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Ein verlassenes Dorf Der Truppenübungsplatz Bonnland

Es ist wie eine Reise in ein fremdes Land, wenn die Bonnländer einmal im Jahr ihre alte Heimat besuchen. Vor 50 Jahren hatten die Bewohner das Dorf verlassen müssen - die Bundeswehr kam und nutzt seither das Gelände als Truppenübungsplatz.

Stand: 07.11.2015 | Archiv

Bonnland – wie eine Fata Morgana liegt das Dorf 25 Kilometer Luftlinie westlich von Schweinfurt mitten auf dem Truppenübungsgelände Hammelburg der Bundeswehr. 1000 Jahre Geschichte, 120 Häuser, Einwohner: 0.

Optisch sieht Bonnland noch immer wie ein ganz normales Dorf aus. Und doch ist für die Pflege des Musterdorfes die Bundeswehr zuständig. Seit 1965 nutzt sie den Geisterort zum Häuserkampftraining - als Kulisse für den Krieg.

Zum zweiten Mal geräumt

560 Einwohner zählte das Dorf einst.

Hitler hatte Bonnland 1938 schon einmal räumen lassen. 1946 bekamen es die Einwohner zusammen mit vielen Vertriebenen – für immer, wie sie dachten – zurück.

Einmal im Jahr dürfen sie in ihr Geisterdorf zurück

Der ehemalige Dorfwirt Willi Ortmann sammelt seit Jahren Zeitungsausschnitte über Bonnland

Gerlinde Zatloukal verbrachte hier ihre Jugendjahre. Willi Ortmann, heute 86, war einst der Dorfwirt. Vor 50 Jahren erfolgte überraschend die zweite Absiedelung. Nur einmal im Jahr dürfen die Ehemaligen in das Geisterdorf zurück.


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