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Wirtshaustipp Landhaus Tanner in Waging am See

Das Ehepaar Steffi und Franz Tanner haben gemeinsam und mit viel Leidenschaft das Landhaus Tanner in Waging am See von den Eltern bzw. Schwiegereltern übernommen. Nicht nur die wunderschöne Lage, sondern auch das gute Essen brachte Wirtshausexperte Wolfgang Schneider ins Schwärmen.

Stand: 08.10.2018 | Archiv

Landhaus Tanner, Waging am See | Bild: BR

Das Besondere an diesem Wirtshaus

"Hier sind Wirtsleute mit Leidenschaft und Ideen zu Gange. Franz und Steffie Tanner sind ein eingespieltes Team. Er kocht und die Dame des Hauses, gelernte Fremdsprachenkorrespondentin und Hotelfachfrau, ist buchstäblich für alles andere verantwortlich. 2004 ist sie 'ihrem Franz' vom Münchner Park Hilton ins kleine Waging gefolgt, wo ihr Mann nach und nach das elterliche Gasthaus übernahm und ihm dann seinen ganz eigenen Stempel aufdrückte. In den 80er Jahren hatte der Vater des jetzigen Chefs, ein in dieser Gegend bekannter Wirt, das privilegierte Grundstück im Landschaftsschutzgebiet erworben und 1994 anstelle eines bereits bestehenden Gebäudes das jetzige Landhaus erbaut. Geplant war es zunächst als Brotzeitstüberl und Café.

Es ist eine wahrhaft einmalige Lage. Auf der Terrasse des Hauses sitzt man quasi im Grünen. Es gibt - ganz familienfreundlich - einen großen Spielplatz. Da das Grundstück komplett eingezäunt ist, müssen sich die Eltern nicht um ihre Kinder sorgen. Das Landhaus hat zwei gänzlich unterschiedliche Gasträume. Zum einen das Stüberl, wofür Fichtenholz aus einem alten Bauernstadel verwendet wurde. Es wirkt gediegen alpenländisch. Zum anderen das vor eineinhalb Jahren neugestaltete Restaurant mit der umlaufenden Eckbank. Mit seinen weichen und farblich einschmeichelnden Stoffen verströmt es Vornehmheit, ohne steif zu wirken."

Küchenart

"Mit der feinen Gastronomie machte Franz Tanner schon als Bub Bekanntschaft. Regelmäßig nahm ihn nämlich sein Vater in das Kurhausstüberl Waging mit, wo damals der Stern von Alfons Schuhbeck aufging. Gekocht hat er dann selbst in renommierten Restaurants wie dem Bayerischen Hof in München. Von seinen eigenen Sterneambitionen hat er sich längst verabschiedet und in seinem Landhaus eine gehobene, regionale, alpenländische Küche entwickelt, die sich 'schon auch Familien leisten können', so der Wirt. Gerne unternehme er Ausflüge ins Orientalische, bei den Gewürzen sowieso. Auch Hummus, Couscous oder Bulgur schätze er sehr. Ansonsten geht Franz Tanner nichts über das Regionale: Rindfleisch beispielsweise kommt von der Waginger Metzgerei Heilmaier, die Sternerestaurants in ganz Deutschland beliefert, die Fische stammen aus einer Fischzucht in Taching und aus Kirchanschöring bezieht er seinen Ziegenkäse. 30 bis 40 Prozent der Lebensmittel sind bei ihm bio. Regionalität auch beim Bier, beliefert wird das Landhaus vom Hofbräuhaus Traunstein."

Wolfgang Schneiders Vorspeise

"Als Vorspeise hatte ich eine Tachinger Lachsforelle, durchaus aufwendig zubereitet. 19 Stunden war der Fisch in einer Salzzitronenbeize gelegen, bevor er mit verschiedenen anderen Komponenten Bekanntschaft machte: mit Meerrettichjoghurt, Amaranthknusper sowie Kopfsalat mit einem wahrhaft sternewürdigen, basischen Hausdressing aus 20 verschiedenen Zutaten. Unterschiedliche Texturen, unterschiedliche Geschmäcker, kurz: eine klasse Vorspeise."

Wolfgang Schneiders Hauptspeise

"Als Hauptspeise habe ich mir einen Burger ausgesucht, einer der besten, den ich je gegessen habe. Zum einen wegen des perfekt gewürzten, hervorragenden Fleisches vom Rupertirind (eine Pinzgauer Rasse) und zum anderen wegen der karamellisierten Preiselbeerzwiebeln, abgelöscht mit Balsamico. Des Weiteren gehören natürlich zu einem Burger Speck und Käse, in diesem Falle Almkas einer Privatkäserei aus Waging. Außerdem bietet dieser alpenländische Burger ganz ungewohnt ein Potpourri aus Wildkräutern (unter anderem Rote-Beete-Blätter, Löwenzahn, Pimpernelle). Komplettiert wird dieses kräftige, schmackhafte Gericht durch eine im Schälchen eigens dazu gereichte Senfsoße. Fleisch samt Zutaten stecken in einer Vollkornsemmel."

Preise

Die Vorspeise kostet 14,50 Euro, der Burger 19,50 Euro. Weitere Hauptgerichte kosten ab 12 Euro (Oma Lonis beliebte Kalbfleischpflanzerl) bis 30 Euro (edle Teile vom Reh). Auf der Weinkarte stehen hier übrigens 100 Positionen aus Österreich und Italien.

Öffnungszeiten
Warme Küche: 12.00 bis 14.00 Uhr und 18.00 bis 21.30 Uhr
Am Wochenende auch nachmittags geöffnet (Brotzeitkarte)
Ruhetag: Dienstag
Sonntagabend geschlossen: 18.11.2018 bis 31.3.2019
Betriebsferien: 26.10. - 4.11.2018; 23.12. - 25.12.2018; 06.01.2019
Das Wirtshaus ist nicht barrierefrei!

Anreise
Von München aus sind es ca. 120 km, von Nürnberg aus ca. 290 km.

Freizeittipp

"Ungefähr eine Viertelstunde dauert es zu Fuß vom Landhaus Tanner bergan zur Wallfahrtskirche Maria Mühlberg, wo die beiden Wirtsleute übrigens auch geheiratet haben. Von dort oben hat man einen fantastischen Blick auf den Tachinger und auf den Waginger See. Etwa 350 Jahre ist die Geschichte der Wallfahrt auf den Mühlberg alt. Ursprünglich wurde ein Bild der Mutter Gottes, befestigt an einem Birnbaum, verehrt. Nach jahrelangem Kampf um eine Wallfahrtskirche erteilte die kirchliche Obrigkeit in Salzburg 1709 dazu die Erlaubnis."


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