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Augengesundheit Augenentzündung – Tipps zur Behandlung

Fast jeder Mensch hat mindestens einmal in seinem Leben eine Augenentzündung, in den meisten Fällen eine Bindehautentzündung. Es können sich aber auch andere Bereiche des Auges, wie etwa die Hornhaut oder das Lid, entzünden. Wie Sie eine Augenentzündung behandeln können, wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten und wie Sie am besten vorbeugen, erklärt Augenärztin Dr. Alexandra Király-Bösl.

Stand: 03.10.2023

Symbolbild Augenentzündung | Bild: picture-alliance/dpa/Karo Kraemer

Augenentzündungen können an verschiedenen Stellen am und im Auge auftreten. Die häufigste Form ist die Bindehautentzündung. Aber auch die Hornhaut und das Augenlid entzünden sich nicht selten.

Symptome einer Augenentzündung

Je nach Ursache und betroffene Augenpartie kann eine Augenentzündung folgende Symptome verursachen:

  • Rötung
  • Schwellung
  • Jucken
  • Brennen
  • Druckgefühl
  • Fremdkörpergefühl
  • Tränenfluss
  • Schmerzen
  • vermehrte Sekretabsonderung - je nach Auslöser eitrig (Bakterien) oder wässrig
  • verklebte Augenlider
  • Licht- oder Blendempfindlichkeit
  • Sehstörungen

Ursachen einer Augenentzündung

Am häufigsten werden Augenentzündungen durch Viren (beispielsweise Adenoviren) oder Bakterien (wie Pneumokokken oder Chlamydien), seltener durch Pilze ausgelöst. Augenentzündungen können aber auch andere Ursachen haben:

  • Allergien, ausgelöst beispielsweise durch Pollen
  • Umweltreize, wie Chlor, Rauch, Staub oder Zugluft
  • mechanische Reizung des Auges, beispielsweise durch ein Sandkorn oder eine eingewachsene Wimper
  • Autoimmunerkrankungen
  • trockene Augen

Wann zum Arzt?

Suchen Sie möglichst zeitnah einen Augenarzt auf, denn hinter den Symptomen kann eine Augenkrankheit stecken, die schnell behandelt werden muss, um nicht dauerhafte Schäden an den Augen zu verursachen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Infektion mit Herpes-Viren
  • Hornhautverletzungen
  • Entzündungen in tiefer liegenden Schichten des Auges, beispielsweise Regenbogen-, Leder- oder Hornhaut sowie der Augenmuskeln
  • Auch die plötzliche Steigerung des Augendrucks bei einem akuten Glaukom-Anfall (grüner Star) kann ähnliche Symptome wie eine Bindehautentzündung auslösen.

Behandlungsmöglichkeiten einer Augenentzündung

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache:

  • Bakterielle Augenentzündungen: antibiotische Augentropfen
  • Durch Viren verursachte Augenentzündungen: künstliche Tränenflüssigkeit zur Symptomenbekämpfung.
  • Allergische Augenentzündungen: spezielle Augentropfen

Achtung: Keine Kamillenauflagen!

Machen Sie bei einer Augenentzündung keine Kamillenumschläge auf die Augen, da diese allergische Reaktionen auslösen können!

Augenentzündungen vorbeugen

  • Patienten mit trockenen Augen bekommen besonders häufig eine Augenentzündung, da durch den gestörten Tränenfluss die Abwehr von Keimen nicht so gut funktioniert. Deshalb sollten Sie trockene Augen unbedingt behandeln, beispielsweise mit befeuchtenden Augentropfen.
  • Fassen Sie sich nicht mit ungewaschenen Händen in oder an die Augen. Achten Sie auf besondere Hygiene, wenn jemand in Ihrem Umfeld an einer viralen oder bakteriellen Augenentzündung erkrankt ist. Waschen Sie sich häufiger die Hände und benutzen Sie nicht das gleiche Handtuch.
  • Verwenden Sie nicht zu häufig sogenannte Weißmacher, die bewirken, dass sich die Blutgefäße in den Augen zusammenziehen und die Augen dadurch weißer erscheinen. Diese Augentropfen trocknen die Augen aus, was eine Augenentzündung begünstigen kann.
  • Vermeiden Sie Zugluft.

Gute (Augen-)Gesundheit wünschen Ihnen Dr. Alexandra Király-Bösl und "Wir in Bayern"!


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