Bayern 2

     

radioWissen Vom Umgang mit dem Unbequemen

Theodor Lessing | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 16.07.2014
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Theodor Lessing
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Unbequeme Geister bewegen letztendlich die Welt - auch wenn sie das meist nicht mehr selbst erleben. Ihr Mut endet für sie im besten Fall mit Sanktionen wie Berufsverbot oder Verbannung - nicht selten aber bezahlen sie ihren Einsatz mit dem Leben. Der Philosoph und Publizist Theodor Lessing (1872-1933) war so ein Unbequemer, einer der umstrittensten Denker zur Kaiserzeit und Weimarer Republik. Jüdischer Herkunft, trat Lessing für die Frauenemanzipation ein, war Reformpädagoge und gründete 1921 die erste deutsche Volkshochschule in Hannover. Nach Hitlers Machtergreifung setzte Goebbels persönlich eine Prämie für die Beseitigung Lessings aus. Im August 1933 wurde der Philosoph und Rebell Theodor Lessing im tschechischen Marienbad ermordet. Oft übernehmen Menschen wie Lessing die Funktion des Sündenbocks. Sie dienen als Ersatzobjekte, auf die die kollektiven Aggressionen übertragen werden. Ein Phänomen, das schon in der Bibel beschrieben wird.

Redaktion: Bernhard Kastner
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