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radioWissen Black Power

Fela Kuti bei einem Auftritt in Paris. | Bild: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Philippe Gras

Dienstag, 04.04.2023
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Afrobeat
Musik aus Westafrika erobert die Popkultur

Richard Wright
Vater der Black Power

Das Kalenderblatt
4.4.1972
Der Rollkoffer wird patentiert
Von Simon Demmelhuber

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Afrobeat - Musik aus Westafrika erobert die Popkultur
Autor: Markus Mayer / Regie: Christiane Klenz
Wie lässt sich das Joch der Unterdrücker abschütteln? Was bedeutet es, afrikanische (Pop-)Musik zu machen? Diese Fragen treiben den Nigerianer Fela Kuti um. Der Sohn aus gutem Haus hat während der 60er Jahre Musik am Trinity College in London studiert. Nach einem längeren USA-Aufenthalt gründet er 1969 in Lagos eine wegweisende Band. Mit dem Schlagzeuger Tony Allen entwickelt er den Afrobeat-Musik, die den Funk eines James Brown und den Fusion-Jazz eines Miles Davis afrikanisiert. In sozialkritischen Song-Texten plädiert Fela Kuti für radikale Selbstbestimmung und wendet sich gegen die Konventionen der ehemaligen Kolonialherren: Er heiratet 27 Frauen.
Fela Kuti ist umstritten, er sieht sich selbst als Rebel With a Cause. Aber er bezahlt die Musiker schlecht, Bandkollege Tony Allen verlässt "Africa 70". 1997 stirbt Kuti an den Folgen einer HIV-Infektion. Dem weltweiten Erfolg des Afrobeat tut dies keinen Abbruch. Westliche Pop-Stars greifen das Idiom auf, 2008 feiert in New York ein Fela!-Musical Premiere.

Richard Wright - Vater der Black Power
Autor und Regie: Frank Halbach
Mit der Erzählsammlung "Uncle Tom’s Children", in deren Zentrum der Rassismus in den US-amerikanischen Südstaaten steht, läutet der afroamerikanische Autor Richard Nathaniel Wright 1938 eine neue Epoche der schwarzamerikanischen Literatur ein. Die Probleme der Schwarzen werden in geballter Form zum Thema der Weltliteratur. Mit dem Roman "Native Son" gelingt Wright der erste Bestseller eines Afroamerikaners. Wright ist der erste schwarze Autor aus den Südstaaten, der sich literarisch zu Wort meldet. Seine Jugend am Mississippi war geprägt von Gewalt, Rassismus und dem Terror des Ku-Klux-Klan. Wright beschreibt diese Zeit erschütternd eindringlich in seiner Autobiographie "Black Boy" aus dem Jahr 1945. Auch sie wird ein Welterfolg und bringt Wright eine Einladung nach Frankreich ein. Hier fühlt sich der Autor zum ersten Mal als Mensch und nicht als minderwertiger "Nigger" wahrgenommen. Er geht nach Frankreich ins selbstgewählte Exil. Dort veröffentlicht er 1954 "Black Power", ein Buch über die Unabhängigkeitsbestrebungen der afrikanischen Kolonien. Der Titel wird zum Slogan der schwarzen Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre und steht bis heute als Ausdruck des Protestes gegen Rassenhass und Diskriminierung.
Erstsendung 27. August 2019

Moderation: Katharina Hübel
Redaktion: Nicole Ruchlak

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