Pernille Hader (FC Bayern Frauen)
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Später Ausgleich im Eisschrank: FCB Frauen stolpern in Oslo

Später Ausgleich im Eisschrank: FCB Frauen stolpern in Oslo

Die FC-Bayern-Frauen haben in der Women's Champions League erstmals Punkte gelassen. Bei Valerenga Oslo mussten die hoch favorisierten Münchnerinnen kurz vor Abpfiff den Ausgleich hinnehmen, dürfen sich am Ende des Abends aber trotzdem freuen.

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Bei eisigen Temperaturen in Oslo kam der FC Bayern München in der Women's Champions League nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Mit zehn Punkten führen sie dennoch die Tabelle in der Königsklasse an - und weil Arsenals Frauen spätabends gegen Turin siegten, sind die Münchnerinnen bereits ins Viertelfinale eingezogen. Torhüterin Ena Mahmutovic hatte mit starken Paraden den FCB im Spiel gehalten, ehe Jovana Damnjanovic ihre Mannschaft in Führung brachte (75.). Oslos erfahrene Elise Thorsnes erzielte kurz vor Schluss den Ausgleich (88.).

Grohs-Vertreterin Mahmutovic reagiert glänzend

Dass die Münchnerinnen die Favoritinnen in diesem Duell waren, wurde nach dem Anpfiff schnell klar. Der FC Bayern dominierte die Anfangsphase: Knapp 80 Prozent Ballbesitz, gut 90 Prozent Passquote - die Münchnerinnen bestimmen das Spiel. Einziges Manko war, dass die Gäste ihre Überlegenheit nicht in Chancen ummünzten. Nach gut einer Viertelstunde war Pernille Harder nach einer Flanke erstmals gefährlich im Strafraum aufgetaucht, doch brachte keinen Druck hinter den Kopfball.

Doch plötzlich bekam die Bayern-Dominanz Risse. Valerengas Emma Stölen Godö tauchte nach einem schönen Pass von Karina Saevik direkt vor Grohs-Vertreterin Ena Mahmutovic auf. Mahmutovic reagierte stark, lenkte den Ball zur Seite ab (18.). Den Nachschuss grätschte Giulia Gwinn beherzt ab. Auch die anschließenden Ecken konnte der FC Bayern nur mit Mühe klären. Es war nur eine kurze Schwächphase der Münchnerinnen, die anschließend aber nahtlos an ihre vorherige Leistung anknüpften - inklusive des Mangels an Chancen. So ging es mit 0:0 in die Pause.

Damnjanovic trifft im Jubiläumsspiel

In der zweiten Halbzeit bot sich ein ähnliches Bild: Der FC Bayern dominierte, spielte sich sogar zwei gute Chancen heraus, die Linda Dallmann allerdings nicht verwerten konnte (47. und 54.). Und auf der anderen Seite tauchte Valarenga wieder extrem gefährlich vor dem Münchner Tor auf: Olaug Tvedten zog mit einem starken Dribbling in den Strafraum der Gäste und schloss mit einem sehenswerten Schlenzer ab, der sich auf den Weg ins Tor machte. Doch wieder war Mahmutovic zur Stelle. Mit ihren Fingerspitzen lenkte sie den Ball an den Innenpfosten, von dem aus er auf der Torlinie entlang an den anderen Innenpfosten und wieder ins Feld sprang (56.).

Die Münchnerinnen drohten, ihre hervorragende Ausgangsposition auf ein Weiterkommen in der Champions League zu verspielen. Straus reagierte, brachte Erfahrung und Jugend. Zum einen Alina Sehitler, mit 17 Jahren kürzlich in die Nationalmannschaft berufen, zum anderen Damnjanovic, die routinierte 29-jährige, die ihr 150. Pflichtspiel mit dem FC Bayern feierte.

Es war Sehitler, die kurz darauf einen schönen Spielzug der Münchner einleitete. Harder bekam von der Newcomerin den Ball, schickte Gwinn, die von der Grundlinie aus den Ball auf Damnjanovic legte, die zum 1:0 einschob. Das Tor zum Viertelfinale, es stand weit offen. Mit zwölf Punkten hätten die Münchnerinnen für die K.o.-Phase schon guten Gewissens planen können.

Erst Aluminium, dann der Ausgleich: Oslo kommt spät zurück

Doch die Gastgeberinnen ließen nicht locker. Heidarsdottir zirkelte einen Eckball aufs Tor, traf allerdings nur die Oberseite der Latte (87.). Eine Vorwarnung auf das, was anschließend kommen sollte. Wieder war es eine Ecke, die gefährlich in den Münchner Strafraum segelte. Godö verlängerte auf Elise Thorsnes, die sich fünf Meter vor dem Tor gegen Lea Schüller im Kopfballduell durchsetzte und zum Ausgleich traf (88.).

Trainer Alexander Straus wirkte nach der Partie angefressen, rief noch auf dem Platz die Spielerinnen zu einem Mannschaftskreis zusammen, wo er energisch auf seine Spielerinnen einredete, ehe sie bei Temperaturen von –7 Grad Celsius in die Kabine durften. Die favorisierten Münchnerinnen vergeben somit eine exzellente Ausgangsposition, sich in der Hammergruppe mit Juventus Turin und Arsenal London als Gruppenerste durchzusetzen. Dennoch haben sie das weiter in den eigenen Händen: Mit einem Sieg gegen Turin und einem Remis in London wäre ihnen die Tabellenführung nicht mehr zu nehmen.

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