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Totholz, Steine, Wildblumen Beet für Insekten

Ein Beet im Ökologisch-Botanischen Garten in Bayreuth, nur wenige Quadratmeter groß, soll zu einem Lebensraum für zahlreiche Tiere werden. Wie das gelingen kann, lesen Sie hier.

Stand: 09.08.2022 | Archiv

Auf die Zutaten kommt’s an!

Verschiedene naturnahe Elemente nebeneinander auf einer kleinen Fläche zeigen. Das ist das Ziel der Bayreuther Gärtnerinnen und Gärtner. Noch ist von einem Garten nicht viel zu sehen. Gärtnerin Andrea Gruhl und Biologin Elisabeth Obermaier platzieren als erstes einen trockenen und abgelagerten Wurzelstock eines Laubbaums in der Fläche. Alfred Zapf bohrt verschieden große Löcher in den Stamm. Die dienen unter anderem Wildbienen, die in Hohlräumen nisten. So kann man die Tiere direkt vor Ort beim Brutgeschäft beobachten.
Nächste Gartenzutat: Steine. In unterschiedlichen Formen und Größen. Lose aufgeschichtet zu einem Haufen. In den Ritzen finden Insekten Unterschlupf und Nistplätze, ebenso können sich in den größeren Hohlräumen Kröten oder Eidechsen verstecken.

Boden und Pflanzen

Als Substrat kommt sandiger Oberboden zum Einsatz. Sandig deshalb, weil die Pflanzen, die hier wachsen sollen, nur wenig Nährstoffe brauchen. Kompost oder gar mineralischer Dünger sind nicht nötig. Etwa 30 cm hoch ist die Schicht. Noch planieren, dann können die Pflanzen kommen. Sie alle mögen einen Platz in der vollen Sonne. Die Pflanzen haben einige Zeit im Wasserbad verbracht, damit sich die Ballen gut vollsaugen konnten. Bevor sie in den Boden kommen, stellen die Gärtnerinnen die Pflanzen aus und ordnen sie entsprechend ihrer späteren Größe an. Mal einzeln, mal in Gruppen. Über 20 verschiedene Gattungen und Arten haben sie für dieses Beet ausgewählt. Die Kriterien: möglichst heimisch und insektenfreundlich.

Pflanzliste

Eine Liste mit insektenfreundlichen Stauden für einen nährstoffarmen, vollsonnigen Standort finden Sie hier:

Insektenfreundliche Stauden Format: PDF Größe: 224,82 KB

Alle Pflanzen sind robust und pflegeleicht. Wie etwa der Blut-Storchschnabel, der Natternkopf, die Färberkamille oder die Karthäusernelke. Mit einer solchen Pflanzenauswahl sollten im Garten bald die ersten Insekten zu Besuch kommen. Das Beet ist noch nicht einmal fertig und schon zeigen sich die ersten Gäste. Darunter Wildbienen, ein Trauerschweber, der verschiedene Wildbienenarten parasitiert, und Wegwespen. Schilder mit Informationen zu den Pflanzen, und welche Tiere von ihnen profitieren, machen das Beet komplett. So können die Besucher Anregungen für den eigenen insektenfreundlichen Garten sammeln.

Kontakt

Ökologisch-Botanischer Garten
Universität Bayreuth
Universitätsstraße 30
95447 Bayreuth

Email: obg@uni-bayreuth.de