Bayern 2

     

Zeit für Bayern Von oben

Zu Fuß vom Nordkap heim in die Oberpfalz | Bild: Harald Grill

Samstag, 15.01.2022
21:05 bis 22:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Zu Fuß vom Nordkap heim in die Oberpfalz
Die Mitte Europas ist ein buntes Flickwerk aus Randstücken
Von Harald Grill

Herrn Sailers Gespür für Schnee
Von Angela Braun

Moderation: Simone Schülein

Wiederholung von 12.05 Uhr, Bayern 2
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Zu Fuß vom Nordkap heim in die Oberpfalz
Die Mitte Europas ist ein buntes Flickwerk aus Randstücken
Von Harald Grill

Der Schriftsteller Harald Grill lebt in der Oberpfalz. Er geht nicht gern fort von daheim, darum reiste er mit dem Flieger an den Rand Europas, zur Nordkapinsel, und machte sich zu Fuß auf den Heimweg nach Regensburg. Heimgehen ist interessanter als Fortgehen. Es bedeutet, dass einer nicht blind vor Neugierde auf den unbekannten Endpunkt seiner Reise zurennt. Er kann den Tunnelblick vermeiden, kann sich in Ruhe dem Weg und seinen Rändern widmen, anfangen im Unbekannten und enden im Bekannten, beim Wiedererkennen.
Nach fünf Monaten erreicht der „Spaziergänger“ das Stiftland und die östliche Oberpfalz. Jetzt legt er Maß an mit Beobachtungen und Erlebnissen, die er in den anderen Regionen Europas gemacht hat und entdeckt immer wieder Parallelen. So etwa die sprachliche Vielfalt Europas, die Zweisprachigkeit des Sudetenlandes, das Sorbische in der Lausitz, das Tornedal-Finnisch entlang des Grenzflusses Tornio zwischen Finnland und Schweden, der nordoberpfälzische Dialekt: alles Sprachen, die für sich stehen, und einander trotzdem auf geheimnisvolle Art ergänzen. Sie geben den kleinen Lebensräumen und ihren Bewohnern eine unverwechselbare Identität und unterscheiden sie von den großen Metropolen. Europas ländliche Regionen sind einander ähnlicher als Regionen und Metropolen innerhalb eines Landes.

Herrn Sailers Gespür für Schnee
Von Angela Braun

Wenn er kommt, dann freuen sich viele. Andere flüchten und würden gern auf ihn verzichten. Schnee ist ein Naturphänomen, das den Winter erst zum Winter macht. Der Skisport ist ohne ihn nichts. Deswegen hat sich Schnee in den vergangenen Jahrzehnten zu einem kostbaren Gut für die Wintersportbranche entwickelt. Längst gibt es Ersatz in Form von Kunstschnee, weil auf die weiße Pracht von oben kein Verlass mehr ist. Doch echter Schnee ist durch nichts zu ersetzen. Eine weiße Schneedecke hat für die Natur eine ganz besondere Bedeutung - und auch für uns Menschen, wenn wir es zulassen. Die "Zeit für Bayern" erzählt von Schneegeschichten und Perspektiven: vom Landwirt, Waldbesitzer und Schneebeobachter Josef Sailer aus Garmisch-Partenkirchen. Was empfindet eine Skilehrerin und Schneeliebhaberin aus Füssen, wenn die Flocken tanzen? Ein Förster beschreibt das Leben im - und unterm Schnee und ein Meteorologe erklärt, was es mit den alten Bauernregeln auf sich hat und warum es so still wird, wenn die Landschaft im Schnee versinkt.

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!