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Brief an den US-Präsidenten Viertklässler bitten um schärferes Waffenrecht

Nach dem Amoklauf von Newtown wenden sich Viertklässler aus Wombach in Unterfranken an den US-Präsidenten. Barack Obama soll sich für ein schärferes Waffenrecht einsetzen. Bayern 1 setzt alles daran, um den Brief zu übermitteln.

Stand: 21.12.2012

Es sind bewegende Zeilen, die die Vierklässler der Grundschule in Wombach an den US-Präsidenten Barack Obama geschrieben haben.Sie waren geschockt von dem Amoklauf in Newtown in den USA, beim dem 20 Kinder, sechs Erwachsene und der Todesschütze selbst umgekommen sind.

Schock über Amoklauf in Newtown

Im Religionsunterricht sprachen sie über die Bluttat. Ein Experte der Polizei klärte sie über das Waffenrecht hierzulande und in den USA auf. Danach fassten die Grundschüler der 4a und 4b den Entschluss, gemeinsam einen Brief ans Weiße Haus zu schicken.

Ihre Bitte: Obama solle sich für ein schärferes Waffenrecht einsetzen. Ihre Lehrerin Michaela Klüg wandte sich an Bayern 1 und bat um Hilfe. Klare Sache: Bayern 1 setzt alle Hebel in Bewegung, damit das Schreiben an der richtigen Stelle ankommt.

Der Brief im Wortlaut

Hallo Präsident Obama,

wir sind Schüler und Schülerinnen der vierten Klassen einer deutschen Grundschule in Wombach. Das ist ein Stadtteil von Lohr am Main, einer kleinen Stadt in Bayern.

Wir waren sehr traurig, als wir gehört haben, dass am Freitag, dem 14. Dezember in Newtown viele Kinder ums Leben gekommen sind. Immer, wenn wir den Adventskranz zu Hause oder in der Schule anzünden, denken wir an die Eltern, die ihre Kinder verloren haben. In unserer Schule haben wir heute Morgen eine Schweigeminute abgehalten. Unsere Lehrerinnen waren genauso geschockt wie wir und hatten nicht auf all unsere Fragen eine Antwort.

Aus der Zeitung haben wir erfahren, dass in diesem Jahr schon 30.000 Menschen in den USA durch Schusswaffen ums Leben gekommen sind und fragen uns: Warum ist es in Deutschland viel friedlicher?

Unsere Lehrerin hat einen Polizisten eingeladen, der uns über das Waffengesetz in Deutschland und in Amerika informiert hat. Er hat uns klar gemacht, dass wir uns in Deutschland nicht fürchten müssen, weil nur bestimmte Personen eine Waffe tragen dürfen. Diese Leute brauchen einen Waffenschein und müssen ihre Waffen sicher in einem Waffenschrank aufheben. Warum ist das in Amerika anders? Warum dürfen dort alle Erwachsenen sogar im Supermarkt eine Waffe kaufen?

Wir fänden es besser, wenn das Waffengesetz in den USA strenger wäre. Sie sind doch selbst Vater! Wie würden Sie sich fühlen, wenn Ihren Kindern so etwas zustößt?

Sie sind doch der mächtigste Mann der Welt und können uns bestimmt unsere Fragen beantworten! Bitte unternehmen Sie etwas, denn Waffen sind sehr gefährlich und zu viele Menschen sterben deshalb!

Wir hoffen, dass Sie dieser Brief persönlich erreicht und Sie sich die Zeit nehmen, uns zu antworten. Wir haben auch Bilder und Grüße an die Kinder und Familien der Sandy-Hook Grundschule in Newtown mitgeschickt. Könnten Sie diese Bilder bitte weiterleiten?

Unsere Weihnachtsferien beginnen morgen. Wir werden am Weihnachtsfest an die Menschen in Amerika denken, die jetzt sehr traurig sind. Der größte Weihnachtswunsch von uns Kindern ist, dass es keine Amokläufe mehr geben wird.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und ein frohes Weihnachtsfest.

Ihre Klassen 4a und 4b der Grundschule Wombach


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