BR Fernsehen - Frühling im Bayerischen Wald

Sehnsucht nach frischem Grün

Frühling im Bayerischen Wald Sehnsucht nach frischem Grün

Der Frühling ist die "allerschönere Zeit", schrieb 1903 die Zeitschrift "Das Bayerland". Was damals galt, stimmt auch heute noch. Filmemacher Michael Zehetmair hat den Bayerischen Wald im Wandel der Jahreszeiten erkundet.

Die "Hiensölde" hat schon viele Male den Wechsel vom Winter zum Frühling mitgemacht, schließlich ist sie eines der ältesten Häuser im Bayerischen Wald. Sogar weltweit zählt sie zu den ältesten Blockbauten, 1436 wurde sie erbaut. Auch heute noch weist der Name auf den einstigen Eigentümer hin: "Sölde" steht für Haus, und "Hien" war der Name des ehemaligen Bewohners. Jetzt wird das Haus in Mitterfels liebevoll saniert.

Es stand eine Linde im tiefen Tal

Die vermutlich älteste Linde Deutschlands, auch sie findet sich im Bayerischen Wald. Die Wolframslinde in Ried am Haidstein, einem Ortsteil von Bad Kötzting, blüht tatsächlich noch immer im Frühling. Mehr als 1.000 "Lenze" soll die Linde schon erlebt haben.

Etwas jünger, aber dennoch mit langer Tradition, ist die Brauerei in Rhan. Passend zur Starkbierzeit wird in der ältesten Familienbrauerei Ostbayerns ein "Frühlingsbier" gebraut. Die Brauerei in Rhan, einem Dorf in der Gemeinde Schönthal, besteht schon seit dem Jahr 1283. Im Angebot hat sie auch den "Lilly Bock", ein Weißbierbockbier, speziell für Frauen.

Beten und arbeiten lassen

"Diweilen St. Isidor bet, der Engel seine Arbeit tät" steht auf einer halb ironisch, halb ernst gemeinten Inschrift. Zu finden ist sie auf einem der Gemälde einer Steinsäule, die beim Örtchen Wegscheid am Feldrand steht. Zu sehen ist auf dem Bild ein Engel, der im Frühjahr das Feld bestellt. Der Bauer hingegen "beschränkt" sich darauf, zum Heiligen Isidor von Sevilla, dem Schutzpatron der Bauern, zu beten.

Menschen und Impressionen

Weiter geht die filmische Reise durch den Bayerischen Wald Richtung Wiesenfelden. Dort wird es musikalisch, denn hier sind die "G'steckenriebler" zuhause. Schon seit 16 Jahren besteht die "Altbayerische Blasmusikgruppe". Über ihre Musik sagen sie, es sei "gelebte und getanzte Tradition" - echte Tanzbodenmusi halt und natürlich lassen sie sich um eine Kostprobe nicht zweimal bitten.

Daneben begibt sich der 45-minütige Film auch zum Beispiel auf eine Vogelstimmenwanderung und ist bei einem Namenforscher zu Gast, der vieles über Worte wie "Frühling" und "Lenz" zu berichten weiß.

Der Bayerische Wald im Jahresverlauf

Die Sendung ist der zweite Teil einer neuen vierteiligen Dokumentation des Bayerischen Fernsehens über Land und Leben, Menschen und Geschichten im Bayerischen Wald. Filmemacher Michael Zehetmair portraitiert die Landschaft im Wandel der Jahreszeiten.