BR Fernsehen - Querbeet

Sumpfbeet anlegen Hortus statera

David Seifert aus Puch bei Pörnbach möchte heute einen kleinen Wassergarten anlegen. Denn der fehlt ihm noch in seinem naturnah gestalteten Garten.

Von: Tobias Bode

Stand: 02.07.2021 | Archiv

Hortus statera - Ein Sumpfbeet anlegen mit David Seifert | Bild: BR

Der Weg zum Naturgarten

2018 hat David Seifert angefangen, das Grundstück komplett zum Naturgarten umzugestalten.

"Der Garten sah völlig anders aus. Es war ein angelegter Garten, so wie man in den 60er, 70er Jahren Gärten angelegt hat. Es gab eine Thuja-Hecke, komplett um das Gelände herum, sowie viele fremdländische Pflanzen, darunter Kirschlorbeer und Forsythien. Die habe ich entfernt und durch heimische Pflanzen ersetzt."

David Seifert

David Seifert hat seinen Garten „Hortus statera“ genannt, Garten des Gleichgewichts. Hier sollen sich Menschen, Tiere und Pflanzen wohlfühlen. Auf dem 2.500 Quadratmeter großen Grundstück sorgen heimische Wildblumen, Stein- und Totholzhaufen und vor allem verschiedene Teiche für Vielfalt. Darunter dauerhafte Teiche und solche, die auch mal trockenfallen. So, wie es draußen in der Natur auch passieren kann. Mit den unterschiedlichen Wasserflächen möchte David Seifert einen Lebensraum bieten, der in der freien Landschaft immer seltener wird.

"In der Natur draußen finden wir immer weniger Feuchtwiesen oder feuchte Stellen in der Vegetation. Und deswegen versuche ich, die Dinge, die es draußen nicht mehr gibt, hier in den Garten reinzuholen."

David Seifert

Das Sumpfbeet – Schritt für Schritt

Das Sumpfbeet ist ein künstliches Becken, mit einem Wasserstand von 15 bis 20 cm. Eine Art reine Flachwasserzone, die auch mal austrocknen kann. Als erstes schlägt der Naturgärtner Schnurnägel in die Erde, die die spätere Größe markieren. An den Nägeln werden waagerecht Schnüre gespannt, um zu sehen, wie abschüssig das Gelände ist. Anschließend modelliert David Seifert das Loch. An der tiefsten Stelle ist es etwa 50 cm tief, die Böschungsneigung sollte 1:3 betragen. So kann das Substrat später nicht abrutschen.

Die Tiefe ist nötig, um ausreichend Platz für den Aufbau aus Vlies, Folie und Sand zu bekommen. Dann kommt der Teichrand an die Reihe. Wenn man naturnahe Elemente im Garten nachbauen will, kommt man nicht immer um künstliche Materialien herum. Randleisten aus recyceltem Kunststoff sorgen für ein gleichmäßiges Wasserniveau des Sumpfbeetes. Dafür muss David Seifert sie waagerecht einbauen. Ansonsten verliert der Teich Wasser.

Nächster Schritt: ein Vlies, das verhindert, dass bei gefülltem Becken Steine oder Wurzeln die Folie von unten beschädigen. Die Folie selbst besteht aus Kunst-Kautschuk. Sie erfüllt die gleichen Eigenschaften wie klassische Teichfolie, hat für Naturgärtner aber entscheidende Vorteile:

"Da sind keine Weichmacher drin, das finde ich wichtig. Es ist natürlich ein Folienprodukt, aber es ist im Vergleich zur PVC-Folie deutlich umweltfreundlicher. Es gibt nichts an die Umwelt ab, deswegen arbeite ich eigentlich immer mit dieser Kunstkautschukfolie. Sie dehnt sich auch mehr als eine PVC-Folie. Und sie hält locker 20 Jahre."

David Seifert

Nach einer weiteren Schicht Vlies auf der Folie schüttet David Seifert mehrere Schubkarren lehmigen Sand in das Beet. Darin können die Pflanzen gut wachsen. Aber der Sand enthält nicht so viele Nährstoffe, dass der Teich dauerhaft voller Algen sein wird.

Zwischenzeitlich darf das Beet voll Wasser laufen. Der Teichrand besteht aus Rollkies. So ist von der Folie bald nichts mehr zu sehen. Zum Schluss kommen die Sumpfpflanzen. Darunter etwa Mädesüß und Trollblume. Die kommen auch mit schwankenden Wasserständen zurecht.

Kontakt

David Seifert
Langenbrucker Strasse 4
85309 Pörnbach-Puch

Telefon: 08446 9287888
Email: david@seifert.biz