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Zahnmedizin Zähne bleichen: Darauf sollten Sie achten!

Strahlend weiße Zähne - wer hätte die nicht gerne? Doch die wenigsten haben von Natur aus makellos weiße Zähne. Durch den Genuss von Rotwein oder Kaffee und die Einnahme von Antibiotika können sich unsere Zähne verfärben. Doch sie lassen sich aufhellen - in der Fachsprache "Bleaching" genannt. Zahnarzt Dr. Dietmar Hellebrand erklärt, welche unterschiedlichen Methoden es gibt und was Sie dabei beachten sollten.

Stand: 21.02.2022

Leider verfärben sich unsere Zähne  im Laufe der Zeit. Damit muss sich heutzutage aber keiner abfinden, denn durch "Bleaching" (Bleichen) lassen sich die Zähne um mehrere Farbnuancen aufhellen. Dafür gibt es verschiedene Methoden.

Bleichen zu Hause mit freiverkäuflichen Zahnweiß-Präparaten

Auf dem Markt gibt es verschiedene freiverkäufliche Bleaching-Präparate, beispielsweise Whitestrips. Das sind mit Bleichmittel gefüllte Plastikstreifen, die zwei Wochen lang zweimal täglich für eine halbe Stunde auf die Zähne geklebt werden.
Außerdem werden Gele und Lacke angeboten, die etwa zwei Wochen lang zweimal täglich nach dem Zähneputzen auf die Zähne aufgetragen werden.

Kosten: etwa 10-40 Euro

Vorteil: günstigste Variante

Nachteile

  • Bei ungeraden Zähnen kann es sein, dass sich das Bleichmittel nicht gleichmäßig auf der Zahnoberfläche verteilt und das Ergebnis damit nicht gleichmäßig wird.
  • Da die freiverkäuflichen Produkte relativ niedrig dosiert sind, lassen sich die Zähne, wenn überhaupt, nur geringfügig aufhellen.

Bleichen beim Zahnarzt ("In-Office-Bleaching")

In der Zahnarztpraxis wird hoch dosiertes Bleichmittel auf die Zähne aufgetragen. Anschließend werden die Zähne mit einer Speziallampe (UV-Licht) bestrahlt. Das beschleunigt und intensiviert den Bleichvorgang. Für diese Methode bedarf es nur eine Sitzung beim Zahnarzt, die in etwa 1,5 Stunden dauert. Damit können die Zähne um bis zu 6-7 Farbstufen aufgehellt werden. Das Ergebnis hält bis zu vier Jahre, lässt jedoch in dieser Zeit, abhängig von den Lebensgewohnheiten, kontinuierlich nach.

Aber: Kronen und Füllungen können nicht aufgehellt werden. Diese haben hinterher eventuell eine andere Farbe und müssen ausgewechselt werden. Zuweilen passen aber nun alte Kronen und Füllungen wieder, da sie der Farbe zum Zeitpunkt der Erstellung angeglichen wurden und die natürlichen Zähne in dieser Zeit gedunkelt sind.

Tipp:

Teilen Sie Ihrem Zahnarzt/Ihrer Zahnärztin bei der Planung und Besprechung einer neuen Versorgung mit, ob Sie mit der bestehenden Zahnfarbe glücklich sind. Falls nicht, würde zuerst gebleicht und dann die neue Versorgung im neuen Farbton gefertigt werden.

Kosten: etwa 400-600 Euro pro Sitzung

Vorteil: schnellste und effektivste Variante

Nachteil

  • teuerste Methode
  • Vorübergehend kann es zu einer erhöhten Empfindlichkeit auf Kaltes, Süßes und Saures kommen. Das gibt sich aber in der Regel nach spätestens 24 Stunden wieder. Dennoch sollte in der Folge vermehrt fluoridiert werden, um den Zahn in der Oberfläche zu remineralisieren.

Tipps zum Bleichen der Zähne

  • Lassen Sie zwei Wochen vor dem Bleichen eine professionelle Zahnreinigung durchführen, um Beläge und äußere Verfärbungen zu entfernen. Verzichten Sie in der Zeit bis zum Bleichen auf Fluoride.
  • Verzichten Sie 48 Stunden nach dem Bleichen der Zähne auf alle färbenden Substanzen wie beispielsweise Rotwein, Soja-Sauce, Kaffee und Tee.
  • Die Dauer des Erfolges hängt vom Lebenswandel ab, das heißt, ob die Person den Konsum von beispielsweise Zigaretten und Rotwein einstellt.
  • Schwangere und Stillende sollten die Finger vom Bleaching lassen!
  • Personen mit empfindlichen Zähnen wird unter Umständen von einem Bleaching abgeraten. Ursache dieser Empfindlichkeit sind meist freiliegende Zahnhälse. Diese Empfindlichkeit kann durch ein Bleichen der Zähne noch verstärkt werden. Da es aber von Person zu Person verschieden ist, sollte dies vorher bei einem Zahnarztbesuch abgeklärt werden.
  • Durch die Einnahme von Antibiotika bedingte Verfärbungen der Zähne sind in der Regel nicht aufhellbar.

Viel Erfolg mit den Tipps wünschen Dr. Dietmar Hellebrand und „Wir in Bayern“!


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