BR Fernsehen - Wir in Bayern


77

Service Wirtshaustipp "Gidibauer Hof" in Hauzenberg

Außen hui, innen hui und auf den Tellern auch hui. Besser geht’s nicht. Der Vierseithof gehört zu den schönsten Bauernhöfen der Region, die Gaststube zu den gemütlichsten und stimmigsten weit und breit. Und was der Wirt, Chef und Besitzer Alois Ertl auf die Teller zaubert, hat fast schon Sterne-Niveau.

Stand: 15.01.2015 | Archiv

Wolfgang Schneider - der Wirtshaus-Experte | Bild: BR / Markus Konvalin

Besonderheiten des Landgasthauses

"Wir erleben hier wieder einmal bayerisch-bäuerliche Tradition vom Allerfeinsten. Die ältesten Teile des Gidibauernhofes stammen aus dem Jahre 1747. Hinzu kommt diese wirklich fantastische Lage auf einer Anhöhe, etwas außerhalb von Hauzenberg.

Der "Gidibauer Hof" in Hauzenberg

Der Vierseithof in Granitquader-Bauweise gehört bestimmt zu den stattlichsten Anwesen in der Region. Die Landwirtschaft besteht immer noch, auch wenn jetzt nur ein Dutzend Charolais- und Angusrinder aufgezogen werden. Anfang der 90er-Jahre wurde der 270 Jahre alte Hof aufwendig und behutsam saniert. Er steht unter Denkmalschutz und befindet sich seit sieben Generationen im Besitz der Familie Ertl. 1996 wurde der Landgasthof samt Hotel eröffnet."

Das Gasthaus

Der "Gidibauer Hof" in Hauzenberg

"In sich ungeheuer stimmig, wenn man ins Gasthaus reinkommt. Und wenn man dann auch noch an einem Tisch sitzen kann, in dem die Jahreszahl 1839 eingeritzt ist, das hat schon was. Diese ehemalige Bauernstube mit dem Kachelofen und der umlaufenden Eckbank strahlt Behaglichkeit und Ruhe aus. Holz dominiert: So ist der Boden aus alten Fichtenbohlen, die Stühle aus Eiche, die Tische aus Ahorn. Im Nebenzimmer, dem sogenannten Sissi-Zimmer, war früher das bäuerliche Schlafzimmer untergebracht. Dann gibt es noch einen dritten, sehr interessanten Raum, den ehemaligen Ochsenstall mit seinen Granitsäulen. Hier wird gefrühstückt und auch gourmetmäßig getafelt."

Küchenart

"Küchenchef Alois Ertl hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt und auch kurzzeitig bei Sterneköchen gearbeitet. Seinen Küchenstil beschreibt er als unaufgeregt, er will kein 'großes Gewese' um seine Kocherei machen. Wo immer es geht wird bei dieser regionalen Küche Bioware verwendet. Egal ob Kartoffeln, Käse oder Fleisch. Das Credo des 39-Jährigen: 'Die Lebensmittel sollen möglichst naturbelassen bleiben.'" 

Schneiders Vorspeise

Mariniertes Saiblingsfilet

"In Essig und Öl warm mariniertes Saiblingsfilet. Das Filet mit Haselnüssen, Cranberrys, roten Zwiebeln sowie Kürbis- und Apfeljuliennes einfach in die Pfanne geben. Das ganze mit Essig, Öl, Zucker und Salz marinieren und dann ab in den Ofen, bei etwa 160 Grad sechs Minuten lang. Eine wunderbare Vorspeise mit einem Fisch aus heimischer Haltung. Der Chefkoch ist übrigens auch – wenn es die Zeit erlaubt – begeisterter Fischer."

Schneiders Hauptspeise

Ochsenbrust, im Sud gesotten, dazu Süßkartoffelstampf, Birnen und Mangold

"Eine Ochsenbrust, im Sud gesotten, dazu Süßkartoffelstampf, Birnen und Mangold. Eine, wie ich finde, aparte Kombination mit einer wirklich ganz besonderen Soße. Ein Rindfleisch-Fond wird mit einem Teil des Suds und mit Sahne reduziert und mit Schwarzbrotwürfeln aufgemixt. Zum Schluss noch mit ein paar Spritzern Weißweinessig abgeschmeckt. Respekt, das hat richtig gut geschmeckt!"

 Preise

Das Saiblingsfilet 8,90 Euro, die Ochsenbrust 13,50 Euro. Die Hauptgerichte insgesamt zwischen neun und 20 Euro. Die Halbe Bier 2,70 Euro.

Öffnungszeiten

Täglich, außer Montag, Küchenzeiten 11.30 – 13.30 Uhr und 17.30 – 20.45 Uhr

Anreise

"Von Nürnberg aus knapp 250 Kilometer, von München um die 200 Kilometer. Die nächstgrößere Stadt ist Passau, dorthin sind es rund 20 Kilometer."

Freizeittipp

"Wir sind im südlichen Bayerischen Wald und das ist natürlich eine Gegend, in der man draußen unterwegs sein muss. Und wenn's regnet, dann empfehle ich Ihnen einen Besuch in den 'Steinwelten'. Dieses Museum ist dem Granit, der Granitindustrie und der Granitkunst gewidmet. Es ist einzigartig in Deutschland. Mit Hauzenberger Granit sind übrigens die Straßen Wiens gepflastert. Von Passau aus wurde der heimische Granit auf der Donau in die österreichische Hauptstadt verschifft."


77