"April, April, der tut, was er will", heißt eine alte Bauernregel. Nicht nur in diesem launischen Monat will jeder wissen, wie das Wetter am nächsten Tag wird, um dann die entsprechende Kleidung anzuziehen oder als Bergsteiger bei drohendem Unwetter, seine Tour abzubrechen oder als Landwirt, seine Ernte zu schützen. Das Wetter gehört mit den Nachrichten zu den wichtigsten täglichen Informationen.

Eigene Haus- und Hofmeteorologen

BR-Wetterkoordinator und Redakteur Ralf Flörke

Damit die Zuschauer, Hörer und Leser stets bestens informiert sind, bietet der Bayerische Rundfunk Wetterberichte in Funk, Fernsehen, Online und Bayerntext – rund um die Uhr. "Damit arbeiten wir schon seit Jahren trimedial", sagt Ralf Flörke, der Wetterkoordinator des Bayerischen Rundfunks. Damit es mit der Prognose auch klappt, ist der BR auf die eigenen "Haus- und Hofmeteorologen" angewiesen, die als externe Dienstleister, für die einzelnen Programmbereiche die aktuellen und präzisen Prognosen liefern. Zu den ausführlichen Wetterangaben tragen auch die eigenen 1.200 BR-Wettermelder aus ganz Bayern bei.

Eigene Wetter-Identität

Die Wetterpräsentatoren kommen nun zum Zug, damit diese komplexen Informationen die Hörer, Zuschauer und Leser erreichen. Sie verwerten mit einem internen BR-Wetterportal die zugelieferten Daten des Wetterdienstleisters, in dem sie diese für jedermann verständlich umformulieren. "Die Präsentatoren kennen sich zwar gut aus mit dem Wetter, sind aber keine Meteorologen", betont Flörke. Die Daten bereiten sie so auf, wie sie den jeweiligen Anforderungen der Programme und Sendungen des BR entsprechen. So ist eine einheitliche Wettergestaltung mit abgestimmten Inhalten oder laut Ralf Flörke "eine eigene Wetter-Identität" innerhalb des BR möglich.

Bayern 3-Wettermann: Gerhard Amberger

Laut Bayern 3-Wetterfrosch, Gerhard Amberger, gehört Bayern zu den schwierigsten Vorhersagegebieten: "Das macht die Arbeit in der Bayern 3-Wetterredaktion so spannend: an einem Tag gleichzeitig Föhn an den Alpen, Schnee im Fichtelgebirge und Sonnenschein in der Oberpfalz." Zu den weiteren Bayern 3-Präsentatoren gehören Thomas Anzenhofer und Ines-Maria Weiß; bei Bayern 1 sind es Hana Hofman, Astrid Hofmann, Christian Kienast, Christian Jungwirth, Kathrin Rohrmoser und Bernhard Ziegler. Einige von ihnen präsentieren das Wetter in der "Abendschau – Der Süden", Jürgen Lassauer, Rika Dechant und Ulla Küffner in der "Frankenschau aktuell".

Wetterportal: br.de/wetter

Wer das aktuelle Wetter jederzeit zur Verfügung haben will – mit genauen Regen- und Schneefallmengen, Windgeschwindigkeiten, Sonnenstunden, Wetterkarten, Satelliten- und Radarbildern – der findet alles unter br.de/wetter.

Das Wetterportal ist federführend unter den Angeboten der ARD-Anstalten. Es ist ein wahres Eldorado für Fans der genauen Daten: ob Unwetterwarnungen, Wassertemperaturen der europäischen Meere, das Reisewetter in den klassischen Urlaubszielen oder Lawinenlage in den Alpen, der Nutzer kann alles abfragen – auch wie das Wetter etwa im niederbayerischen Zwiesel wird. Solche Ortswetterangaben sind Flörke zufolge stark gefragt, im Sommer die Badeseen und im Winter vor allem die Schneehöhen in den Skigebieten.

Der Hagelflieger aus Rosenheim

Das ausführliche Wetter beim BR-Bayerntext.

Beim BR-Bayerntext spielt das Wetter auch eine entscheidende Rolle: Nach Angaben des Bayerntext-Chefs, Christoph Cunradi, war es dort im Jahr 2012 das am viertmeisten gelesene Angebot. "Das sind durchschnittlich knapp eine Million Zugriffe pro Tag", sagt Cunradi. Vor allem die Regionalwetterinfos stünden ganz klar vorn, gefolgt vom Bayernwetter und sonstigen Infos. Auch die Unwetterkarte samt Warnungen des Deutschen Wetterdienstes (Bayerntext-Seiten 638 und 555) stoßen auf reges Interesse, sprich auf millionenfache Zugriffe.

Wie wichtig die Wetterdaten sind, beweist auch eine "besondere Befugnis" des BR-Meteorologen: Wenn Hagel auf dem Satellitenfilm im Anmarsch ist, dann kann er "Hagelflieger" in Rosenheim bestellen und aufsteigen lassen. "Das sind Flugzeuge, die direkt in den Hagelschauer fliegen, um den Hagel zu stoppen und damit die Ernte der Landwirte zu schützen", sagt Ralf Flörke.