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Wirtshaustipp Polsters Klosterhof in Neunkirchen am Brand

Vater und Sohn, der eine gelernter Elektriker, der andere gelernter Metzger, haben eines Tages ihren Beruf an den Nagel gehängt und sich fortan nur noch ihrer Leidenschaft gewidmet: dem Kochen. Im Polsters Klosterhof im oberfränkischen Neunkirchen stehen sie gemeinsam am Herd und zaubern dort typisch fränkische Köstlichkeiten.

Stand: 23.04.2018 | Archiv

Polsters Klosterhof in Neunkirchen am Brand | Bild: Wir in Bayern

Das Besondere an diesem Wirtshaus

"Hier stehen zwei Autodidakten mit insgesamt 35 Jahren Kocherfahrung am Herd. Vater Norbert Polster musste erst einmal auf elterlichen Wunsch Elektriker werden, bevor er dann seiner eigentlichen Leidenschaft, dem Kochen, nachgehen konnte. Viele Jahre hat er bei Sterneköchen gearbeitet, im eigenen Betrieb auch einen angestellt. Sohn Michael ist Metzger und hat wiederum vieles von seinem Vater gelernt. Die momentane Leidenschaft des Filius ist die Zubereitung großer Steaks, die im neu angeschafften Schrank bei perfekter Temperatur und Luftfeuchtigkeit im sogenannten Dry-Aged-Verfahren trocken heranreifen. Dieser steht repräsentativ gleich hinter dem Eingang des historischen Hauses, das 1690 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Vermutlich ist es jedoch älter und gehörte aller Voraussicht nach zum Einzugsbereich des Klosters der Augustiner Chorherren, die viele Jahrhunderte das Leben dieses Marktes prägten. Vor etwa zehn Jahren hat die Gastwirtfamilie Polster dann das heruntergekommene Gebäude gekauft und liebevoll saniert. Schon vorher war es viele Jahrzehnte eine Gastwirtschaft gewesen. Die Älteren erinnern sich noch genau an die sagenhaft saftige Stadtwurst, die es hier gegeben hat, genauso wie an die Bäckerei im Haus.

Polsters Klosterhof steht unter Denkmalschutz und präsentiert sich im Inneren urgemütlich, gestaltet mit viel Holz. Die rustikale Wirtsstube schätzt man wesentlich älter als lediglich 35 Jahre. Sehr repräsentativ ist das andere Stüberl, in dem noch die originalen Deckenbalken erhalten sind. Zusammen mit dem lichten Wintergarten finden hier etwa 120 Gäste Platz."

Die Küchenart

"Selbstverständlich ist bei dieser typisch fränkischen Küche alles handgemacht. Stolz ist man hier, die Slow-Food-Kriterien 'gut, sauber und fair' zu erfüllen. Saisonal und regional ist selbstverständlich. Nicht alle Lebensmittel sind hier bio, aber viele stammen von einem Demeter-zertifizierten Betrieb, so z. B. das Rindfleisch. Die Fische kommen zum großen Teil aus den familieneigenen Teichen, das Gemüse stammt aus dem Knoblauchsland. Dienstag ist Schnitzeltag, Donnerstag Burgertag und der Sonntag ist selbstverständlich dem guten fränkischen Braten vorbehalten."

Wolfgang Schneiders Vorspeise

"Als Vorspeise hatte ich pochierte Lachsforelle, ganz appetitlich auf kleine Spießchen gerollt, ca. 5 Minuten in Weißwein und Gemüse gedünstet. Das passte perfekt zu der mit Butter aufmontierten Safransoße - oder umgekehrt. Außerdem war auf dem Teller Chicorée, junger Spinat und Vogerlsalat mit dem hauseigenem Dressing. Eine schöne winterliche Kombination mit Tendenz zum grünenden Frühling."

Wolfgang Schneiders Hauptspeise

"Bestes Biofleisch, diese gesottene Ochsenbrust. In Gewürzen und Gemüsen ist sie 12 Stunden bei 90 Grad im Wasserbad ganz langsam gar und durchaus zart geworden. Hier hat man gespürt, wie gut der junge Koch und gelernte Metzger mit großen Fleischstücken umgehen kann. Und da man bewährte Rezepte meines Erachtens nicht verändern soll, gibt es dazu nichts anderes als Kartoffeln und Meerrettichsoße statt. Den Kick bringt die Süße der Preiselbeeren. Alles bestens!"

Preise

"Die Fischvorspeise kostet 7,90 Euro, die Ochsenbrust 14,90 Euro, weitere Hauptspeisen von 9 Euro bis rund 30 Euro für das Rinderfilet."

Öffnungszeiten

  • Montag: geschlossen
  • Dienstag: 11.30 - 14.00 Uhr
  • Mittwoch, Donnerstag und Freitag: 17.30 - 21.00 Uhr
  • Samstag und Sonntag: 11.30 - 14.00 Uhr und 17.30 - 21.00 Uhr

Dieses Wirtshaus ist nicht barrierefrei!

Adresse

Polsters Klosterhof
Innerer Markt 7
91077 Neunkirchen am Brand
Tel: 09134/7073016
Mail: norbertpolster@web.de
www.polsters-klosterhof.de

Anreise

Von Nürnberg aus sind es ca. 25 km, von München ca. 190 km.

Freizeittipp

"Besuchen Sie das Felix-Müller-Museum im sogenannten Zehntspeicher. Der Bildhauer und Maler, geboren in Augsburg, arbeitete bis zu seinem Tod 1997 fast 40 Jahre in Neunkirchen am Brand. Seine Arbeiten für den öffentlichen Raum prägen das Ortsbild des Marktes. Müllers künstlerisches Erbe umfasst nahezu 5.000 Graphiken und über 100 Gemälde und Skulpturen. Ganz stark im Ausdruck sind seine überwiegend expressiven, religiösen Werke.

Geöffnet ist das Museum am Sonntag von 15.00 bis 17.00 Uhr. Führungen für Gruppen jederzeit mit telefonischer Anmeldung (Tel. 09134/908042 oder 09134/1837)."


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