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Wirtshaustipp Gasthaus "Zum Ritter" in Birgland

Auch wenn Sie einen längeren Weg haben, sollten Sie beim Gasthaus "Zum Ritter" in Eckeltshof, im Landkreis Amberg-Sulzbach in der Oberpfalz vorbeischauen. Der Weg lohnt sich, rät Wirtshausexperte Wolfgang Schneider. Denn Sie werden mit viel Qualität belohnt.

Stand: 30.04.2018 | Archiv

Außen | Bild: privat

Das Besondere an diesem Wirtshaus

"In ihrem abgelegenen Landgasthaus bietet die Familie Kölbel ihren Gästen beste Qualität. Und das in einem Haus, auf dem seit über 140 Jahren das Schankrecht liegt, denn so lange ist es schon in Familienbesitz. Da der damalige Vorfahre der Köbels Maurer war, hieß das Wirtshaus lange Zeit 'Beim Maurer', bevor es dann 1972 das Gasthaus 'Zum Ritter' wurde, weil - so sagt der Volksmund - der Weg der Ritter von der Burg Lichtenegg zur Burg Poppberg über Eckeltshof führte. Bis 2005 haben die Kölbels auch noch eine Landwirtschaft mit Schweinen und Hühnern sowie eine Metzgerei betrieben. Das Gasthaus mit den Nebenräumen wurde 1995 gänzlich umgestaltet und präsentiert sich seitdem in einem freundlichen, hölzernen Gewand in Fichte."

Die Küchenart

"‘Eine gehobene, frische Küche aus der Region' will Küchenchef Richard Kölbel bieten, in der es selbstverständlich weder künstliche Aromen noch Geschmacksverstärker gibt. Es gilt das Slow-Food-Prinzip 'gut, sauber, fair'. Sein Kochhandwerk hat Kölbel in einem Sterne-Restaurant gelernt und ganz kann der gelernte Metzgermeister das Metzgern natürlich nicht lassen. So stellt er immer noch Schinken und Bärlauchbratwürste selbst her. Aus hauseigener Produktion stammen auch Marmeladen und Liköre. Die Chefin des Hauses, Rita Kölbel, backt Brot und sammelt leidenschaftlich Kräuter, die einen wesentlichen Anteil am Geschmack der Speisen im 'Ritter' haben. Besonders viel Mühe wird sich bei den Vorspeisen gegeben. Auf der Karte habe ich beispielsweise Kalbsbries an Frühlingssalat, Räuchermatjes mit Ingwer-Schmand und Guacamole oder Lammfilets mit Knoblauch entdeckt. Am Wochenende geht es deftiger zu, denn am Samstag und Sonntag gibt es seit jeher die bekannten Braten von Mutter Kölbel. Gut gefällt mir, dass gegen einen Aufpreis von 1,50 Euro die Speisen geteilt und auf zwei Tellern serviert werden."

Wolfgang Schneiders Vorspeise

"Scheiben vom Kalbstafelspitz auf Spargelragout, dazu Kartoffel-Bärlauchkäse auf geröstetem Bauernbrot. Eine durchaus aufwändige Vorspeise, die durch verschiedene Geschmäcker und Texturen auffällt. Die Masse des Kartoffelbärlauchkäses besteht neben Kartoffeln aus Topfen und Sauerrahm, Zwiebeln und Bärlauch. Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer und Kümmel. Im Spargelragout schmeckt man weiter Bärlauch, Tomaten und Schnittlauch. Kräuter wie Gundermann, Gänseblümchen und wilder Thymian geben dieser Vorspeise neben dem Bärlauch das Frühlingshafte. Gut hat's geschmeckt!"

Wolfgang Schneiders Hauptspeise

"Eine Lachsforelle aus der nahen Fischzucht Regelsmühle, zubereitet auf dreierlei Art: in einer Zucchini-Lasagne, als Nockerl und als Pflanzerl, schön goldgelb angebraten. Ich finde es immer wieder spannend, wie man aus ein und demselben Produkt so Verschiedenes zubereiten kann. Mein Favorit unter den Dreien war hier die Zucchini-Lasagne, auf die noch etwas Butter geträufelt wird. Die Pflanzerl kommen nach dem Anbraten noch in den Ofen, die abgestochenen Nockerl ziehen kurz im Salzwasser. Ein wahrer Genuss war das Gersten-Graupen-Risotto mit Bärlauch-Pesto und Parmesan, das es als Beilage gab. Genau wie die klassische Riesling-Sauce. Neben dem Wein sind die Bestandteile Sahne, Butter und Pernod. Ich komme wieder!"

Preise

Die Vorspeise, also der Kalbstafelspitz auf Spargelragout, kostet 11 Euro, das geröstete Bauernbrot mit Kartoffel-Bärlauch-Käse 3,50 Euro, Dreierlei von der Lachsforelle 22,50 Euro. Weitere Hauptspeisen liegen zwischen 10 und 28 Euro.

Anreise

Von Nürnberg aus sind es ca. 50 km, von München ca. 190 km.

Öffnungszeiten

  • Montag und Dienstag             Ruhetag (außer an Feiertagen)
  • Mittwoch bis Sonntag            9.00 bis 23.00 Uhr

Warme Küche:

  • Mittwoch bis Samstag          11.30 bis 14.00 Uhr und 17.00 bis 21.00 Uhr
  • Sonntag                                  11. 30 bis 14.00 Uhr und 17.00 bis 20.00 Uhr

Das Gasthaus ist barrierefrei!

Adresse
Gasthaus "Zum Ritter"
Familie Kölbel
Eckeltshof 8
92262 Birgland
Tel: 09157/394
Mail: info@ritter-eckeltshof.de
www.ritter-eckeltshof.de

Freizeittipp

"Es ist ein wirklich fantastisches Wandergebiet, dieses Birgland, östlich von Nürnberg zwischen Sulzbach-Rosenberg und Alfeld. Direkt am Gasthaus 'Zum Ritter' führt der insgesamt knapp 40 km lange Birgland-Rundwanderweg vorbei. Über Troßalter gelangen Sie dann nach ca. 8 km zur Burgruine Lichtenegg. Sie sollten unbedingt raufgehen, denn von dort oben genießen Sie einen Wahnsinnsrundumblick ins Fichtelgebirge, in die Oberpfalz, den Bayerischen Wald und in den Böhmischen Kaiserwald. Bei entsprechendem Wetter beträgt die Fernsicht über 100 km. Die Burg stammt aus dem späten 12. Jahrhundert, wurde im Laufe ihrer wechselvollen Geschichte zerstört und wiederaufgebaut, bevor sie dann 1574 einem Brand zum Opfer fiel. Lichtenegg stellt aber immer noch ein eindrucksvolles Baudenkmal dar."


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