EU beschließt Renaturierung Wieviel Natur wollen Sie?
Das EU-Parlament will mit einem neuen Naturschutzgesetz für mehr Bäume, Moore und frei fließende Flüsse sorgen. Kritiker befürchten Auflagen für die Landwirtschaft. Was denken Sie darüber?
Mehr Bäume, mehr Moore und mehr frei fließende Flüsse – das ist das Ziel eines neuen Naturschutzgesetzes, das das Europäische Parlament am gestrigen Dienstag beschlossen hat.
Wird das Renaturierungsgesetz nun wie geplant umgesetzt, dann müssen die EU-Mitgliedsländer bis 2030 mindestens 30 Prozent der geschädigten Lebensräume im Wasser und an Land wiederherstellen, bis 2040 sind es 60 Prozent und bis 2050 schließlich 90 Prozent.
Das Vorhaben gilt als wichtiger Bestandteil des Green Deal, also der umweltpolitischen Ambitionen der EU-Kommission. Ihren Angaben zufolge befinden sich mehr als 80 Prozent der europäischen Lebensräume in einem schlechten Zustand.
Die Mehrheit kam vor allem durch die Stimmen der Sozialdemokraten, Grünen, Teilen der Liberalen und der Linken zusammen. Bedenken gab es bei den Konservativen: EVP-Fraktionschef Manfred Weber betonte, dass er zusätzliche Auflagen für die Landwirtschaft ablehne.
Das Tagesgespräch hat gefragt: Wie lassen sich Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen? Gehen Naturschutz und Wirtschaftswachstum zusammen? Was meinen Sie? Zu Gast im Tagesgespräch bei Moderator Christoph Peerenboom waren:
- Jakob Mayr, BR-Korrespondent in Brüssel
- Prof. Carel van Schaik, Evolutionsbiologe, Anthropologe und Autor von "Mensch sein"
- Thomas Keller, am Wasserwirtschaftsamt Ansbachzuständig für die Renaturierung der Altmühl
Was meinen Sie?
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