Bayern 2

     

Zeit für Bayern Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Quitten am Main | Bild: BR-Mainfranken/Jürgen Gläser

Sonntag, 16.10.2016
12:05 bis 13:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Das gelbe Gold vom Main - die Quitten aus Astheim
Von Jürgen Gläser aus dem Studio Mainfranken

Schwammerl-Sucht
Glückspilze in Bayerns Wäldern
Von Arthur Dittlmann

Als Podcast verfügbar

Das gelbe Gold vom Main - die Quitten aus Astheim

Goldgelb leuchtend, reich an Vitamin C und Pektin aber zumindest im Rohzustand doch ungenießbar, weil hart und bitter. In den Regalen der Supermärkte jedenfalls findet sich die Quitte nur selten. Da hilft’s auch wenig, dass der Legende nach Frauen, die während der Schwangerschaft Quitten essen, intelligentere und schönere Kinder zur Welt bringen sollen.
Trotzdem hat es das ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Kernobstgewächs bis zu uns geschafft. Nach Unterfranken etwa kam es mit der Bahn.
Denn für den Bau einer Bahnstrecke nach Volkach im Sommer 1907 wurden Arbeiter aus Italien geholt. Und die brachten die Robinie und eben auch die Quitte mit an die Mainschleife. Die Region entwickelte sich in der Folgezeit zu einem Zentrum des Obstanbaus. Nicht nur Quitten , auch Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Kirschen wurden bis nach München geliefert.
Doch nach dem Zweiten Weltkrieg verlor der Obstanbau an Bedeutung und vor allem die Quitte geriet in Vergessenheit. Das einst beliebte Quittenkonfekt etwa wurde von Schokolade oder Kaugummi verdrängt.
Marius Wittur aber wollte sich damit nicht abfinden. Der gelernte Baumpfleger legte vor ein paar Jahren die zugewachsenen Quittenbäume wieder frei, rief ein Rekultivierungsprojekt zum Erhalt alter Quittensorten ins Leben und initiierte einen Quittenlehrpfad.
In der Zeit für Bayern erzählt Jürgen Gläser die Geschichte des gelben Golds vom Main, und zeigt dabei auch, wie sich der Obstanbau insgesamt in der Region verändert hat.

Schwammerl-Sucht
Glückspilze in Bayerns Wäldern
Von Arthur Dittlmann
Sie sind merkwürdige Lebewesen: Zwischen Pflanzen und Tieren angesiedelt, zwischen Erdreich und Oberfläche lebend, durchziehen ihre Fäden den Boden, verdauen totes Holz und leisten wertvolle biologische Grundlagenarbeit im ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen. Mal machen sie sich ziemlich rar, dann treten sie wieder in Massen auf: Die Schwammerl oder "Buizl". Es gibt Leute - und es werden immer mehr - für die ist es im Spätsommer und Herbst das allerhöchste Vergnügen, in den Wald hinauszugehen, und sich auf "ihren Plätzen" (geheimen selbstverständlich!) auf die Suche nach den Objekten ihrer Begierde zu machen.

Wobei der eigentliche Reiz des "Schwammerl-Suchens" ja im "Schwammerl-Finden" liegt. Und das nicht nur aus kulinarischen Gründen: es gibt auch die Spezies der Mykologen, die ihre Beute nicht in die Pfanne hauen, sondern unter dem Mikroskop untersuchen und bestimmen. Da sind noch Entdeckungen möglich, längst sind nicht alle Schwammerlrätsel gelöst. Und Feature-Autor Arthur Dittlmann setzt sich auch bloß einmal vor einen gesunden Steinpilz, eine junge Rotkappe oder einen stolz aufragenden Parasolpilz, um ihn einfach nur zehn Minuten anschauen: So ein Schwammerl ist nämlich auch ästhetisch ein Genuß!

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!