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Verkanntes Wildkraut Rezepte mit Löwenzahn

Löwenzahn ist für viele ein „Unkraut“. Doch Löwenzahn ist nicht nur Bienenweide, auch für den Menschen hat er kulinarischen und kosmetischen Nutzen.

Stand: 07.05.2018 | Archiv

Löwenzahn | Bild: BR

Anstrengende Wurzelernte

Wenn man es wie Otmar Diez und Tochter Julia Erlwein auf die Wurzeln der Pflanze abgesehen hat, muss man kräftige, alte Pflanzen zum Ernten suchen und viel Geduld, Ausdauer und Kraft mitbringen. Die Wurzeln des Löwenzahns werden gut 30 Zentimeter lang, sind fest im Boden verankert. Damit beim Ernten nichts bricht, die Wurzel möglichst langsam und vorsichtig aus dem Erdreich hebeln.

Als Werkzeug eignet sich eine Grabgabel am besten, so die Erfahrung von Otmar Diez. Während er die Wurzeln am liebsten zu Kaffee veredelt, macht Tochter Julia daraus Gemüse. Einfach schälen, dünsten und mit Kräutern würzen – eine echte Delikatesse! Die Blütenernte hingegen ist ein Kinderspiel. Im Nu ist der Erntekorb gefüllt mit leuchtend gelben Blüten. Um Insekten und unerwünschtem Beifang die Gelegenheit zur Flucht zu geben, lassen die Wildkräuterspezialisten den Erntekorb erstmal einige Zeit im Freien stehen, dann geht’s ans Verarbeiten.

Hier die zwei Rezepte von Otmar Diez und Julia Erlwein:

Löwenzahn-Kaffee

Gesammelt werden die Löwenzahnwurzeln im Frühjahr oder Herbst weil sie dann die meisten Inhaltsstoffe haben. Nach dem die Wurzeln gründlich gereinigt wurden, werden diese in möglichst gleich dicke Stücke (ca. 0,5 cm) geschnitten. Trocknen kann man sie entweder an der Luft oder bei ca. 40 Grad im Backofen. Jetzt werden die Wurzelstücke in einer trockenen und nicht zu heißen Pfanne langsam geröstet. Vorsicht: Nicht anbrennen lassen.
Die gerösteten Stücke können nun in einer Kaffeemühle oder Küchenmaschine gemahlen werden. Davon einen gehäuften Teelöffel pro Tasse nehmen. Dazu Milch und Zucker oder Alternativen nach Belieben. 

Löwenzahn-Blütenöl und -Salbe

Hierzu sammelt man, je nachdem wie viel Salbe es am Schluss geben soll, z.B. 2 Handvoll Löwenzahnblüten. Diese in einen Topf geben und mit Öl (Sonnenblumenöl, Oliven-, Sesam- oder Mandelöl) übergießen bis die Blüten leicht bedeckt sind. Diesen Ansatz für ca. 1 Stunde bei ca. 80-90 Grand ausziehen lassen. Nach dem Abfiltern kann das Löwenzahn-Öl bestens als Massageöl gegen Verspannungen und Krämpfe verwendet werden. Man kann das Öl jetzt aber auch zu einer Salbe weiterverarbeiten. Pro 100 ml Öl ca. 15 g Bienenwachs dazugeben. Nach dem das Wachs geschmolzen ist, wird in Salbentiegel oder ähnlichem abgefüllt. Beschriften nicht vergessen! Die Löwenzahnsalbe hilft bei allen Hautleiden wie Akne, Flechten, Ekzemen, Furunkeln, unreiner Haut und Zellulite.

Kontakt

Otmar Diez
Am Lagberg 21
97717 Sulzthal

Telefon: 09704 600554
Email: service@naturschule-diez.de