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Pickel durch Maske FFP2-Maske - Das können Sie für Ihre Haut tun

Unter Stoff- und FFP2-Masken stauen sich Wärme und Feuchtigkeit. Wir können unserer Haut helfen, damit klar zu kommen. Verblüffend einfache Tipps von der Hautärztin Dr. Yael Adler.

Stand: 04.03.2021

Frau mit einer FFP2-Maske steht auf einem Bahnsteig | Bild: mauritius images

Viele Menschen müssen schon seit vielen Wochen beim Arbeiten oder in der Schule mehrere Stunden hintereinander oder sogar in der gesamten Arbeitszeit Mund-Nasen-Schutz tragen. Das ist in Zeiten der Corona-Pandemie ohne Frage sinnvoll und wichtig. Für die meisten ist das auch kein Problem, aber die Haut mancher Menschen reagiert mit Pickelchen, Rötungen oder Juckreiz.

Corona-Krise: Pickel durch die Masken - Ursache

Wir haben mit Hautärztin Dr. Yael Adler gesprochen, ob Masken generell schlecht für unsere Haut sind. Die gute Nachricht vorweg: Gesunder Haut machen die Masken tatsächlich eher selten etwas aus.

"Eigentlich ist es so, das sieht man auch bei den Gesundheitsberufen, dass es normalerweise kein Problem darstellt, über Stunden eine Maske zu tragen. Natürlich sind Profi-Masken im OP relativ luftig, da passiert einer gesunden Haut nichts. Aber nicht jeder hat so eine Maske, viele basteln sie sich auch selber aus unterschiedlichen Materialien. Die sind manchmal sehr dicht und da kann es eine feucht-warme Kammer geben. Für Leute mit Hautproblemen wird es dann doch schwierig."

Dr. Yael Adler, Hautärztin

Pickel durch Masken - Probleme bei fettiger Haut

Wer unter fettiger Haut oder Akne leidet und stundenlang Stoffmasken tragen muss, der könnte eine Verschlimmerung seiner Beschwerden erleben, so Dr. Adler.

Abhilfe kann man schaffen, indem man ein Mineralpuder auf die Haut tupft. Das gibt es in Apotheken und Drogeriemärkten.

"Alle, die keine trockene Haut haben, profitieren von einem Mineralpuder. Das sind so kleine Puderpartikel, die man sich einfach auf die Haut tupft oder lose draufstreut. Das saugt von dem Überschuß an Feuchtigkeit eine ganze Menge auf und auch vom Fett. Es kann die Haut sogar ein bisschen beruhigen."

Dr. Yael Adler, Hautärztin

Ein Mineralpuder, in dem auch Zinkoxid enthalten ist, das auch in Heilcremes steckt, wirkt außerdem antientzündlich.

Bei der Hautpflege ist weniger mehr - auch bei Pickeln durch Maske

Für alle Hauttypen gilt dieser Tipp von Dr. Adler: "Eine gesunde Hautbarriere ist das Ziel und das schafft man, indem man wirklich nur mit Wasser und Handtuch die Haut reinigt - morgens und abends. Das dauert allerdings vier Wochen, bis sich die Oberhaut so stabilisiert hat, wie sie im Naturzustand wäre und auch wirklich robust ist und ihre eigenen Schutzfette produziert."

Hautprobleme durch Maske bei trockener Haut

"Wenn man eine trockene Haut hat, zum Beispiel eine Neurodermitis, dann kann diese zusätzliche Feuchtigkeit zu mehr Juckreiz führen. Wir kennen das vom Baby-Popo - wenn sich Feuchtigkeit staut, dann wird die Haut eher weicher und wund. Vergleichbar ist das auch bei der Gesichtshaut", sagt Dr. Yael Adler

Hier hilft eine milde Creme, die nicht zu fett ist und keine Duft-, Farb- oder Konserveriungsstoffe enthält.

Masken und Stewardessenkrankheit

Menschen, die unter der sogenannten Stewardessenkrankheit leiden, die die Dermatologen "periorale Dermatitis" nennen, macht langes Maskentragen besonders zu schaffen. Unter der Stewardessenkrankheit leiden meist Frauen, die sich übermäßig pflegen mit verschiedenen Cremes, Make-up, Reinigungssubstanzen. Dadurch gerät die Hautflora durcheinander, erklärt Dr. Adler. Als Folge der übermäßigen Pflege quellen die Hautporen zu und es bilden sich kleine, juckende Bläschen rund um den Mund, aber auch an der Augenpartie.

Was hilft gegen periorale Dermatitis?

Das Einzige, das wirksam gegen periorale Drmatitis hilft, ist das Weglassen von Pflegerodukten. Dr. Adler nennt es "Nulldiät für die Haut" - also keine Cremes mehr aufzutragen, die Haut nur mit Wasser und Handtuch zu reinigen und auch einen Mineralpuder aufzutragen. Der macht die Haut zuerst schuppig und erst danach kann die Haut abheilen. Wenn das nicht hilft, sollten Betroffene unbedingt einen Hautarzt aufsuchen.

Pickel und Hautirritationen durch Masken vermeiden: gute Maskenhygiene wichtig

Wichtig: Um Hautprobleme und die Entstehung von Pickeln zu vermeiden, ist eine gute Masken-Hygiene wichtig. Das heißt, wenn die Stoffmaske feucht ist, wechseln Sie sie am besten. Müssen Sie den ganzen Tag Stoffmasken bei der Arbeit tragen, nehmen Sie einige Masken zum Wechseln mit. FFP2-Masken sollten nach der Verwendung weggeworfen oder 7 Tage an der Luft getrocknet werden.

Ihren Mund-Nasen-Schutz aus Stoff sollten Sie regelmäßig bei mindestens 60 Grad und mit einem Vollwaschmittel waschen. Das Vollwaschmittel sollten Sie deswegen verwenden, weil es Bleichmittel enthält, das keimtötend wirkt.

"Masken sollten nach einmaliger Nutzung idealerweise bei 95 Grad, mindestens aber bei 60 Grad gewaschen und anschließend vollständig getrocknet werden. Beachten Sie eventuelle Herstellerangaben zur maximalen Zyklusanzahl, nach der die Festigkeit und Funktionalität noch gegeben ist."

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Wo in Bayern eine FFP2-Maske getragen werden muss, wie oft man diese Masken verwenden kann und was sonst zu beachten ist - alles zur Maskenpflicht in Bayern.


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