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Bayern im großen Krieg

Von: Michael Kubitza

Stand: 26.10.2018 | Archiv

Sturmangriff österreichischer Truppen an der Isonzofront (Ostabschnitt der italienisch-österreichischen Front) im Ersten Weltkrieg | Bild: picture-alliance/dpa; Montage: BR

"In ganz Europa gehen die Lichter aus. Wir werden es nicht mehr erleben, daß sie angezündet werden."

Der britische Außenminister Edward Grey am 3. August 1914.

200.000 der 17 Millionen Toten kamen aus Bayern. Und obwohl zwischen Spessart und Karwendel vier Jahre lang kein feindlicher Soldat zu sehen ist, beendet der Erste Weltkrieg eine Epoche, die viele heute als "gute, alte Zeit" verklären. Die Revolution der Enttäuschten bringt einen neuen Staat hervor - einen Freistaat. Ein anderer, unfreier, droht am Horizont: Der österreichische Wehrdienstverweigerer und Weltkriegsgefreite Adolf Hitler erobert nach 1918 von München aus Deutschland.

Zeitung, Mann mit Gasmaske, Maschinengewehr, Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel, Dicke Berta, Feldpost | Bild: picture-alliance/dpa; colourbox.com; Montage: BR zu den Meldungen Wörterbuch des Krieges Im Trenchcoat durchs Stahlgewitter

Das Wort "Weltkrieg" war schon lang vor dem Ersten Weltkrieg in Gebrauch. Sonst aber war in diesem Krieg alles anders: Neue Waffen produzierten neue Arten zu sterben. Neue Begriffe eroberten die Welt. Sogar die Mode stellte sich auf den Krieg ein. [mehr]

Bayern: Die Stimmung

Mobilmachung im August 1914 - Freiwillige schwenken euphorisch ihre Hüte | Bild: picture-alliance/dpa; Montage: BR zum Artikel Kriegsausbruch in Bayern "Am Anfang gefiel uns der Weltkrieg ausgezeichnet"

Mit Hurra in den Krieg? Die Bilder verraten nur die halbe Wahrheit. Doch vor allem in den Städten ist die historische Stunde auch eine hysterische. Wilde Gerüchte über Bomben und Spione eröffnen den Nervenkrieg, bevor der erste Schuss fällt. [mehr]

1915

Soldat des Infanterieregiments 106 während des Ersten Weltkrieges mit Gasschutzmaske an der Westfront | Bild: Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo zur Bildergalerie mit Informationen Giftgas Die erste Massenvernichtungswaffe

"Mit Gift für König und Vaterland": In Ypern setzten deutsche Truppen am 22. April 1915 erstmals auf einen neuen Waffentyp - Chlorgas. Die Wirkung war begrenzt. Mit den Nachwirkungen kämpft die Welt bis heute. Von Michael Kubitza [mehr]

1917

Hunger während des Ersten Weltkriegs: Frauen in einer Schlange vor einem Lebensmittelgeschäft (1916) | Bild: picture-alliance/dpa zum Artikel Die "Heimatfront" Hunger, Ohnmacht und Protest

1917 erreicht der Krieg auch die Daheimgeblieben mit voller Wucht. Siegeszuversicht und das Vertrauen ins Königshaus bröckeln, Hunger und Mangel übernehmen die Herrschaft. Der Alltag besteht aus Steckrüben, Sockenstopfen und Schwächeanfällen. Von Michael Kubitza [mehr]

Bayern: Die Politik

Einzug des Prinzen Leopold von Bayern in das eroberte Warschau am 9. August 1915 | Bild: picture-alliance/dpa; Montage: BR zum Artikel Die Wittelsbacher im Weltkrieg Von der Parade zur Revolution

Es ist der Krieg der Kaiser - Franz Joseph I. und Wilhelm II. Die Wittelsbacher? Machen auch mit. Doch der König verfolgt eigene Ziele. An der Front führt der latente Konflikt zwischen Bayern und Preußen zu bizarren Situationen. [mehr]

1916

Deutsche Soldaten vor Fort Douaumont mit einem Maschinengewehr an der Westfront während des Ersten Weltkrieges (wahrscheinlich Filmszene aus aus 'Douaumot - Die Hölle von Verdun', DE, 1931). | Bild: SZ Photo/Süddeutsche Zeitung Photo zum Artikel Schlacht von Verdun 300 Tage in der Hölle

Verdun ist eine Entscheidungsschlacht ohne Entscheidung. Hundertausende sterben, danach sieht die Frontlinie fast aus wie zuvor. Entscheidend verändert hat der Zentralmythos des Ersten Weltkriegs unser Bild vom Krieg und den unbedingten Glauben an den Fortschritt. Von Michael Kubitza [mehr]

1918


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