Bayern 2

radioWissen Vormärz und Heinrich Heine

Heinrich Heine | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 10.03.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Vormärz und Junges Deutschland
Zwischen den Revolutionen

Heinrich Heine
Mehr als ein Wintermärchen

Das Kalenderblatt
10.3.241 v. Chr.
Römer gewinnen Ersten Punischen Krieg
Von Susi Weichselbaumer
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Vormärz und Junges Deutschland - zwischen den Revolutionen
Autorin: Brigitte Kohn / Regie: Irene Schuck
In den Jahren zwischen dem Wiener Kongress 1815 und der deutschen Märzrevolution 1848 wird die Literatur politisch. Heinrich Heine und Ludwig Börne sind Leitsterne für eine literarische Bewegung, die sich das „Junge Deutschland“ nennt. Diese Autoren wenden sich gegen Kleinstaaterei und Fürstenherrschaft. Sie wollen ein weltoffenes Deutschland, Völkerverständigung, Bürgerrechte und Meinungsfreiheit, sie greifen herrschende Moralvorstellungen an und treten für Frauenrechte ein. In ihrem Umfeld bewegt sich auch Georg Büchner, der die Schattenseiten von Revolutionen ausleuchtet und die soziale Frage aufs Tapet bringt. Auch viele Frauen melden sich zu Wort und kämpfen für ihre Rechte als Frauen und Bürgerinnen. Und immer steht die Frage im Raum: Wie geht das zusammen, Kunst und Politik? Können Dichter Stellung beziehen und gleichzeitig Künstler bleiben?

Heinrich Heine - Mehr als ein Wintermärchen
Autorin: Prisca Straub / Regie: Petra Herrmann
In Deutschland geboren, hat Heinrich Heine in seiner Heimat zeitlebens keinen Platz gefunden: nicht als Akademiker, nicht als Jude und auch nicht als Literat. 1797 als Kind eines Tuchhändlers in Düsseldorf geboren, versuchte sich Heine zunächst erfolglos in einer Karriere als Jurist, bevor er sich der Dichtung zuwandte. Sein impulsives Temperament bringt ihn in manch ausweglose Situation: Heine duelliert sich, outet einen prominenten literarischen Gegner als homosexuell, stichelt so lange, bis die deutsche Zensur seine Veröffentlichungen bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Als "entlaufener Romantiker" - wie er sich selbst nannte - macht sich Heine leidenschaftlich und unversöhnlich über alles und jeden lustig und gefällt sich in der Rolle des Außenseiters. Das politische Klima seiner Zeit wird einer ebenso gnadenlosen Prüfung unterzogen wie die zeitgenössische Literatur und Lyrik. In seinem Pariser Exil wird er zunächst von den französischen Frühsozialisten inspiriert. Im Unterschied zu diesen möchte er das Heil des Menschen allerdings nicht in einer fernen Zukunft verwirklicht sehen, sondern in der Gegenwart: Der Mensch muss jetzt glücklich werden!

Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Andrea Bräu

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