre, als ob man einem Elefanten Stepptanz beibringen würde", sagte ein Analyst. IBM war einfach  ein zu großer Tanker für so eine Innovation! Wie es dennoch geklappt hat? Zwölf Mitarbeiter wurden ausgewählt - und die planten seitdem rund um die Uhr an Hardware, Software, den Bauteilen und der Verkaufsstrategie. Jeden Tag trafen sich die Programmierer und Ingenieure - morgens zur Sitzung, den Rest des Tages wurde entwickelt. Am nächsten Morgen wieder Sitzung und dann weiterentwickeln. So ging es erstmal einen Monat lang - bis die Pläne so weit waren, um einen ersten Prototypen zu bauen. Übrigens mit der Software einer kleinen Entwicklerschmiede namens Microsoft, aber das ist eine andere Geschichte. Im April 1981 war der Prototyp fertig - und funktionierte. Die Produktion ging in Serie und im August brachte IBM den PC auf den Markt:  Ein schlichter, grauer Kasten, eine Tastatur und unglaubliche 16 Kilobyte freier Speicher - für 1565 Dollar, Monitor kostete extra.

Der Elefant steppt für alle

"Ein Computer für Jedermann", so steht es in der offiziellen Pressemitteilung  - man konnte sogar Software einfach umprogrammieren - undenkbar bis dahin.

Zielgruppe waren so ziemlich alle: Studenten an der Universität, Leute im Büro oder sogar zu Hause. Und mit dem Erfolg des Personal Computers von IBM entstand ein ganz neuer Industriezweig, man braucht ja für so einen PC auch Drucker, Bildschirme, Software, Mäuse, Tastaturen und IBM war dabei zumindest in den frühen 1980er Jahren Marktführer. Er hat unsere Arbeitswelt verändert, der Personal Computer. Ein Rechner, der auf den Schreibtisch passt. Und von Frauen vor allem bedient wird. Denn Programmieren tun seit Mitte der 1980er nämlich fast nur noch Männer.


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