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Zum 80. Todestag der Geschwister Scholl RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle! Mut und Moral – Was wir von Sophie Scholl lernen können

Mittwoch, 22.02.2023
19:30 bis 20:00 Uhr

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  • Video bereits in der Mediathek verfügbar

ARD alpha
2021

Moderation: Sabine Pusch

Die "Weiße Rose" prangerte ab Juni 1942 die Verbrechen der Nationalsozialisten an und rief zum Widerstand auf. Der innere Kreis der Gruppe bestand aus den Geschwistern Hans und Sophie Scholl, den befreundeten Studenten Alexander Schmorell, Christoph Probst und Willi Graf sowie dem Universitätsprofessor Kurt Huber. Insgesamt 6 Flugblätter verfasste die Widerstandsgruppe, verschickte sie massenhaft per Post in ganz Deutschland und verteilte sie heimlich. Ein Flugblatt gelangte nach England, wurde dort millionenfach vervielfältigt und 1943 von Flugzeugen der Royal Airforce über ganz Deutschland abgeworfen. Ihren Mut bezahlten alle 6 Mitglieder des inneren Kreises der Weißen Rose mit dem Leben: Sie wurden entdeckt und nach Schnellverfahren 1943 hingerichtet.

RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch macht sich auf Spurensuche: Wo in München finden sich noch Erinnerungen an die Widerstandsgruppe – und gibt es auch heute noch Menschen, die sich ähnlich couragiert wie die Geschwister Scholl für Menschenrechte einsetzen, obwohl sie sich damit in Todesgefahr bringen?

Beispiele für solchen Mut finden sich weltweit: Die Menschenrechtsaktivistin Malala Yousafzai aus Pakistan überlebte 2012 ein Attentat schwer verletzt, trotzdem setzt sie sich bis heute für Kinder- und Frauenrechte ein. Chelsea Manning aus den USA gab 2010 Geheiminformationen über schwerste Menschenrechtsverletzungen durch US-Soldaten während der Kriege in Irak und in Afghanistan sowie im Gefangenenlager Guantanamo an Wikileaks weiter. Wegen Hochverrats drohte ihr die Todesstrafe. 2013 wurde sie zu 35 Jahren Haft verurteilt. Seit ihrer Begnadigung 2019 setzt sich Chelsea Manning weiter für Menschenrechte ein.

Aber auch in Deutschland trifft Moderatorin Sabine Pusch Menschen, die sich mutig für die Demokratie engagieren, auch wenn das nicht ungefährlich ist. Trotz Gewaltandrohungen und gewalttätigen Einschüchterungsversuchen setzen sich etwa in Berlin Menschen für die Demokratie und gegen Neonazi-Gruppen ein. Die RESPEKT-Reportage zeigt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Engagement unter Todesgefahr gegen den Nationalsozialismus und für Menschenrechte damals vor 75 Jahren und heute.

© Bayerischer Rundfunk 2021
Mehr Informationen unter: www.br.de/respekt

Autor/Autorin: Melisa Lota
Redaktion: Anja Schäfer