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Garten im Winter Schmidt Max und die vergessene Gartenzeit

Im Dezember Bäume pflanzen, regelmäßig den Garten gießen und für Pflanzen einen Sonnenschutz bauen? Es gibt viel zu tun für den Hobby-Gärtner. Der Lohn ist ein Garten im Winter, der so viel mehr zu bieten hat als nackte Erde und Schneeglöckchen. Wer vorausschauend pflanzt, erfreut sich auch in der dunklen Jahreszeit an immergrünen Sträuchern, bunten Stauden und blühendem Schneeball. Der Schmidt Max ist losgezogen, um die Magie von Reif und Frost zu entdecken.

Stand: 08.12.2020 | Archiv

Gerade im Winter braucht ein Garten Pflege. Von November bis März, sagt Hans Hausler, ist nämlich die ideale Zeit, um etwa Bäume zu pflanzen. Dann nämlich stellen sie den Saftstrom ein, gehen in ihre Ruhephase. Werden sie jetzt gepflanzt, wachsen sie besonders gut an.

Hans Hausler kennt sich aus: seit 30 Jahren hat er in München einen Garten- und Landschaftsbetrieb und vor allem jetzt zu Beginn des Winters alle Hände voll zu tun. Denn auch für Sträucher ist  - solange der Boden noch nicht gefroren ist - der beste Zeitpunkt zum Versetzen. Überhaupt kann Hobbygärtner Max im Winter noch viel tun für seine Pflanzen.

Wintertipps 1

  • Schilfgras stehen lassen, etwas zusammenbinden und erst im März abschneiden - ein wunderschöner Blickfang im  Garten, wenn Reif und Schnee Schilf verzieren.
  • Winterstürme können im Garten ungemütlich sein: Bäume und Sträucher, die unter starkem Wind leiden, deshalb im Winter stabilisieren.
  • Eine dicke Schneedecke sieht zwar malerisch aus, kann aber im Garten Schaden anrichten. Dicht verzweigte Sträucher, dünne Äste und Koniferen können brechen - an besonders belasteten Stellen am besten ab und zu den Schnee abschütteln.
  • In einem trockenen Winter mit wenig Schnee Immergrüne wie Koniferen, Rhododendron und Buchsbaum an frostfreien Tagen gelegentlich gießen.

Der Winter ist eine fantastische Gartenzeit, wenn man bewusst Pflanzen stehen lässt oder vorausschauend pflanzt. Im Botanischen Garten München zeigt Gärtnermeister Thomas Heller dem Max, was einem im Winter alles blühen kann - von der Forsythie bis zur Zaubernuss. Und auch von Thomas Heller bekommt der Max wieder wertvolle Tipps für die oft vergessene Gartenzeit.

Wintertipps 2

Laub ist ein wunderbarer und preiswerter Schutz gegen Frost, vor allem bei Temperaturen von  -15 Grad, wenn kein Schnee liegt. Um etwa ihren Sommerflieder zu schützen, decken Sie ihn gut mit Laub zu, am besten 40 Zentimeter hoch. Nicht geeignet ist das Laub der Walnuss.

Spezielle Garten-Praxis-Seminare bietet der Botanische Garten in Augsburg seinen Besuchern. Natürlich hat Gartenmeister Ernst Klebrig auch praktische Anregungen für den Max und den Garten im Winter. Eine große Gefahr ist die Frost-Trockniss, warnt Erst Klebrig. Immergrünen Pflanzen wie dem Kirschlorbeer oder Buchsbaum im Winter Schatten geben!

Wintertipps 3

Auch in der kalten Jahreszeit verdunsten Pflanzen bei Sonnenschein an der Blattunterseite Wasser. Ist der Boden noch gefroren, kann die Pflanze vertrocknen. Deshalb ein Sonnendach beispielsweise aus Fichten-Gipfel bauen oder mit Zweigen großzügig abdecken.

Wer nicht mehr bis zum Frühjahr und den Farben warten möchte, kann sich den Garten im Winter auch ins Haus holen. Dazu pflanzen Sie Zwiebeln von Schneeglöckchen, Hyazinthen oder Winterlingen draußen ein, warten den ersten Kälteschock ab und holen sie dann wieder ins Haus. Schon im Januar und Februar haben Sie dann einen farbenfrohen Frühling auf der Fensterbank.

Weitere Informationen

Botanischer Garten München
Öffnungszeiten im Winter 9 bis 16.30 Uhr
Gartenmeister Thomas Heller

Botanischer Garten Augsburg
Öffnungszeiten im Winter 9 bis 17 Uhr
Gartenmeister Ernst Klebrig

Buchtipp
Der winterliche Garten
Von Jane Sterndale-Bennett
Erschienen im Verlag Delius Klasing

Marienkäferhaus

Der Winter ist auch eine gute Zeit, um an die Nützlinge im Garten zu denken. Nutzen Sie die kalten Monate, um Marienkäfern und Co. ein Quartier zu bauen. Dazu brauchen Sie nur wenige Materialien und wenig Werkzeug:
Ein paar Weichholzbretter, etwas Dachpappe, Nägel oder Schrauben für den Zusammenbau, Holzwolle als Füllmaterial und einen Stock zum Aufstellen des Häuschens.
Im Frühjahr können Sie Ihr Häuschen dann zwischen die Pflanzen stecken, die am ehesten von Blattläusen befallen werden.
Eine Bauanleitung finden Sie zum Beispiel hier.


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