Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Kunstfaser und Frauenmode

Schaufensterpuppen in einem  Schaufenster eines Modegeschäfts. | Bild: BR/ Julia Müller

Dienstag, 22.03.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Kunstfaser
Die Erfindung der Synthetik und ihre Mode

Die Geschichte der Frauenmode
Brust raus, Bauch rein

Das Kalenderblatt
22.3.1424
Reichskrone kommt als Fischtransport getarnt nach Nürnberg
Von Thomas Grasberger
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Kunstfaser - die Erfindung der Synthetik und ihre Mode
Autorin: Barbara Knopf / Regie: Irene Schuck
Man müffelte und schwitzte, in diesen vollsynthetischen Klamotten. Aber sie kamen schon früh in Mode. Noch vor dem Boom der autogerechten Stadt und des Plastikmobiliars trug man Stoffe auf der Haut, deren Fasern aus Erdöl gewonnen waren: Nylon, Perlon oder Dederon, das Markenzeichen der DDR-Mode. Die Kunstfaser war zunächst Verheißung - anschmiegsam, elastisch, glänzend, sie versprach erschwinglichen Glamour und eine neue Weiblichkeit. Über die ersten Nylonstrümpfe 1940 hieß es: "Stark wie Stahl und fein wie Spinnweben". Im vorindustriellen Märchen sollte noch Stroh zu Gold gesponnen werden; in den Chemiefaseranlagen der globalen Textilproduktion laufen heute Endlosfäden durch die Maschinen für eine jährlich anwachsende "fast fashion" oder den hochtechnologischen Markt von Funktionskleidung. Ein Milliardengeschäft, eine Umweltpest - aber auch ein Zukunftsprojekt. Unablässig forscht die Textilindustrie im Hightech-Faserland für den nachhaltigen, Ressourcen-schonenden Einsatz: am ewig recycelbaren Econyl-Rucksack aus Meeresplastik oder Fäden, die von Insekten-Chitosan ummantelt werden. Und dann gibt es ja auch noch die Avantgardegespinste aus den Ateliers der Haute Couture. In ihrem Wesenskern ist die Kunstfaser nämlich ein Wunder der Metamorphose.
Erstsendung BR: 2020

Die Geschichte der Frauenmode - Brust raus, Bauch rein
Autorin: Ulrike Rückert / Regie: Irene Schuck
Angela Merkels schlichte Hosenkombinationen fügen sich harmonisch in Gruppenfotos staatsmännischer Gipfeltreffen ein, die kunterbunten Blazer verleihen ihrem Stil einen femininen Akzent. Aber was würden Sie zu Horst Seehofer in Schluppenbluse und elegantem Stiftrock sagen? Die Kleidung von Frauen und Männern hat sich in der westlichen Welt durch die Jahrhunderte eindeutig unterschieden. Dabei hat die Mode die weibliche Körperform fast immer stärker verändert als die männliche. Sie hat die natürliche Silhouette aufgebläht und eingeschnürt, verhüllt und zur Schau gestellt, in steife Hüllen gezwängt und locker umschmeichelt. Die Wechsel der Moden spiegeln Veränderungen in den Geschlechterrollen, doch ihre Signale sind oft vieldeutig. Ist zum Beispiel die Eroberung der Hose Befreiung oder Anpassung? Und warum tragen nur Frauen einen Rock und die Männer um keinen Preis?
Erstsendung BR: 2016

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Nicole Ruchlak

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