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Wirtshaustipp Gasthaus "Zur Krone" in Weicht

Resi und Michi Roiser sind nicht nur Geschwister, sie haben sich in ihren noch jungen Jahren auch in der Küche zusammengeschlossen: Resi arbeitet als Konditorin, Michi ist der Küchenchef. Und zwar vom Gasthaus "Zur Krone" im schwäbischen Weicht, im Ostallgäu.

Stand: 09.04.2018 | Archiv

Gasthaus "Zur Krone" in Weicht | Bild: Wiri n Bayern

Das Besondere an diesem Wirtshaus

"Es war eine wirkliche Freude, diesem jungen und engagierten Geschwisterpaar in der Küche zuschauen zu dürfen. Zum einen der Konditorin Resi Roiser, ausgebildet als Konditorin in der gehobenen Gastronomie. Und dann natürlich dem noch nicht 30-jährigen Küchenchef, der schon als Kind nichts anderes wollte als kochen: Michi Roiser, Küchenmeister, Staatlich geprüfter Gastronom, mit über einem Jahrzehnt Berufserfahrung in der Sternegastronomie. Er ist der neue Wirt zu Weicht und mit ihm hat jetzt die 18. Generation in der 'Krone' das Sagen."

Das Wirtshaus von innen

"Ein Haus, das sich seit 1562 in Familienbesitz befindet. Das Anwesen selbst wurde erstmals 1368 im Archiv des Klosters St. Ulrich zu Augsburg erwähnt. Schon damals - vor genau 650 Jahren - hatte das Haus das Tafernrecht, 'zum alleinigen Ausschank, zum Branntwein brennen und Brot backen'. Bis 1986 wurde hier auch noch Landwirtschaft betrieben, bevor sich die Eltern des jetzigen Wirts dazu entschlossen, voll auf die Gastronomie zu setzen und anfingen, aus der einfachen Bauernwirtschaft ein gut bürgerliches Gasthaus zu machen, das bald schon zu einer guten Adresse wurde."

Die Küchenart

"Aufwändig und arbeitsintensiv, da alles in Handarbeit produziert wird. Der junge Küchenchef liebt es - wie einer seiner Lehrmeister, der Zwei-Sterne-Mann Hans Haas - das Produkt zu veredeln und es als Mittelpunkt des Kochens zu begreifen: 'Was soll ich an Klassikern wie Rindsrouladen oder Wiener Schnitzel verbessern?', fragt er und bringt sein Küchencredo wie folgt auf den Punkt: 'Schmecken muss es!' Und dazu gehört, dass einfache Gerichte pfiffig kombiniert werden, wie beispielsweise Kartoffeldampfnudeln mit Gorgonzolasoße oder zum Allgäuer Bauernschwein Zwiebelmarmelade und Speckbrotspatzen gereicht werden oder - um noch ein Beispiel zu nennen - der Ochsenschwanz mit einer Breznknödelmasse gefüllt wird. 'Gerichte eben, die es anderswo nicht gibt', freut sich Michi Roiser, zum Beispiel mein Hauptgericht."

Wolfgang Schneiders Hauptspeise

"Allgäuer Bouillabaisse, vom Prinzip her ein französisches Gericht, in diesem Fall aber mit heimischen Fischen wie dem gebratenen Saiblingsfilet und dem pochierten Karpfen. Geräucherte Forelle gibt dem Fischfond eine dunkle Farbe und intensiven, aber dennoch ausgewogenen Geschmack. Dazu Wintergemüse (Broccoli und Möhren) in Butter und Öl angeschwitzt. Die kleinen Kartoffellaiberl sind selbstverständlich selbst gebacken, in Kombination mit der Bärlauch-Mayonnaise ein echter Genuss. Eine schöne Idee, das Ganze in einem Emaille-Töpfchen nach Omas Art zu servieren, unter dem Brennpaste für Wärme sorgt. Super Gericht!"

Wolfgang Schneiders Nachspeise

"Einfach, und doch so gut - ganz entsprechend der Linie des Hauses - diese Topfenschupfnudeln, die in einem Sud aus Zuckerwasser, Salz, Zimt sowie Orangen- und Zitronenzesten ziehen. Serviert werden sie mit Zimtbröseln und Nussbutter, weißem Schokoladeneis und eingekochten Birnenspalten. Zweifelsohne eine mittlere Oberallgäuer Sensation. Als begeisterter Hobbykoch habe ich mir gemerkt, dass man Nussbutter, um sie sämiger zu machen, hervorragend mit Mie de Pain (getrocknetes, krümeliges Toastbrot) abbinden kann."

Preise

Die Allgäuer Bouillabaisse kostet 15 Euro, die Topfenschupfnudeln 6,50 Euro. Weitere Hauptgerichte liegen preislich zwischen 10 und 16 Euro.

Öffnungszeiten

Montag und Dienstag: Ruhetag
Mittwoch bis Samstag: 18.00 - 24.00 Uhr
Sonn- und Feiertage: 10.00 - 14.00 Uhr und 18.00 - 24.00 Uhr
Das Wirtshaus ist barrierefrei!

Anreise

Von München aus sind es ca. 80 km, von Nürnberg über die A9 ca. 240 km.

Freizeittipp

"Ich empfehle Ihnen, gut 5 km weiter nach Bad Wörishofen zu fahren und dort einem meiner Lieblingsbayern die Referenz zu erweisen: dem katholischen Priester, Naturheilkundler und Hydrotherapeuten Sebastian Kneipp. Er war in der Lage, den Menschen als Ganzes zu betrachten und hat unbeirrt - trotz aller Anfeindungen durch Autoritäten - seine Idee verfolgt und ist konsequent seinen Weg gegangen. Ein Mann unerschütterlichen Glaubens. An historischer Stätte im Kloster der Dominikanerinnen, wo Kneipp als Beichtvater und Hausgeistlicher wirkte, hat man ihm zu Ehren ein Museum eingerichtet. Mehr als 2.000 Ausstellungsstücke dokumentieren sein Leben und seine Arbeit. Hier wird auch regelmäßig der Spielfilm 'Der Wasserdoktor' mit den damaligen Topstars Carl Wery als Sebastian Kneipp und Paul Hörbiger als Seine Kaiserliche Hoheit, Erzherzog Joseph, gezeigt."

Weitere Infos finden Sie unter http://www.kneippmuseum.de/home.html


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