Bayern 2

     

radioWissen Berichte über den Vietnamkrieg

Amerikanische Soldaten im Einsatz in Vietnam | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 28.01.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Vietnamkrieg
Ein Alptraum in Indochina

Reporterlegende Seymour Hersh
Stachel im Fleisch der Mächtigen

Das Kalenderblatt
28.01.1878
Erste öffentliche Telefonzelle aufgestellt
Von Justina Schreiber
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der Vietnamkrieg - ein Alptraum in Indochina
Autor: Michael Zametzer / Regie: Martin Trauner
Man werde Vietnam "in die Steinzeit zurückbomben", hatte ein US-General im Jahr 1964 gedroht. Und wirklich: Auf das südostasiatische Land wurden mehr Bomben abgeworfen als auf alle Kriegsschauplätzen des Zweiten Weltkrieges zusammen. US-Soldaten haben Massaker an der Zivilbevölkerung begangen, haben Chemiewaffen eingesetzt und Napalm-Bomben abgeworfen. Bis zum Ende des Krieges wurden schätzungsweise vier Millionen Menschen getötet, unendlich viel Überlebende mussten mit schweren Traumata fertig werden, Zivilisten ebenso wie Soldaten. Der Krieg in Vietnam war ein Stellvertreterkrieg: Den wahren Feind sahen die Amerikaner nicht in Hanoi, sondern in Moskau und Peking sitzen. Für die USA ging es um nicht weniger als die Frage, wer in Südostasien das Sagen haben sollte. Und die Antwort war unmissverständlich: keinesfalls die Kommunisten! Aber die Gegner aus Nordvietnam verwickeln die hochgerüsteten US-Truppen in einen verheerenden Guerilla-Krieg, aus einem regionalen Konflikt wurde ein Krieg ohne Fronten. Vietnam wird bis heute das "Trauma der Amerikaner" genannt. Und die Folgen reichen bis in unsere Tage - bis in die aktuelle Außenpolitik der USA.

Reporterlegende Seymour Hersh - Stachel im Fleisch der Mächtigen
Autorin: Susanne Hofmann / Regie: Sabine Kienhöfer
Das Massaker an hunderten Bewohnern des kleinen Dorfes My Lai im Vietnamkrieg, die Folter irakischer Gefangener im Gefängnis Abu Graib, die jahrzehntelange illegale Massenüberwachung durch die CIA: dass das alles überhaupt an die Öffentlichkeit kam, verdankt die Welt Seymour Hersh. Geboren 1937 in Chicago als Kind jüdischer Einwanderer wächst er dort im schwarzen Ghetto auf und lernt als Polizeireporter sein Handwerk. In den Jahrzehnten danach folgt eine Exklusivreportage auf die nächste. Er lüftet schmutzige Geheimnisse der US-Regierung, des Militärs, der Geheimdienste, deckt Kriegsverbrechen, Korruption, Umweltfrevel auf. Etliche Mächtige haben versucht, ihn mundtot zu machen, ohne Erfolg. Hersh ist unerschrocken, unabhängig, unermüdlich in der Recherche. Und er arbeitet alleine, ist ein Meister darin, Quellen zu finden und zum Sprudeln zu bringen. Radio Wissen über die Reporterlegende Seymour Hersh, einen der letzten Überlebenden aus dem Goldenen Zeitalter des Investigativjournalismus.

Moderation und Redaktion: Iska Schreglmann

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