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Zwölfuhrläuten Sindlbach in der Oberpfalz

Sindlbach, das kleine Dorf im Oberpfälzer Jura, wurde an einem wichtigen Verkehrsweg des Mittelalters gegründet: an der karolingischen Handelsstraße, die von Franken nach Amberg führte.

Von: Regina Fanderl

Stand: 14.04.2019 | Archiv

Auch Pilger auf dem 2.570 Kilometer langen Weg nach Santiago de Compostela kamen hier vorbei. Darauf gründet wohl das Patrozinium der Pfarrkirche.

Günstige Verkehrslage

Heute ist der Name Sindlbach den meisten durch die gleichnamige Ausfahrt der A3 zwischen Nürnberg und Regensburg ein Begriff. Das Dorf selber kennen wohl die wenigsten. Dabei hätte die Entwicklung gut in eine andere Richtung gehen können. Die günstige Lage an einem wichtigen Verkehrsweg im Schutz der einst bedeutenden Haimburg hatte Kaiser Karl IV. im Jahr 1370 bewogen, Sindlbach alle Rechte und Freiheiten zu gestatten. Passiert ist jedoch nichts und von der Burg existieren nur mehr vom Wald überwucherte, magere Reste.

Barocker Innenraum

Dafür dominiert standhaft die Pfarrkirche St. Jakobus das 600-Einwohner-Dorf. Ein breiter, nicht allzu hoher Turm mit Spitzhelm, das massive Bruchsteinmauerwerk – trotz späterer Erweiterungen und Brände sind die spätromanischen Mauern des Vorgängerbaus noch gut erkennbar. Der Innenraum ist barock ausgestattet und besitzt drei schöne, elegant gestaltete Altäre und aus Eichenholz geschnitzte Stuhlwangen.

Einst Glocke aus dem 13. Jahrhundert

Ihre erste Erwähnung verdankt die St. Jakobus-Kirche übrigens einer Glocke. Sie wurde, das ist in einer Urkunde festgehalten, im Jahr 1288 gegossen.
Heute läuten im neuen Sindlbacher Glockenstuhl vier Glocken – drei davon wurden 1951 bei Hamm- Hofweber in Regensburg gegossen, eine ältere, ebenfalls von Hamm, hat den Glockenraub zu Kriegszwecken überlebt.


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