Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Hitler und Ministerpräsident Heinrich Held

Der bayrische Ministerpräsident Heinrich Held. | Bild: picture alliance / brandstaetter images/Austrian Archives (S) | Austrian Archives (S)

Montag, 27.03.2023
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Hitler in Landsberg
Der Festungshäftling

Heinrich Held
Ein Ministerpräsident und der Untergang Bayerns

Das Kalenderblatt
27.3.1990
In London wird das Sherlock Holmes Museum eröffnet
Von Isabella Arcucci

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Hitler in Landsberg - der Festungshäftling
Autor: Thies Marsen / Regie: Axel Wostry
Nach seinem gescheiterten Putschversuch im November 1923 wird Adolf Hitler im Gefängnis von Landsberg am Lech eingesperrt - zunächst als Schutz-, dann als Untersuchungs- und schließlich als sogenannter Festungshäftling. Bei seiner Einlieferung ist er lichtscheu und depressiv, denn er rechnet fest mit einer hohen Gefängnisstrafe oder der Ausweisung in sein Herkunftsland Österreich. Doch schon 13 Monate später kann Hitler das Gefängnis wieder verlassen. Er hat nicht nur deutlich zugenommen, sondern er ist auch sonst wieder im Vollbesitz seiner Kräfte. Dank einer Gefängnisleitung, die mit Hitler sympathisiert, und einer Justiz, die den gescheiterten Putschisten und Hochverräter auffällig schont, kann Hitler seine Position als selbsternannter Führer der rechtsextremen Kräfte festigen. Als Ehrenhäftling genießt Hitler weitgehende Privilegien und beginnt damit, seine kruden Ideen niederzuschreiben: In Landsberg entsteht der erste Teil seines Buches "Mein Kampf". Später stilisieren die Nationalsozialisten Hitlers Festungshaft als Martyrium, die Stadt Landsberg versucht sie touristisch nutzbar zu machen, die Hitlerjugend veranstaltet Sternmärsche mit tausenden Teilnehmern zur Haftanstalt.
Erstsendung 23. Februar 2015

Heinrich Held - ein Ministerpräsident und der Untergang Bayerns
Autor: Hans Hinterberger / Regie: Martin Trauner
Es ist vielleicht die größte Niederlage, die ein bayerischer Ministerpräsident im 20. Jahrhundert zu verkraften hatte: Am 9. März wird Heinrich Held abgesetzt. Er muss sich der Gewalt der Nationalsozialisten, der Gewalt des neuen Reichs Adolf Hitlers beugen. Der Freistaat Bayern als selbstständiges Staatswesen ist erst einmal Geschichte. Für Heinrich Held ist das umso schmerzhafter, hatte er doch seine gesamte politische Karriere der Verteidigung der Eigenstaatlichkeit Bayerns und dem Föderalismus gewidmet - und das obwohl er kein gebürtiger Bayern war! Außerdem war er es doch gewesen, der nach den wirren Anfangsjahren der Weimarer Zeit mit seiner langen Amtszeit von 1924 - 1933 wie kaum ein anderer für Stabilität und Kontinuität stand. Ausgerechnet er muss am Ende erleben, was er immer verhindern wollte: den Untergang Bayerns.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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