Bayern 2

     

radioWissen Colette und die Femme Fatale

Colette | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 08.12.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Colette
Jenseits der Konventionen

Die Femme Fatale
Ein literarisches Motiv

Das Kalenderblatt
8.12.1923
Uraufführung von Brechts "Baal"
Von Justina Schreiber
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Colette - Jenseits der Konventionen
Autorin: Gabriele Knetsch / Regie: Irene Schuck
Colette oder Sidonie Gabrielle Colette - wie sie eigentlich hieß - erhielt als erste Frau Frankreichs ein Staatsbegräbnis. Als Schriftstellerin wurde sie von ihren Kollegen - Marcel Proust, André Gide oder Jean Cocteau - verehrt. Zugleich umgab Colette von Anfang an der Ruf des Skandals. Mit 20 heiratete das Mädchen aus der Burgunder Provinz den viel älteren Willy - einen Lebemann, renommierten Musikkritiker und Unternehmer. Er ließ junge Autoren literarische Meterware am laufenden Band schreiben - unter seinem Namen. Auch seine junge Frau verpflichtete er. Ihre vier „Claudine“-Bände waren von Anfang an Bestseller. Doch von den Einnahmen profitierte Colette nie. Als sie sich nach 13 Jahren scheiden ließ, begann sie ihr eigenes Leben als emanzipierte Frau und als Künstlerin. Sie lebte mit einer Frau zusammen, trat als Varieté-Künstlerin auf, war mehrmals verheiratet und schrieb unter eigenem Namen ernst zu nehmende Romane. Gabriele Knetsch porträtiert in ihrer Radio Wissen-Sendung diese aufsehenerregende „Frau jenseits der Konventionen“.

Die Femme Fatale - ein literarisches Motiv
Autorin: Hanna Dragon / Regie: Irene Schuck
Im letzten Drittel des 19. Jahrhundert erobert ein zwielichtiges Weib die Literatur: Die Femme fatale. Eine Verführerin mit unwiderstehlicher Anziehungskraft, die den Mann ins wonnige Verderben lockt. Dieses dämonische Wesen ist keine Erfindung der Décadence; es kann einen weit zurückreichenden Stammbaum vorweisen. Dazu gehören die antiken Sirenen mit ihrem todbringendem Gesang, die biblische Eva, Urmutter der Sünde, das mittelalterliche Schlangenweib Melusine und die romantischen Vampirinnen: Alles Projektionen männlicher Angst und Begierde, herbeigesehnt und zugleich gefürchtet. Die Sendung nähert sich dem literarischen Bild der Femme fatale und erklärt seine Popularität in der Epoche des Fin-de-siècle.

Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Andrea Bräu

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